Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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Transport public. NLFA 1324 N 18 juin 1997<br />
diesen Betrag verzinsen und amortisieren sollen. Bei dieser<br />
Strassenlastigkeit wür<strong>de</strong>n wir mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Frontalopposition <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Strassenverkehrsverbän<strong>de</strong> rechnen müssen. Es steht eine<br />
obligatorische Volksabstimmung bevor, <strong>de</strong>nn es geht um einen<br />
Verfassungsartikel, und in einer solchen Volksabstimmung<br />
wäre <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorschlag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit ohne Zweifel chancenlos.<br />
Der Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag geht dahin, diese Strassenlastigkeit<br />
etwas zu mil<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Es ist zwar richtig, dass die Strassenbenützer<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> Schieneninfrastruktur profitieren, weil die Strasse<br />
dadurch entlastet wird. Die Strassenbenützer sind <strong>de</strong>shalb<br />
auch bereit, einen massgeblichen Beitrag zu leisten. Aber<br />
ebenso richtig ist die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, dass diese Kosten nicht<br />
praktisch ausschliesslich von <strong>de</strong>n Strassenbenützern berappt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen, wie das die Mehrheit verlangt.<br />
Aus diesem Grund möchte die Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit das Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll,<br />
das im Grundsatz tauglich ist, mit einem Element<br />
ergänzen, das nicht strassenlastig ist. Nun haben wir<br />
zahlreiche Möglichkeiten geprüft und diskutiert. Es war von<br />
einem Anteil am Treibstoffgrundzoll die Re<strong>de</strong>, es war von einer<br />
CO 2 -Abgabe die Re<strong>de</strong>, von einer Energiesteuer. Letztere<br />
I<strong>de</strong>e ist neu aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Aus verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Grün<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n alle diese Möglichkeiten verworfen, und<br />
man kam schliesslich dazu, eine geringfügige Anhebung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mehrwertsteuer um 0,1 Prozent zu beantragen, was rund<br />
200 Millionen Franken pro Jahr ergibt.<br />
Es ist durchaus legitim, die Mehrwertsteuer nicht allein für die<br />
Sozialpolitik zu reservieren, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einem geringen Umfang<br />
auch für die Verkehrsinfrastruktur.<br />
Die Annahme <strong>de</strong>s Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrages wür<strong>de</strong> es erlauben,<br />
dass auf die Erhebung weiterer Benzinrappen verzichtet wer<strong>de</strong>n<br />
kann. In diesem Sinn kann ich auch empfehlen, <strong>de</strong>m<br />
Eventualantrag Bezzola zuzustimmen.<br />
Das Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll gemäss Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag wäre<br />
meines Erachtens im Volk mehrheitsfähig, die Opposition <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Strassenbenützer wür<strong>de</strong> massgeblich reduziert.<br />
Ich bitte Sie im Interesse <strong>de</strong>s Ganzen, <strong>de</strong>m Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit<br />
zuzustimmen.<br />
Bin<strong><strong>de</strong>r</strong> Max (V, ZH): Ich kann mit <strong>de</strong>n gleichen Worten beginnen<br />
wie Herr Fischer-Seengen. Es ist unbestritten, dass <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Ausbau <strong>de</strong>s öffentlichen Verkehrs im Interesse <strong><strong>de</strong>r</strong> Benützer<br />
liegt. Er hat gesagt, dass er im Interesse aller liege – das ist<br />
richtig –, aber er liegt sicher auch im Interesse <strong><strong>de</strong>r</strong> Benützer.<br />
Wenn wir die Finanzierung, wie sie jetzt vorliegt, betrachten,<br />
dann ist es klar, dass sie zu 75 Prozent von <strong>de</strong>n Strassenbenützern<br />
übernommen wird, ob man das nun haben will o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
