Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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20. Juni 1997 N 1541 Interpellation Ran<strong>de</strong>gger<br />
traditioneller körperlicher Entzug. Der körperliche Entzug<br />
stellt jedoch nur einen Schritt in einer gesamten Suchtbehandlung<br />
dar und reicht zur Erlangung einer langfristigen abstinenten<br />
Lebensweise nicht aus. Wichtig für das Gelingen<br />
eines Entzuges sind zahlreiche Behandlungsschritte, vor und<br />
auch nach <strong>de</strong>m Entzug. Dauer und Aufwendigkeit dieser<br />
Massnahmen sind von Patient zu Patient verschie<strong>de</strong>n. Ein<br />
Kostenvergleich ist daher nur in umfassen<strong><strong>de</strong>r</strong> Weise sinnvoll.<br />
6. Unter <strong>de</strong>n fünfzig Patienten und Patientinnen, die bisher in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz mit Urod behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n, befin<strong>de</strong>t sich kein<br />
Patient o<strong><strong>de</strong>r</strong> keine Patientin aus <strong>de</strong>n Versuchen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ärztlichen<br />
Verschreibung von Betäubungsmitteln. Es han<strong>de</strong>lt<br />
sich, wie oben ausgeführt, um unterschiedliche Patientengruppen.<br />
7. Gemäss Betäubungsmittelgesetz liegt die Kompetenz für<br />
die Therapie Drogenabhängiger grundsätzlich bei <strong>de</strong>n Kantonen.<br />
Das Bun<strong>de</strong>samt für Gesundheit führt keine eigenen<br />
Therapieprogramme durch.<br />
Im Sinn <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstützung von Impulsprogrammen und Pilotversuchen<br />
wur<strong>de</strong> am 3. Oktober 1994 im Rahmen <strong>de</strong>s Massnahmenpaketes<br />
zur Vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Drogenprobleme vom<br />
Bun<strong>de</strong>srat ein auf vier Jahre befristeter Kredit zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> abstinenzorientierten Therapie bewilligt. Zusätzlich sind<br />
Forschungsprogramme im Gang, die verschie<strong>de</strong>ne Ansätze<br />
zur Behandlung von Sucht vergleichen.<br />
Erklärung <strong>de</strong>s Interpellanten: teilweise befriedigt<br />
Déclaration <strong>de</strong> l’interpellateur: partiellement satisfait<br />
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée<br />
97.3205<br />
Interpellation Ran<strong>de</strong>gger<br />
Für mehr Effizienz<br />
im Umweltschutz<br />
Interpellation Ran<strong>de</strong>gger<br />
Davantage d’efficacité<br />
en matière <strong>de</strong> protection<br />
<strong>de</strong> l’environnement<br />
___________________________________________________________<br />
Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 29. April 1997<br />
Ich bitte <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat um die Beantwortung folgen<strong><strong>de</strong>r</strong> Fragen:<br />
1. Ist sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat bewusst, dass die generelle For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
nach Stoffbilanzen für Einzelstoffe für KMU eine Überlebensfrage,<br />
für mittlere und grosse Firmen zumin<strong>de</strong>st eine<br />
Standortfrage sein kann?<br />
2. Ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat nicht auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass die Ziele<br />
im Umweltschutz nur erreicht wer<strong>de</strong>n können, wenn die getroffenen<br />
Massnahmen einen hohen Grad an Ökoeffizienz –<br />
d. h. mehr Umweltschutz pro Franken – aufweisen, und die<br />
generelle For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung nach Bilanzen für Einzelstoffe kaum<br />
dazu beiträgt, diesen Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen zu genügen?<br />
3. Mit welchen Mitteln will <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat eine verbesserte<br />
Ökoeffizienz in <strong>de</strong>n Ausführungsverordnungen zum Umweltund<br />
zum Gewässerschutzgesetz o<strong><strong>de</strong>r</strong> bei neuen Projekten,<br />
z. B. <strong>de</strong>m Projekt für ein schweizerisches Schadstoffemissionsregister,<br />
erreichen? Ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat gewillt, zum Erreichen<br />
dieses Zieles gemäss Artikel 41a <strong>de</strong>s revidierten Umweltschutzgesetzes<br />
(Kooperationsprinzip) vermehrt auch<br />
das Instrument <strong><strong>de</strong>r</strong> Vereinbarung, zusammen mit einer Zielvorgabe,<br />
einzusetzen?<br />
4. Teilt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat unsere Auffassung, dass in Rechtserlassen,<br />
z. B. <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Verordnung über die Lenkungsabgaben<br />
auf VOC und in <strong><strong>de</strong>r</strong> revidierten Gewässerschutzordnung,<br />
auf die generelle Erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>nis nach Bilanzen für Einzelstoffe<br />
aus Kosten-Nutzen-Überlegungen zu verzichten ist?<br />
<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />
5. Teilt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat unsere Auffassung, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Mix von<br />
Regelungs- und Lenkungsinstrumenten in seiner Gewichtung<br />
besser in sich abzustimmen ist (Vermei<strong>de</strong>n von Duplikationen,<br />
z. B. LVR, VOC-Abgabe und Schadstoffemissionsregister)?<br />
Texte <strong>de</strong> l’interpellation du 29 avril 1997<br />
Je prie le Conseil fédéral <strong>de</strong> répondre aux questions suivantes:<br />
1. Est-il conscient que le fait d’exiger systématiquement <strong>de</strong>s<br />
bilans pour certaines substances polluantes peut mettre en<br />
péril l’existence <strong>de</strong>s PME et, à tout le moins, pousser les<br />
moyennes et les gran<strong>de</strong>s entreprises à changer <strong>de</strong> lieu d’implantation?<br />
2. N’estime-t-il pas, lui aussi, que les objectifs en matière <strong>de</strong><br />
protection <strong>de</strong> l’environnement ne peuvent être atteints que si<br />
les mesures qui sont prises présentent un <strong>de</strong>gré élevé d’efficience<br />
écologique – c’est-à-dire un haut niveau <strong>de</strong> protection<br />
<strong>de</strong> l’environnement par franc dépensé – et que le fait d’exiger<br />
systématiquement <strong>de</strong>s bilans pour certaines substances polluantes<br />
ne contribue guère à répondre à ces exigences?<br />
3. Avec quels moyens entend-il améliorer l’efficience écologique<br />
<strong>de</strong>s ordonnances d’exécution relatives à la loi sur la<br />
protection <strong>de</strong> l’environnement et à la loi sur la protection <strong>de</strong>s<br />
eaux, ou à d’autres projets, comme le projet <strong>de</strong> création d’un<br />
registre suisse <strong>de</strong>s émissions <strong>de</strong> polluants? Est-il disposé,<br />
pour y parvenir, à recourir davantage à l’instrument que constituent<br />
les accords sectoriels mentionnés dans le nouvel<br />
article 41a LPE (principe <strong>de</strong> collaboration), couplé à <strong>de</strong>s objectifs<br />
bien précis?<br />
4. Est-il d’avis, comme nous, que, compte tenu du rapport<br />
coût/ren<strong>de</strong>ment, il faut supprimer dans les actes normatifs<br />
les dispositions exigeant l’établissement <strong>de</strong> bilans pour certaines<br />
substances polluantes, par exemple dans la nouvelle<br />
ordonnance sur la taxe d’incitation sur les composés organiques<br />
volatils et dans la nouvelle législation sur la protection<br />
<strong>de</strong>s eaux?<br />
5. Pense-t-il, comme nous, qu’il convient <strong>de</strong> mieux harmoniser<br />
entre eux les instruments <strong>de</strong> réglementation et les instruments<br />
d’incitation (afin d’éviter les doubles emplois, par<br />
exemple l’OPair, la taxe sur les composés organiques volatils<br />
et le registre <strong>de</strong>s émissions <strong>de</strong> polluants)?<br />
Mitunterzeichner – Cosignataires: Bangerter, Baumann<br />
Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong>, Bezzola, Blocher, Bonny, Bührer, Comby,<br />
Dupraz, Egerszegi, Engelberger, Fehr Lisbeth, Freund, Frey<br />
Clau<strong>de</strong>, Fritschi, Hegetschweiler, Imhof, Kofmel, Leuenberger,<br />
Loeb, Müller Erich, Stamm Luzi, Steiner, Vallen<strong><strong>de</strong>r</strong>, Vetterli,<br />
Weigelt, Widrig, Wittenwiler, Wyss (28)<br />
Schriftliche Begründung – Développement par écrit<br />
Die chemische Industrie <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz umfasst ausser <strong>de</strong>n bekannten<br />
Grossfirmen auch viele kleine und mittlere Unternehmungen,<br />
welche dank Know-how mit speziellen Produkten<br />
und einer auf Kun<strong>de</strong>n ausgerichteten Produktion auch<br />
um internationalen Wettbewerb bestehen können. Alle Unternehmen<br />
haben in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren enorme Investitionen<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz<br />
getätigt und sind dabei auf einem auch international<br />
anerkannten hohen Niveau angelangt. Trotz<strong>de</strong>m sind die<br />
Unternehmen zunehmend mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Tatsache konfrontiert,<br />
dass eidgenössische wie kantonale Behör<strong>de</strong>n Stoffbilanzen<br />
für Einzelstoffe verlangen, ja sogar explizit Bewilligungen davon<br />
abhängig machen. Solche Stoffbilanzen für Einzelstoffe<br />
sind sehr komplex und entsprechend finanziell wie personell<br />
aufwendig; <strong>de</strong>n Kosten steht jedoch in <strong>de</strong>n wenigsten Fällen<br />
ein adäquater Nutzen für die Umwelt gegenüber. Selbst bei<br />
grossem Mitteleinsatz entstehen Verzögerungen, wodurch<br />
Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweizer Unternehmen<br />
rapi<strong>de</strong> sinken.<br />
Schriftliche Stellungnahme <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
vom 9. Juni 1997<br />
Rapport écrit du Conseil fédéral<br />
du 9 juin 1997<br />
Ausgangslage international: