Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

20. Juni 1997 N 1553 Interpellation Fraktion der Schweizerischen Volkspartei
nen Entscheid von grösster Tragweite und Brisanz handelte.
Ich frage den Bundesrat in diesem Zusammenhang an:
1. Trifft es zu, dass die Idee zur «Stiftung für Solidarität» erst
wenige Tage vor deren Präsentation entstanden ist?
2. Welche Abklärungen hat der Bundesrat vor der Präsentation
der Idee getroffen? Wer war in die Vorbereitungsarbeiten
involviert?
3. Trifft es zu, dass der Antrag für die Schaffung der Stiftung
den Regierungsmitgliedern erst wenige Stunden vor der entsprechenden
Bundesratssitzung unterbreitet wurde?
4. Wie begründet es der Bundesrat, dass bei der Präsentation
der Stiftung zentrale Fragen, wie z. B. der genaue Stiftungszweck,
noch nicht detailliert beantwortet werden konnten?
5. Ist der Bundesrat der Ansicht, dass angesichts der Tragweite
des Entscheides alle nötigen Abklärungen getroffen
wurden und dem Bundesrat genügende Entscheidungsgrundlagen
vorlagen?
6. Mit welchem Argument begründet der Bundesrat sein
nach aussen hin überstürzt wirkendes Handeln?
7. Bis vor kurzem wurden sämtliche Begehren zu einer Änderung
der Bewirtschaftung der Goldreserven der Schweizerischen
Nationalbank abgelehnt. Wie begründet der Bundesrat
seinen Sinneswandel bezüglich der Nutzung der Goldreserven?
Texte de l’interpellation du 21 mars 1997
Si l’on en croit les médias, la Fondation de la solidarité annoncée
le 5 mars 1997 par le Conseil fédéral a été conçue en
un temps record et sans grande préparation, malgré la portée
et le retentissement de la décision.
J’invite le Conseil fédéral à répondre aux questions suivantes:
1. Est-il exact que l’idée même de la Fondation de la solidarité
n’est apparue que peu de jours avant la décision?
2. Quelles investigations le Conseil fédéral a-t-il menées
avant la présentation du projet? Quelles ont été les personnes
impliquées dans les travaux préparatoires?
3. Est-il vrai que la proposition visant la création de la fondation
n’a été soumise aux membres du Gouvernement que
quelques heures avant la séance du Conseil fédéral lors de
laquelle la décision a été prise?
4. Comment le Conseil fédéral explique-t-il que lors de la présentation
de la Fondation, il n’ait pu répondre en détail à des
questions cruciales, notamment en ce qui concerne les buts
exacts de la fondation?
5. Le Conseil fédéral peut-il affirmer qu’en regard de la portée
de sa décision, toutes les études nécessaires ont été entreprises,
et qu’il disposait de bases décisionnelles suffisantes?
6. De quels arguments dispose-t-il pour justifier sa manière
d’agir, que le public a jugée précipitée?
7. Récemment encore, toutes les demandes visant à modifier
la pratique en matière de gestion des réserves d’or se
heurtaient à un refus. Comment le Conseil fédéral expliquet-il
sa volte-face quant à l’utilisation de ces réserves?
Mitunterzeichner – Cosignataires: Binder, Blocher, Brunner
Toni, Fehr Hans, Fehr Lisbeth, Fischer-Hägglingen, Föhn,
Freund, Hasler Ernst, Kunz, Maurer, Schlüer, Speck, Vetterli
(14)
Schriftliche Begründung – Développement par écrit
Der Urheber verzichtet auf eine Begründung und wünscht
eine schriftliche Antwort.
Schriftliche Stellungnahme des Bundesrates
vom 2. Juni 1997
Rapport écrit du Conseil fédéral
du 2 juin 1997
Ein hochrangiges Gremium der Schweizerischen Nationalbank
(SNB) und der Bundesverwaltung hat in intensiver Arbeit
die Grundidee einer schweizerischen Stiftung für Solidarität
geprüft und ihre Realisierbarkeit unter verschiedensten
Aspekten abgeklärt. Dabei stand die Beantwortung folgender
Fragen im Vordergrund:
Amtliches Bulletin der Bundesversammlung
– Wahrnehmung der Schweiz im Ausland hinsichtlich ihrer
Bereitschaft zur Lösung von Problemen der internationalen
Staatengemeinschaft;
– Zweck und Grobkonzept der Stiftung;
– notwendige Anpassungen von Bundesverfassung und Gesetzen;
– Finanzierbarkeit aus Goldbeständen der SNB; mögliche
Folgen des Einsatzes der Goldreserven;
– Abgrenzung der Stiftung gegenüber dem Fonds für die Opfer
des Holocausts.
An der Entscheidvorbereitung waren die SNB, das Eidgenössische
Departement für auswärtige Angelegenheiten, das
Bundesamt für Justiz und die Eidgenössische Finanzverwaltung
mit je einem hochrangigen Mitarbeiter beteiligt. Die Mitglieder
des Bundesrates wurden durch den Bundespräsidenten
und den Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartementes
über die Vorbereitungsarbeiten informiert.
Bei der Ankündigung der Stiftung waren die wesentlichen
konzeptionellen Elemente soweit geklärt, dass der Bundesrat
seinen Grundsatzentscheid darauf abstützen konnte. Er handelte
zwar rasch, aber keineswegs überstürzt. Eine detaillierte
Abklärung ist Sache der mittlerweile eingesetzten Projektorganisation.
Breiten Kreisen wird damit Gelegenheit geboten,
ihre Vorstellungen einzubringen.
Eine Demonetisierung des Goldes der SNB setzt eine Änderung
der Geld- und Währungsverfassung voraus. Diese Änderung
steht schon längere Zeit auf der Traktandenliste. Die
Nachführung der Bundesverfassung bot sich dabei als geeignetes
Gefäss an. Auf Wunsch der WAK hat der Bundesrat
diesen Bereich jetzt zeitlich vorgezogen, u. a. auch zum
Zweck einer rascheren Bewirtschaftung der Goldreserven.
Erklärung des Interpellanten: nicht befriedigt
Déclaration de l’interpellateur: non satisfait
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée
97.3030
Interpellation Fraktion
der Schweizerischen Volkspartei
Arbeitslosenversicherung.
Drängende Probleme
Interpellation groupe
de l’Union démocratique du centre
Assurance-chômage.
Accumulation de problèmes
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Wortlaut der Interpellation vom 3. März 1997
Die Darlehensschulden des Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung
(ALV-Fonds) beliefen sich am 31. Juli 1996
auf 5,9 Milliarden Franken. Ohne Massnahmen werden bald
10 Milliarden Franken überschritten sein.
Wir bitten den Bundesrat um Beantwortung der folgenden
Fragen:
1. Wie hoch wird die Verschuldung des ALV-Fonds bei unveränderten
Rahmenbedingungen im Jahr 2000 sein?
2. Gemäss Artikel 122a Aviv ist die Ausgleichsstelle für die
Effizienzprüfung der RAV zuständig. Hat die Ausgleichsstelle
bis anhin ihre Überprüfungsbefugnis wahrgenommen?
Wurde eine Übertragung der Effizienzprüfung an Dritte in Betracht
gezogen? Was spricht gegen die Effizienzprüfung der
RAV durch Dritte?
3. Die Kantone sind verpflichtet, arbeitsmarktliche Massnahmen
bereitzustellen. Wie sieht die Kosten-Nutzen-Analyse
dieser Beschäftigungsprogramme aus?
4. Wie verschiedene Beispiele zeigen, konkurrenzieren die
arbeitsmarktlichen Massnahmen der Kantone die Wirtschaft.