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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Propriété du logement. Motions 1402 N 19 juin 1997<br />

troduction <strong>de</strong> la prévoyance individuelle liée, les contributions<br />

sont entièrement déductibles pour les impôts sur le revenu.<br />

En conclusion, le groupe socialiste combat cette motion, car<br />

son but et les moyens proposés ne correspon<strong>de</strong>nt pas à un<br />

besoin <strong>de</strong> la majorité <strong>de</strong> la population et ne favorisent qu’une<br />

minorité privilégiée qui n’a pas besoin actuellement <strong>de</strong> notre<br />

sollicitu<strong>de</strong>.<br />

Strahm Rudolf (S, BE), Sprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit: Ich bin Kollege<br />

Widrig dankbar, dass er eine namentliche Abstimmung<br />

verlangt hat. Sie ersehen aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Namensliste <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstimmung,<br />

wer nicht nur für das Eigentum Verantwortung<br />

trägt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch für <strong>de</strong>n Staat.<br />

Die Motion <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit <strong><strong>de</strong>r</strong> WAK (97.3182) möchte einen<br />

Auftrag an <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat erteilen, dass gesetzliche Bestimmungen<br />

erlassen wer<strong>de</strong>n, um die Eigentumsquote im vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Baubestand durch ein unlimitiertes Vorkaufsrecht<br />

im Falle <strong><strong>de</strong>r</strong> Handän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung zugunsten <strong>de</strong>s Wohnungsmieters<br />

zu erhöhen – kurz gesagt: ein Vorkaufsrecht <strong>de</strong>s Mieters<br />

bei Handän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung seiner Wohnung.<br />

Die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, die ich hier aufnehme, ist nicht nur von uns;<br />

es ist eine alte For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates. Zuletzt stellte er<br />

sie im sogenannten bo<strong>de</strong>nrechtlichen Anschlussprogramm<br />

auf, als marktwirtschaftliche Lösung und zur Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

im Jahre 1993. Wer die Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung will und<br />

es ernst meint – und damit nicht einfach Steuergeschenke<br />

meint –, muss dieses Vorkaufsrecht unterstützen. Es ist das<br />

wirksamste Mittel, um <strong>de</strong>n Wohneigentumsanteil zu erhöhen.<br />

Viele Mieterinnen und Mieter, die schon zehn, zwanzig Jahre<br />

im gleichen Quartier, in <strong><strong>de</strong>r</strong> gleichen Wohnung leben, wür<strong>de</strong>n<br />

ihre Wohnung gerne kaufen. Sie wollen nicht mehr in ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es<br />

Dorf ziehen und nicht mehr ausserhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt eine<br />

Wohnung o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Einfamilienhaus beziehen. Ihre eigene<br />

Wohnung wür<strong>de</strong>n sie aber gerne kaufen. Viele Leute über 40<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> 50 Jahre wären dazu auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, <strong>de</strong>nn sie können<br />

heute auch Pensionskassengel<strong><strong>de</strong>r</strong> vorbeziehen o<strong><strong>de</strong>r</strong> belehnen.<br />

Das wirksamste Instrument – das sagt auch die Wissenschaft,<br />

und das hat <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat in seinem bo<strong>de</strong>nrechtlichen<br />

Programm von 1993 begrün<strong>de</strong>t –, um die Wohneigentumsquote<br />

zu erhöhen, ist das Vorkaufsrecht <strong>de</strong>s Mieters für<br />

seine Wohnung im Falle <strong><strong>de</strong>r</strong> Handän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung. Jetzt weicht<br />

man auf steuerliche Anreize aus, wie das eben die Mehrheit<br />

mit 9 Stimmen Differenz beschlossen hat, und meint, das<br />

führe dann zur Eigentumsverbreiterung.<br />

Die Hypothekarzinsen sind in drei Jahren von 7,5 Prozent auf<br />

4,5 Prozent gesunken. Die Zinslast ist also um 40 Prozent<br />

zurückgegangen, und es wur<strong>de</strong> nicht mehr gekauft und auch<br />

nicht mehr gebaut. Jetzt kommt man und sagt, diese paar<br />

Prozent an Steuervergünstigung seien das wirksame Mittel<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung.<br />

Wenn Sie es mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung ernst meinen, müssen<br />

Sie für das Vorkaufsrecht sein. Die Motion <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit<br />

ist offen; man kann über Details re<strong>de</strong>n. Ich kenne die Probleme<br />

bei Mehrfamilienhäusern usw.<br />

Meine Schlussbemerkung: Es ist doch eine paradoxe Situation<br />

– das müsste schon zum Nach<strong>de</strong>nken führen –, dass<br />

ausgerechnet <strong><strong>de</strong>r</strong> Verband <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauseigentümer dieses Vorkaufsrecht,<br />

das wirksamste Mittel <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,<br />

ablehnt. Was ist da eigentlich los? Dieses Paradox, dass auf<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> einen Seite <strong><strong>de</strong>r</strong> Präsi<strong>de</strong>nt <strong><strong>de</strong>r</strong> Mieter hier steht und mit<br />

<strong>de</strong>m Vorkaufsrecht die Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung unterstützt, obschon<br />

sein Verband damit Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> verlieren wür<strong>de</strong>, und<br />

dass auf <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Seite <strong><strong>de</strong>r</strong> Präsi<strong>de</strong>nt <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauseigentümer<br />

die Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung durch ein Vorkaufsrecht bekämpft,<br />

obschon sein Verband enorm anwachsen wür<strong>de</strong>,<br />

sollte doch zu <strong>de</strong>nken geben.<br />

Eröffnen Sie diese Möglichkeit, wenn es Ihnen mit <strong>de</strong>m Vorkaufsrecht<br />

ernst ist. Wir wer<strong>de</strong>n im Gegenzug auch eine namentliche<br />

Abstimmung beantragen, damit man sieht, wer<br />

echt für o<strong><strong>de</strong>r</strong> gegen das Vorkaufsrecht und die Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

ist.<br />

Gros Jean-Michel (L, GE): Monsieur Strahm, je voulais vous<br />

poser une question.<br />

Dans plusieurs cantons, notamment <strong>de</strong>s cantons romands,<br />

vos camara<strong>de</strong>s <strong>de</strong> parti, par l’intermédiaire d’initiatives populaires,<br />

ont fait adopter <strong>de</strong>s lois qui empêchent un propriétaire<br />

<strong>de</strong> vendre à son propre locataire, ou qui soumettent cette<br />

vente à autorisation. Comment voudriez-vous appliquer un<br />

droit <strong>de</strong> préemption pour les locataires, alors même que la<br />

simple vente à un locataire est soumise à autorisation, voire<br />

même interdite <strong>de</strong> par vos camara<strong>de</strong>s?<br />

Strahm Rudolf (S, BE), Sprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit: Ich muss<br />

sagen: Als Berner kann ich nicht für die Romands gera<strong>de</strong>stehen.<br />

Der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband<br />

befürwortet die Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, und man fin<strong>de</strong>t in unseren<br />

Schriften keine Polemik gegen die Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung.<br />

Wenn in <strong><strong>de</strong>r</strong> Romandie Probleme entstan<strong>de</strong>n sind, Herr<br />

Gros, war das wegen <strong>de</strong>m «congé-vente»: Entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> kauf<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> lauf! Entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> kaufst Du die Wohnung in drei Monaten,<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Du musst gehen! Das ist nicht als Grundsatz, als För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsinstrument<br />

bekämpft wor<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n weil es Härtefälle<br />

mit Kündigungsdrohungen gab, weil Mieter vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidung<br />

stan<strong>de</strong>n, in drei Monaten zu kaufen o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu laufen.<br />

Deshalb waren die Welschen dagegen. Es gab früher in<br />

<strong>de</strong>n welschen Mieterverbän<strong>de</strong>n Ten<strong>de</strong>nzen zur Bekämpfung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Eigentumsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, aber diese Zeit ist überwun<strong>de</strong>n. Wir<br />

stehen hinter dieser För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, und ich hoffe, dass Sie sich<br />

auch dazu bekennen.<br />

Widrig Hans Werner (C, SG), Sprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit: Ich<br />

bitte Sie, <strong><strong>de</strong>r</strong> Motion <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit <strong><strong>de</strong>r</strong> WAK «Eigenmietwertbesteuerung<br />

