Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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18. Juni 1997 N 1349 Öffentlicher Verkehr. Neat<br />
Ich habe etwas Mühe damit, dass wir einen Verpflichtungskredit<br />
– es ist nicht gera<strong>de</strong> wenig Geld – für die Abklärung<br />
dieser Strecke bewilligen, wie sie jetzt im Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommissionsmehrheit<br />
steht, uns im Hinterkopf schon mit <strong><strong>de</strong>r</strong> alternativen<br />
Variante beschäftigen und eine Formulierung in das<br />
Gesetz aufnehmen, die verschie<strong>de</strong>ne Streckenführungen zulassen<br />
wür<strong>de</strong>.<br />
Der Antrag Marti Werner wäre eigentlich einleuchtend; aber<br />
wir haben uns jetzt schon so festgekrallt und auch finanziell<br />
engagiert – es geht um einige 100 Millionen Franken –, dass<br />
wir wohl, wenn es wirklich zum schlimmsten Fall käme und<br />
wir feststellen müssten, dass die Pioramul<strong>de</strong> nicht durchquerbar<br />
ist, die ganze Übung einstellen müssten. Das wur<strong>de</strong><br />
bereits gesagt und es ist – so glaube ich – auch die Auffassung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission.<br />
Es wür<strong>de</strong> uns nicht sehr viel nützen, wenn wir schon zum voraus<br />
eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Variante im Gesetz zuliessen. Wir müssten<br />
im geschil<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Fall ohnehin eine neue Variante suchen.<br />
Gewisse Verpflichtungen, die wir eingegangen sind und Bedürfnisse,<br />
die wir haben, wären immer noch vorhan<strong>de</strong>n. Es<br />
ist mir auch von Fachleuten <strong>de</strong>s Departements gesagt wor<strong>de</strong>n,<br />
dass Abklärungen für Abweichungen nach links o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
rechts fünf bis sieben Jahre brauchen. Von daher wissen wir<br />
also vorher, wie es mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Pioramul<strong>de</strong> stehen wird. Die Mehrheit<br />
hat in diesem Sinne beschlossen, keine allzu grossen<br />
Unsicherheiten aufkommen zu lassen.<br />
Zu <strong>de</strong>n Anträgen Steinegger und Hollenstein: Herr Bin<strong><strong>de</strong>r</strong> hat<br />
es gesagt, und das war auch die Auffassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission: Wir haben nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstimmung 1992<br />
nachträglich festgestellt, dass diese Geschichte viel mehr<br />
kostet als ursprünglich angenommen. Vor allem nach <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Debatte im Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>at im Dezember letzten Jahres haben wir<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Presse, in <strong>de</strong>n Medien eigentlich unisono das Echo gehabt,<br />
es sei zuviel in das Paket hineingestopft wor<strong>de</strong>n, es<br />
wür<strong>de</strong>n zu viele regionale Wünsche mit berücksichtigt; <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>at habe praktisch alles aufgenommen. Die Kommission<br />
hat mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat die Meinung vertreten, wir müssten<br />
irgendwo etwas abspecken. Wir können nicht nur versprechen,<br />
dass wir nur das Nötigste bauen wollen; wir müssen<br />
das auch einhalten. Von daher, Frau Hollenstein, ist <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Antrag betreffend <strong>de</strong>n Hirzeltunnel in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission mit allen<br />
gegen eine Stimme abgelehnt wor<strong>de</strong>n. Ihr Anliegen ist in<br />
Artikel 8bis, im Sachplan, berücksichtigt, nämlich für raumplanerische<br />
vorsorgliche Massnahmen. Falls sich später <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Hirzeltunnel als nötig erweisen sollte, können die nötigen<br />
Vorbereitungen, Terrainsicherungen usw. gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Aber jetzt, beim aktuellen Bauprogramm, ist die Kommission<br />
mit ganz <strong>de</strong>utlichem Mehr <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass wir das nicht<br />
wollen.<br />
Der Antrag Steinegger stand in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission nicht zur Diskussion.<br />
Der Kostenpunkt beläuft sich wie gesagt auf rund<br />
500 Millionen Franken; das sind auch die Schätzungen <strong>de</strong>s<br />
Departementes. Auch wenn die Kommission keine Stellungnahme<br />
abgeben konnte, empfiehlt sie grundsätzlich – in diesem<br />
Sinne interpretiere ich <strong>de</strong>n Antrag –, sich auf das zu beschränken,<br />
was Ihnen die Mehrheit vorschlägt. Wir können<br />
uns solche Zusatzanträge nicht leisten; es gäbe ja auch noch<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Wünsche.<br />
Ich muss Sie bitten, in diesem Sinne alle drei Anträge abzulehnen.<br />
Leuenberger Moritz, Bun<strong>de</strong>srat: Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat beantragt,<br />
alle drei Anträge abzulehnen.<br />
Zunächst zum Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag Marti Werner: Wenn sich<br />
die Linienführung wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> geologischen Bedingungen tatsächlich<br />
als unmöglich herausstellen sollte, was sehr wohl<br />
möglich ist – ich will das zugestehen, <strong>de</strong>nn wir wissen noch<br />
nicht, was sich alles im Berg drinnen verbirgt –, dann führte<br />
das zu einer Verzögerung und zu Mehrkosten, die ohnehin<br />
sehr, sehr gross wären. Es wür<strong>de</strong> nicht an<strong><strong>de</strong>r</strong>s möglich sein,<br />
als dass wir nochmals mit einer neuen Variante ans Parlament<br />
gelangten. Es geht ja um einen Bun<strong>de</strong>sbeschluss, nicht<br />
mehr um eine Verfassungsbestimmung. Eine obligatorische<br />
Volksabstimmung müsste <strong>de</strong>swegen nicht erfolgen, so dass<br />
Ihre Rechte auf je<strong>de</strong>n Fall gewahrt blieben. Wir müssten an<br />
<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />
Sie gelangen, wenn wir aus geologischen o<strong><strong>de</strong>r</strong> daraus folgen<strong>de</strong>n<br />
finanziellen Grün<strong>de</strong>n die Pioramul<strong>de</strong> nicht durchstossen<br />
könnten.<br />
Was die bei<strong>de</strong>n Anträge Hollenstein und Steinegger betrifft,<br />
löst <strong><strong>de</strong>r</strong> Antrag Hollenstein Kosten von 200 Millionen Franken<br />
aus, <strong><strong>de</strong>r</strong>jenige von Herrn Steinegger 500 Millionen Franken.<br />
Das sind zusammen schon 700 Millionen Franken. Das sind<br />
eben diese Summen, die <strong>de</strong>n Beschluss vorher «zur Unmöglichkeit»<br />
geführt haben. Ich bitte Sie, jetzt nicht allzuviele regionale<br />
Wünsche zu berücksichtigen, wie es zum Teil im<br />
Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>at geschehen ist.<br />
Zu Frau Hollenstein im speziellen: Was <strong>de</strong>n Personenverkehr<br />
angeht, steht die Strecke Ostschweiz–Zürich–Thalwil<br />
bzw. Zürich–Zimmerberg zur Verfügung. Was <strong>de</strong>n Güterverkehr<br />
betrifft, besteht jetzt einfach kein Bedarf. Jetzt! Es ist<br />
durchaus möglich, dass <strong><strong>de</strong>r</strong>einst einmal ein Bedarf vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein wird. Um das zu sichern, erfolgen heute schon die<br />
planerischen Sicherstellungen. Da wird vorwärtsgemacht.<br />
Aber wir wollen die Strecke tatsächlich erst bei Bedarf realisieren.<br />
Dieser Bedarf besteht heute noch nicht.<br />
Präsi<strong>de</strong>ntin: Über <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> liberalen Fraktion ist bereits<br />
entschie<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n.<br />
Wir stimmen absatzweise ab.<br />
Projekt Gotthard – Projet du Saint-Gothard<br />
Abstimmung – Vote<br />
Eventuell – A titre préliminaire<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit 109 Stimmen<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag Steinegger 35 Stimmen<br />
Definitiv – Définitivement<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit 102 Stimmen<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit 42 Stimmen<br />
Projekt Lötschberg – Projet du Lötschberg<br />
Angenommen – Adopté<br />
Projekt Ostschweiz – Projet <strong>de</strong> la Suisse orientale<br />
Namentliche Abstimmung<br />
Vote nominatif<br />
(Ref.: 0889)<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission stimmen:<br />
Votent pour la proposition <strong>de</strong> la commission:<br />
Aeppli, Aregger, Bangerter, Baumann Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong>, Baumberger,<br />
Bäumlin, Béguelin, Berberat, Bin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Bircher, Blaser,<br />
Bonny, Borel, Bortoluzzi, Bosshard, Burgener, Caccia,<br />
Carobbio, Cavalli, Comby, <strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l, Deiss, Dettling, Diener,<br />
Dormann, Dünki, Dupraz, Durrer, Eberhard, Egerszegi,<br />
Eggly, Ehrler, Epiney, Eymann, Fankhauser, Fässler, Fehr<br />
Lisbeth, Filliez, Fischer-Seengen, Föhn, Freund, Frey<br />
Clau<strong>de</strong>, Frey Walter, Fri<strong><strong>de</strong>r</strong>ici, Goll, Gren<strong>de</strong>lmeier, Gros<br />
Jean-Michel, Grossenbacher, Günter, Gysin Hans Rudolf,<br />
Hafner Ursula, Hasler Ernst, Heberlein, Hegetschweiler,<br />
Hess Otto, Hess Peter, Hubacher, Jans, Jeanprêtre, Keller,<br />
Kofmel, Kunz, Lachat, Langenberger, Lauper, Le<strong><strong>de</strong>r</strong>gerber,<br />
Leemann, Leu, Leuba, Leuenberger, Loeb, Lötscher, Marti<br />
Werner, Maurer, Maury Pasquier, Meier Hans, Meyer Theo,<br />
Müller Erich, Müller-Hemmi, Nabholz, Oehrli, Ostermann,<br />
Pidoux, Ran<strong>de</strong>gger, Ratti, Rechsteiner Rudolf, Rennwald,<br />
Roth, Ruffy, Rychen, Sandoz Suzette, Schenk, Scheurer,<br />
Schlüer, Schmid Samuel, Schmied Walter, Sema<strong>de</strong>ni,<br />
Simon, Speck, Stamm Luzi, Steinegger, Steiner, Strahm,<br />
Stump, Suter, Thanei, Theiler, Thür, Tschopp, Tschuppert,<br />
Vermot, Vetterli, Vogel, von Allmen, von Felten, Weber<br />
Agnes, Weyeneth, Zwygart (118)<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag Hollenstein stimmen:<br />
Votent pour la proposition Hollenstein:<br />
Aguet, Al<strong><strong>de</strong>r</strong>, Bezzola, Blocher, Brunner Toni, Bühlmann,<br />
Cavadini Adriano, Engler, Gadient, Gross Andreas, Gross