nicht. Ich glaube, es ist durchaus wichtig und richtig, auch<br />
das Element hineinzubringen, dass die Benützer die grösser<br />
gewor<strong>de</strong>ne Infrastruktur mitfinanzieren, dies wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um im<br />
Sinne <strong>de</strong>s Verursacherprinzips.<br />
Diese Grossprojekte bringen ein grösseres Angebot im nationalen<br />
und internationalen Personen- und Güterverkehr. Gera<strong>de</strong><br />
wegen dieses zusätzlichen Nutzens aus diesen Investitionen<br />
ist es auch für die Benützer und Benützerinnen dieses<br />
Verkehrsmittels durchaus zumutbar, einen Beitrag zu leisten.<br />
Ich stelle mir diesen Beitrag im Sinne einer Bahnabgabe auf<br />
<strong>de</strong>m Personenfern- und <strong>de</strong>m Güterverkehr – es ist im übrigen<br />
ein Vorschlag, <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Botschaft enthalten ist, <strong><strong>de</strong>r</strong> aber in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission nie aufgenommen wor<strong>de</strong>n ist – folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>massen<br />
vor: Es ist ein Zuschlag zu erheben, und zwar auf<br />
<strong>de</strong>n Tarifen <strong>de</strong>s Personenfernverkehrs in <strong><strong>de</strong>r</strong> Grössenordnung<br />
von 1 bis 2 Franken und <strong>de</strong>s Güterverkehrs in <strong><strong>de</strong>r</strong> Grössenordnung<br />
von 10 bis 20 Franken pro Wagenladung, je<br />
nach Grösse.<br />
Das wür<strong>de</strong> nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Botschaft <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates in etwa<br />
50 Millionen Franken ergeben. Es ist also keine Erfindung<br />
von mir. Diese 50 Millionen Franken wären relativ unbürokratisch<br />
zu erheben. Es bräuchte keine zusätzlichen Arbeitskräfte<br />
und keine grosse Bürokratie. Man hat in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission<br />
immer gesagt, dass 50 Millionen Franken ein relativ kleiner<br />
Betrag sei. Er ist aber auch sehr unbürokratisch zu erheben.<br />
Ich bin durchaus <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass dieser Zuschlag auf <strong>de</strong>n<br />
Fahrkarten einen Bahnbenützer nicht von <strong><strong>de</strong>r</strong> Benützung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Bahn abhalten wird. Wenn Sie heute für 84 Franken ein Billett<br />
für die Strecke von Effretikon nach Morges kaufen –<br />
1. Klasse, Halbtaxabonnement –, dann fragen Sie nicht, ob<br />
das Billett jetzt 86 Franken o<strong><strong>de</strong>r</strong> 84 Franken kostet, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
Sie entschei<strong>de</strong>n vorher, ob Sie überhaupt mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bahn fahren<br />
wollen o<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht. Unter Umstän<strong>de</strong>n sind Ihnen nämlich<br />
bereits 84 Franken zu teuer, und dann nehmen Sie allenfalls<br />
das Auto. Dieser Zuschlag von 1 bis 2 Franken auf einem<br />
Personenfernverkehrs-Billett entschei<strong>de</strong>t nicht über mehr<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger Personenfahrten.<br />
Ich glaube, dass auch im Güterverkehr ein Zuschlag von 10<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> 20 Franken für eine Wagenladung nicht entschei<strong>de</strong>nd<br />
ist. Der Verla<strong><strong>de</strong>r</strong> wird entschei<strong>de</strong>n, was die Wagenladung<br />
insgesamt kostet. Wenn ihm <strong><strong>de</strong>r</strong> Tarif von vornherein zu hoch<br />
ist, wird er nicht auf die Bahn gehen. Dieser Zuschlag von<br />
10 Franken wird ihn aber nicht davon abhalten, auf die Bahn<br />
zu gehen.<br />
Im Sinne <strong>de</strong>s Verursacherprinzips und auch im Sinne <strong>de</strong>s<br />
besseren, grösseren, attraktiveren Angebots für die Benützer<br />
bitte ich Sie, meinem Antrag zuzustimmen.<br />
Bezzola Duri (R, GR): Ich gehe davon aus, dass Sie <strong>de</strong>m<br />
Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag Fischer-Seengen, nämlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Alimentierung<br />
