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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Interpellation Dormann 1500 N 20 juin 1997<br />

tals <strong><strong>de</strong>r</strong> AHV/IV-beitragspflichtigen Einkommen von Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen<br />

und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n und <strong><strong>de</strong>r</strong> an diese ausbezahlten Leistungen<br />

lässt sich feststellen, ob und in welchem Ausmass<br />

Geldmittel zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Rentnerkategorien –<br />

Schweizer und Schweizerinnen und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen<br />

– fliessen.<br />

Aus <strong>de</strong>n aktuellen Angaben <strong><strong>de</strong>r</strong> Einkommensstatistik (Jahr<br />

1993) und <strong>de</strong>m Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Beiträge von Versicherten und Arbeitgeben<strong>de</strong>n<br />

von Schweizern und Schweizerinnen respektive<br />

von Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen ergibt sich folgen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> AHV/IV-Lohnsumme mit <strong>de</strong>n Ausgaben <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

IV 1993/94:<br />

– AHV/IV-Lohnsumme: Schweizer/Schweizerinnen 158 497<br />

Millionen Franken (76 Prozent), Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>/Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen<br />

51 207 Millionen Franken (24 Prozent); total 209 703 Millionen<br />

Franken (100 Prozent).<br />

– Ausgaben IV: Schweizer/Schweizerinnen 4153 Millionen<br />

Franken (78 Prozent), Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>/Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen 1194 Millionen<br />

Franken (22 Prozent); total 5347 Millionen Franken<br />

(100 Prozent).<br />

Eine Hochrechnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Geldleistungen (ohne Nachzahlungen),<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> individuellen Massnahmen und <strong><strong>de</strong>r</strong> kollektiven Leistungen<br />

zeigt, dass die Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>/Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen und die<br />

Schweizer/Schweizerinnen anteilsmässig etwa gleichviel finanzieren,<br />

wie sie beziehen. Die Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>/Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen<br />

haben gegenüber ihrem Lohnsummenanteil von 24 Prozent<br />

leicht unterdurchschnittliche Bezüge von 22 Prozent, was im<br />

Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> statistischen Schwankungen liegt.<br />

3. Verfahren<br />

a. Die erstmaligen sowie die erledigten erstmaligen Anmeldungen<br />

haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Durchschnittliche jährliche Steigerungsrate nach Regionen<br />

1990 bis 1995 (1990 ohne Versicherte <strong><strong>de</strong>r</strong> IV-Kommission für<br />

das Personal <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sverwaltung und <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sanstalten):<br />

– Romandie und Tessin (GE, VD, NE, JU, VS, FR, TI): erstmalige<br />

IV-Anmeldungen 7,1 Prozent, erledigte erstmalige IV-<br />

Anmeldungen 3,7 Prozent.<br />

– Deutschschweiz: erstmalige IV-Anmeldungen 4,7 Prozent,<br />

erledigte erstmalige IV-Anmeldungen 4,0 Prozent.<br />

– Total kantonale IV-Stellen: erstmalige IV-Anmeldungen<br />

5,5 Prozent, erledigte erstmalige IV-Anmeldungen 3,9 Prozent.<br />

– IV-Stelle für Versicherte im Ausland: erstmalige IV-Anmeldungen<br />

–0,3 Prozent, erledigte erstmalige IV-Anmeldungen<br />

7,3 Prozent.<br />

– Total Schweiz: erstmalige IV-Anmeldungen 4,2 Prozent,<br />

erledigte erstmalige IV-Anmeldungen 4,0 Prozent.<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusprachen an sämtlichen Entschei<strong>de</strong>n hat sich<br />

im Zeitraum von 1990 bis 1995 von 81,4 Prozent auf 80,3 Prozent<br />

leicht reduziert (siehe auch Antwort zu Ziff. 1 Bst. a-c).<br />

Eine Betrachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> erstmaligen Anmeldungen zeigt, dass<br />

die durchschnittliche Zuwachsrate von 1990 bis 1995 bei <strong>de</strong>n<br />

erstmaligen Anmeldungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Romandie und im Tessin<br />

mit 7,1 Prozent <strong>de</strong>utlich höher liegt als in <strong><strong>de</strong>r</strong> Deutschschweiz<br />

(4,7 Prozent). Erstaunlicherweise haben die erstmaligen<br />

Anmeldungen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> IV-Stelle für Versicherte im Ausland<br />

abgenommen, während die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> erledigten Fälle um<br />

7,3 Prozent angestiegen ist.<br />

b. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

stellen an die Mitarbeiten<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n IV-Stellen ten<strong>de</strong>nziell<br />

höhere fachliche Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen; dies insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e im<br />

Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Abgrenzung von Arbeitslosigkeit,<br />

Sucht, sozialen Missstän<strong>de</strong>n einerseits und Invalidität an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits,<br />

in bezug auf die strikte Einhaltung <strong>de</strong>s Prinzips «Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

vor Rente» sowie im Hilfsmittelbereich (technische<br />

Kenntnisse).<br />

c. Die neu geschaffenen IV-Stellen verfügen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel<br />

über genügend Fachpersonal. Mit <strong>de</strong>m Instrument <strong>de</strong>s Controlling<br />

wer<strong>de</strong>n die Lenkungs- und Vergleichsmöglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s BSV bezüglich <strong>de</strong>s Personalbestan<strong>de</strong>s <strong><strong>de</strong>r</strong> IV-Stellen<br />

verbessert.<br />

Was die Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung <strong>de</strong>s IV-Stellenpersonals betrifft,<br />

müssen zusätzliche Anstrengungen unternommen wer<strong>de</strong>n<br />

(siehe auch Antwort zu Ziff. 1 Bst. f).<br />

Im Vergleich zu an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Sozialversicherungen fällt auf, dass<br />

die IV – wie die gesamte erste Säule – trotz ihres sehr breiten<br />

Leistungsspektrums und <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Ermessens tiefe<br />

Verwaltungskosten aufweist. Die Auswertung verschie<strong>de</strong>nster<br />

Quellen erlaubt auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahlen von 1993 im<br />

Sinne einer Annäherung folgen<strong>de</strong> Schätzung betreffend Verwaltungskostenanteil:<br />

AHV: 1,8 Prozent; EO: 2,1 Prozent; IV: 4,4 Prozent; Militärversicherung:<br />

6,5 Prozent; Krankenkassen: 7,5 Prozent.<br />

d. Das BSV sorgt dafür, dass die Durchführungsstellen genügend<br />

personelle Ressourcen aufweisen. Die Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

fachlichen Arbeit kann durch die regelmässigen Geschäftsprüfungen<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n (siehe auch Antwort zu Ziff. 1<br />

Bst. f). Die Verantwortung für das Dienstleistungsverständnis<br />

(z. B. Leitbild, Öffentlichkeitsarbeit) obliegt <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen IV-<br />

Stelle respektive <strong>de</strong>m jeweiligen Kanton.<br />

e. Diese Frage wird im Rahmen <strong>de</strong>s zweiten Teils <strong><strong>de</strong>r</strong> 4. IV-<br />

Revision konkret geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

f. Die Regelungsdichte ist in einzelnen Bereichen (z. B. bei<br />

<strong>de</strong>n Hilfsmitteln) zu hoch. Hier gilt es, einen Weg zu suchen,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> einerseits eine Gleichbehandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versicherten, unabhängig<br />

von ihrem Wohnkanton, und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits eine effiziente<br />

Verwaltungsführung ermöglicht. Im administrativen<br />

Bereich strebt das BSV die Integration von Elementen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

wirkungsorientierten Verwaltungsführung an. Angesichts <strong>de</strong>s<br />

breiten fachlichen Spektrums und <strong>de</strong>s Ermessensspielraumes<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> IV sowie in Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Verantwortung<br />

auf Bund (fachlicher und finanzieller Bereich) und<br />

Kantone (personeller und organisatorischer Bereich) muss<br />

sich die wirkungsorientierte Verwaltungsführung vor allem<br />

auf <strong>de</strong>n Budgetierungsprozess und das «reporting» beschränken.<br />

Das BSV hat eine diesbezügliche Arbeitsgruppe<br />

initiiert. Zu<strong>de</strong>m ist vorgesehen, eine gesamtschweizerische<br />

Fachtagung für die IV-Stellen durchzuführen.<br />

4. Sparmöglichkeiten im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> heutigen Gesetzgebung<br />

a. Einsparungen können nicht ohne vorausgehen<strong>de</strong> fundierte<br />

Prüfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswirkungen und Zusammenhänge erfolgen.<br />

Das vertretbare Einsparungspotential ist aber nicht<br />

als gross einzuschätzen.<br />

Auffällig ist jedoch, dass die Kostensteigerung in einzelnen<br />

Segmenten tiefer ist als bei vergleichbaren Versicherungen.<br />

So verzeichneten etwa die medizinischen Massnahmen<br />

1996 (Januar bis November) eine unterdurchschnittliche Kostenzunahme<br />

von 3,2 Prozent gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr.<br />

b. Siehe Einführung sowie Antwort zu Ziffer 1 Buchstabe e.<br />

c. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernehmlassung zu <strong><strong>de</strong>r</strong> per 1992 in Kraft gesetzten<br />

3. IV-Revision zeigte es sich, dass einzig das Mo<strong>de</strong>ll von<br />

kantonalisierten IV-Stellen unter Aufsicht <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s politisch<br />

mehrheitsfähig war. Man versprach sich davon insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

vermehrte Bürgernähe.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s letztjährigen Paketes zur Aufgabenentflechtung<br />

zwischen Bund und Kantonen schlugen die Finanzdirektoren<br />

vor, die individuellen Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> IV ganz in die Kompetenz<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s zu geben. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> nun folgen<strong>de</strong>n vertieften<br />

Bearbeitung dieses Anliegens wird die Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Effizienz<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltungsführung im Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Organisation<br />

(und Finanzierung) <strong><strong>de</strong>r</strong> IV zur Diskussion stehen.<br />

5. Allgemeines<br />

a. Das System <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen Sicherheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz wird<br />

nebst <strong><strong>de</strong>r</strong> privaten Initiative durch die verschie<strong>de</strong>nen Sozialversicherungen,<br />

die kantonale Sozialhilfe sowie die Unterstützung<br />

von Institutionen und Organisationen durch Kantone<br />

und Bund getragen. Im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> 4. IV-Revision sollen<br />

vorhan<strong>de</strong>ne problematische Schnittstellen – insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

zwischen IV, ALV und KV – geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

b. Je nach Art einer abgebauten Leistung kommen aus heutiger<br />

Sicht folgen<strong>de</strong> Kostenträger in Betracht: Kantone, die<br />

KV, private Trägerschaften, Leistungserbringer, die versicherten<br />

Personen.<br />

Erklärung <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellantin: teilweise befriedigt<br />

Déclaration <strong>de</strong> l’interpellatrice: partiellement satisfaite<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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