Bund» (97.3183) zuzustimmen. Sie wur<strong>de</strong><br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> WAK knapp mit 11 zu 10 Stimmen abgelehnt.<br />

Ich möchte auf die drei Argumente <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates eingehen,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> diese Motion ablehnt:<br />

Erstens macht er geltend, das Bun<strong>de</strong>sgericht vertrete die<br />

Auffassung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Eigenmietwert müsse 70 Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> Marktmiete<br />

ausmachen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Gerichtsentscheid von<br />

Basel-Landschaft in <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis von <strong><strong>de</strong>r</strong> Eidgenössischen<br />

Steuerverwaltung gestützt wor<strong>de</strong>n. Das ist zutreffend. Um so<br />

mehr ist es notwendig, dass das Gesetz geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t wird. Übrigens<br />

könnte ich Ihnen auch ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Beispiel anführen,<br />

<strong>de</strong>n Kanton Solothurn mit 54 Prozent, wobei dort allerdings<br />

die Verhältnisse an<strong><strong>de</strong>r</strong>s sind.<br />

Zweitens macht <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat geltend, die Motion habe Ähnlichkeit<br />

mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Stan<strong>de</strong>sinitiative Aargau. Die Stan<strong>de</strong>sinitiative<br />

Aargau sieht eine Bandbreite von 50 bis 100 Prozent vor; das<br />

ist etwas viel. Wem das zuviel ist, <strong><strong>de</strong>r</strong> hat allen Grund, meiner<br />

Motion zuzustimmen. Sie hat eine Bandbreite von nur 35 Prozent.<br />

Die heutige Bandbreite beträgt übrigens 30 Prozent.<br />

Schliesslich wird seitens <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates noch geltend gemacht,<br />

mein Modus sei zu kompliziert. Die stärkere Orientierung<br />

an <strong>de</strong>n kantonalen Eigenmietwerten ist aber ein Vorzug<br />

meines Antrages. Ausgangspunkt soll ja das sein, was von<br />

<strong>de</strong>n Kantonen als gerecht empfun<strong>de</strong>n wird.<br />

Der Berechnungsmodus ist einfach, auch wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat<br />

«kaum lösbare Anwendungsprobleme» sieht. Er besteht<br />

aus nichts an<strong><strong>de</strong>r</strong>em als <strong>de</strong>m, was heute schon für 11 Kantone<br />

gilt. Für die Steuerperio<strong>de</strong> 1995/96 hat die Eidgenössische<br />

Steuerverwaltung in 11 Kantonen Zuschläge zu <strong>de</strong>n<br />

kantonalen Eigenmietwerten verfügt. Für die bereits angebrochene<br />

Steuerperio<strong>de</strong> 1997/98 liegen noch keine Zahlen<br />

vor. Mein Antrag setzt lediglich voraus, dass die gleiche Ermittlung<br />

<strong>de</strong>s kantonalen Niveaus einfach für alle 26 Kantone<br />

vorgenommen wird. Die Errechnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Referenzwerte ist<br />

durchaus einfach. Der Antrag spricht klar von einem Mittel<br />

und nicht von einem Durchschnitt. Die kantonalen Referenzwerte<br />

sind mithin zu gewichten, zum Beispiel mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerungszahl<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kantone o<strong><strong>de</strong>r</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> vom Eigentümer<br />

selbst bewohnten Wohneinheiten.<br />

Abschliessen möchte ich mit <strong>de</strong>m Hinweis, dass die These,<br />

wonach das gesamte Eigenmietwertgefüge nie zur Ruhe<br />

komme, wie dies vorhin Herr Bun<strong>de</strong>srat Villiger erwähnt hat,<br />

natürlich ins Leere stösst. Schon heute legt die Eidgenössische<br />

Steuerverwaltung für je<strong>de</strong> Perio<strong>de</strong> angepasste Zuschläge<br />

neu fest. Mein Antrag wür<strong>de</strong> ganz im Gegenteil zu einer<br />

grösseren Ruhe führen, weil nur noch wenige Kantone<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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