durch die Mehrwertsteuer, zustimmen. Dann wäre die<br />
logische Folge, dass Buchstabe f, Erhöhung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mineralölsteuer<br />
um 5 Rappen, gestrichen wird. Es geht hier um einen<br />
Ersatz und nicht um eine Ergänzung.<br />
Die Finanzierungsfrage ist – davon bin ich überzeugt – <strong><strong>de</strong>r</strong> politische<br />
Streitpunkt, an <strong>de</strong>m die gesamte Vorlage scheitern<br />
könnte, und zwar vor allem wegen <strong>de</strong>m Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand <strong><strong>de</strong>r</strong> Strassenverkehrsverbän<strong>de</strong>.<br />
Ich bitte Sie, diese Tatsache nicht zu<br />
unterschätzen. Ich möchte Sie einfach daran erinnern, dass<br />
bereits 1993 die damaligen Benzinzölle um 20 Rappen erhöht<br />
wur<strong>de</strong>n, mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Begründung <strong><strong>de</strong>r</strong> beschleunigten Fertigstellung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalstrassen. Was daraus gewor<strong>de</strong>n ist, muss<br />
ich Ihnen nicht erzählen. Seit 1995 kostet die Vignette<br />
40 Franken anstatt 30 Franken. 1995 wur<strong>de</strong> die pauschale<br />
Schwerverkehrsabgabe (PSVA) um einen Drittel erhöht: Für<br />
einen mittelgrossen Lastwagen von etwa 3000 auf 4000 Franken.<br />
Beim vorliegen<strong>de</strong>n Finanzierungsvorschlag liegt das Hauptaugenmerk<br />
trotz Mehrwertsteuer – wenn Sie <strong>de</strong>m zustimmen<br />
– auf <strong>de</strong>n Strassenabgaben, Stichworte: LSVA, PSVA,<br />
Mineralölsteuer für die Basistunnels <strong><strong>de</strong>r</strong> Neat, eventuell ATA.<br />
Nicht nur hier, auch in einer Volksabstimmung wollen wir eine<br />
Mehrheit fin<strong>de</strong>n. Mit einer überdurchschnittlichen Belastung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Strasse wer<strong>de</strong>n wir die Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> Strassenverkehrsverbän<strong>de</strong><br />
nicht gewinnen. Diese brauchen wir aber, um<br />
die Vorlage durchzubringen, davon bin ich überzeugt. In Anbetracht<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Wichtigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Neat für die Schweiz ist es unsere<br />
vordringlichste Aufgabe, ein Referendum zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Die Mineralölsteuererhöhung um 5 Rappen soll nicht in Ergänzung<br />
zur Mehrwertsteuer gezählt wer<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ein<br />
Ersatz sein. Deshalb bitte ich Sie, meinem Antrag zuzustimmen<br />
und <strong>de</strong>n Buchstaben f in Absatz 2 von Artikel 23 zu<br />
streichen. Damit wäre diese Finanzierung mehrheitsfähig,<br />
weil immer noch ein wesentlicher Teil mit Hilfe <strong><strong>de</strong>r</strong> Strassenbenützer<br />
alimentiert wird; ein Teil wird durch eine Konsumsteuer<br />
sichergestellt und ein letzter Teil durch allgemeine<br />
Bun<strong>de</strong>smittel.<br />
Ratti Remigio (C, TI): La réalisation <strong>de</strong>s quatre grands projets<br />
ferroviaires que nous propose le Conseil fédéral n’implique<br />
pas seulement la garantie <strong>de</strong> base d’un financement stable<br />
et adapté aux caractéristiques <strong>de</strong> long terme <strong>de</strong> nos objectifs;<br />
ce financement doit aussi pouvoir être vu dans une dynamique<br />
ouverte et flexible, capable <strong>de</strong> saisir <strong>de</strong> nouvelles<br />
opportunités et <strong>de</strong> nouveaux enjeux. C’est pour garantir un financement<br />
du fonds suffisant, et sur la base <strong>de</strong> formules<br />
adaptatives que je propose <strong>de</strong> compléter l’article 23 <strong>de</strong> notre<br />
constitution par <strong>de</strong>ux nouvelles lettres à l’alinéa 2. Toutes les<br />
<strong>de</strong>ux visent le moyen terme.<br />
La lettre g (nouvelle) donne au Conseil fédéral la possibilité<br />
d’augmenter l’impôt sur les huiles minérales, selon la lettre f,<br />
au maximum <strong>de</strong> 5 centimes supplémentaires. Il ne s’agit tou-<br />
<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale