Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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19. Juni 1997 N 1369 Öffentlicher Verkehr. Neat<br />
Seiler Hanspeter (V, BE): Sie haben bereits festgestellt, dass<br />
es in unserer Fraktion auch noch eine Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit gibt, und<br />
diese möchte ich hier vertreten.<br />
Wer unter so vielen angepriesenen Lösungsvarianten auswählen<br />
kann, <strong><strong>de</strong>r</strong> müsste eigentlich stolz sein, <strong>de</strong>nn das kann<br />
man ja nicht je<strong>de</strong>n Tag tun, doch ist es wichtig, dass man sich<br />
dabei auf die wirklich sachlichen Beurteilungskriterien stützt.<br />
Vorab gilt es einmal festzuhalten, woran sich die Qualität einer<br />
Eisenbahnstrecke überhaupt misst. Entschei<strong>de</strong>nd sind<br />
doch vorab die Grösse <strong><strong>de</strong>r</strong> Profile, die Grösse <strong><strong>de</strong>r</strong> Kurvenradien<br />
und vor allem – und in jüngster Zeit ganz beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s –<br />
die Sicherheit. Erst dann kommt das Längsgefälle.<br />
Darf ich Sie daran erinnern, dass mit <strong>de</strong>n heutigen mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen<br />
Hochleistungslokomotiven die Mehrenergie in <strong>de</strong>n Steigungen<br />
beim Abwärtsfahren weitgehend zurückgewonnen wer<strong>de</strong>n<br />
kann? Wenn Sie von Flachbahnen re<strong>de</strong>n: Entschei<strong>de</strong>nd<br />
ist nicht die Höhe in Metern über Meer, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n das Gefälle<br />
in Promille o<strong><strong>de</strong>r</strong> Prozent. Hören Sie <strong>de</strong>shalb endlich auf, bei<br />
diesem Vergleich zwischen <strong>de</strong>n Basistunnelvarianten<br />
Lötschberg und Gotthard ein Flachbahnargument zu konstruieren!<br />
Ein Vergleich: TGV-Strecke Paris–Lyon, 35 Promille;<br />
TGV-Strecke Atlantique, 25 Promille; Strecke Iselle–Domodossola<br />
auf 6 Kilometern 22 Promille und auf 12 Kilometern<br />
ebenfalls 25 Promille. Das kann man also vernachlässigen.<br />
Eine weitere Investition in die Lötschberg-Bergstrecke zur<br />
Steigerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kapazität <strong><strong>de</strong>r</strong> Huckepackzüge – das beinhaltet<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> soeben vertretene Antrag – wäre nun wirklich schlecht<br />
investiertes Geld. Dieser Huckepackkorridor kann bloss eine<br />
provisorische Lösung darstellen. Sie ist aber auf je<strong>de</strong>n Fall<br />
zukunftsuntauglich. So kann z. B. die Reisegeschwindigkeit<br />
für <strong>de</strong>n Transitverkehr nie marktgerecht sein. Dazu kommt<br />
mit Blick auf das gefährlicher gewor<strong>de</strong>ne Transportgut (Chemie)<br />
das wachsen<strong>de</strong> Sicherheitsrisiko. Der Brand im Kanaltunnel<br />
im November 1996 lässt grüssen. In Anbetracht neuer<br />
Sicherheitskriterien wür<strong>de</strong>n kostspielige Ausbauten praktisch<br />
wirkungslos. Können wir es uns wirklich leisten, Hun<strong><strong>de</strong>r</strong>te<br />
von Millionen Franken zum Fenster hinauszuwerfen? Die Anträge<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heiten II (Fischer-Seengen), III (Hollenstein)<br />
und IV (Vetterli) sind diesbezüglich finanz- und sicherheitspolitisch<br />
glattweg unverantwortbar und wohl eher als politisches<br />
Trostpflaster zu verstehen.<br />
Dem Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit und insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>de</strong>n mehrheitsähnlichen<br />
Anträgen wird etwa die Frage vorgehalten: Wie<br />
geht es <strong>de</strong>nn im Sü<strong>de</strong>n weiter? Es ist doch wohl die normalste<br />
Sache <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt, dass unser südlicher Nachbar Gewehr<br />
bei Fuss steht, solange er noch nicht weiss, was wir tun wollen.<br />
Das gilt sowohl für <strong>de</strong>n Lötschberg und <strong>de</strong>n Simplon als<br />
auch für <strong>de</strong>n Gotthard.<br />
Wissen Sie übrigens, dass am kommen<strong>de</strong>n 7. Juli mit <strong>de</strong>n<br />
Profilkorrekturarbeiten im Raum zwischen Iselle und Domodossola<br />
begonnen wird? Wissen Sie, dass diese Strecke relativ<br />
grosse Radien von 500 Metern und mehr hat? Wissen<br />
Sie, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> südliche Abschnitt ab Domodossola auf drei<br />
Spuren erweitert wird? Wissen Sie, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Simplon zweiröhrig<br />
gebaut ist? Er ist <strong>de</strong>shalb sicherheitsmässig <strong><strong>de</strong>r</strong> beste<br />
Alpentunnel und weist auch noch sehr wesentliche Kapazitätsreserven<br />
auf.<br />
Wir laufen Gefahr, uns in Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprüche zu verstricken. Man<br />
kann doch nicht verkün<strong>de</strong>n, dass die Transportmengen von<br />
Nor<strong>de</strong>n nach Sü<strong>de</strong>n stagnieren o<strong><strong>de</strong>r</strong> kleiner wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n,<br />
und dann gleichzeitig einen Basistunnel in erster Priorität erstellen,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> noch grössere Kapazitätsreserven schafft und so<br />
quasi zur Neat auf Vorrat wür<strong>de</strong>. Man kann doch nicht die Finanzmisere<br />
beklagen und drastische Sparmassnahmen predigen<br />
und dann im gleichen Atemzug eine Variante beschliessen,<br />
die offensichtlich mehr kostet.<br />
Bleiben wir auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Realität! Tun wir etwas für die<br />
finanzpolitische Glaubwürdigkeit und beschliessen wir das,<br />
was in einer ersten Phase nötig, was verhältnismässig rasch<br />
realisierbar ist, was unser internationales Glaubwürdigkeitsimage<br />
nicht anknackt und was geologisch relativ risikolos<br />
und <strong>de</strong>shalb kostenmässig auch abschätz- und verkraftbar<br />
ist!<br />
Der Grundsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Netzlösung ist ja im Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission und in <strong>de</strong>n mehrheitsähnlichen Anträgen<br />
<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />
enthalten. Diese Anträge beinhalten also auch <strong>de</strong>n Gotthard.<br />
Sie tragen aber <strong>de</strong>n realpolitischen Gegebenheiten am besten<br />
Rechnung.<br />
In diesem Sinne bitte ich Sie, einem dieser Anträge zuzustimmen.<br />
Caccia Fulvio (C, TI): Dans ce débat, il y a pas mal <strong>de</strong> réflexions<br />
à faire à propos <strong>de</strong> la conjugaison entre la raison et<br />
la confiance. Il a été répété plusieurs fois ces jours-ci qu’un<br />
<strong>de</strong>s grands projets ferroviaires <strong>de</strong> ces <strong><strong>de</strong>r</strong>niers temps a été<br />
«Rail 2000» . Dans la première étape, on s’est disposé à bien<br />
<strong>de</strong>sservir la partie du territoire qui va <strong>de</strong> Genève à Bâle–<br />
Saint-Gall jusqu’à Lucerne–Zurich. Je pense qu’on a fait une<br />
erreur dans ce cas-là: on n’a pas insisté pour avoir dans «Rail<br />
2000» le Zimmerberg, le Monte Ceneri, Saint-Gall–Pfäffikon/<br />
SZ. Autrement, la discussion d’aujourd’hui aurait probablement<br />
été bien simplifiée.<br />
Mais on a répété aussi que, dans ce cas-là, on a fait <strong>de</strong>s promesses<br />
très claires. Il y a dans les procès-verbaux toute une<br />
série <strong>de</strong> citations <strong>de</strong> parlementaires et <strong>de</strong> conseillers fédéraux,<br />
qui disent que ceux qui n’ont rien eu <strong>de</strong> «Rail 2000» recevront<br />
en tout cas les transversales alpines. Aujourd’hui, on<br />
est en train <strong>de</strong> discuter <strong>de</strong> la façon <strong>de</strong> réaliser ces promesses,<br />
et on ressent très clairement dans ce Parlement que la<br />
disponibilité à les satisfaire pourrait ne pas être très élevée ni<br />
très répandue.<br />
Il faut admettre qu’il y a une gran<strong>de</strong> difficulté dans le traitement<br />
<strong>de</strong> ce dossier. C’est que la méfiance, quelquefois<br />
même la méfiance systématique, s’est répandue dans le<br />
pays, et même dans les rangs <strong>de</strong>s parlementaires. Il y a méfiance<br />
envers le Parlement, donc méfiance entre collègues –<br />
une situation balkanique si vous voulez, tous contre tout. On<br />
se méfie que le Parlement ne maintienne pas les engagements<br />
qu’il a pris, même dans <strong>de</strong>s actes formels tels que <strong>de</strong>s<br />
arrêtés fédéraux. Et il y a aussi dans quelques parties du<br />
pays un peu <strong>de</strong> méfiance envers le Conseil fédéral.<br />
M. Maspoli a cité le cas <strong>de</strong> l’Expo. Dans le message du Conseil<br />
fédéral concernant l’organisation et le financement <strong>de</strong>s<br />
festivités commémoratives du 700e anniversaire <strong>de</strong> la Confédération<br />
(88.038), on disait clairement que le Tessin allait<br />
organiser l’Exposition nationale <strong>de</strong> 1998 – qui entre-temps a<br />
été retardée <strong>de</strong> trois ans, et c’est la <strong>de</strong>stinée qu’auront aussi<br />
quelques parties <strong>de</strong>s projets qu’on est en train <strong>de</strong> discuter. Le<br />
Tessin a proposé une solution qui touche la Suisse entière<br />
sur trois lacs, et le Conseil fédéral a décidé qu’on touche les<br />
lacs, mais dans un autre côté <strong>de</strong> la Suisse!<br />
Alors, je pense qu’il faut quand même faire un peu attention.<br />
Si on alimente le système <strong>de</strong> méfiance systématique <strong>de</strong> tous<br />
envers tout, ce pays va éclater! Il faut être clair. Ce n’est pas<br />
dans les meilleures dispositions d’esprit que l’on s’apprête à<br />
fêter les 150 ans <strong>de</strong> l’Etat fédéral. Il faudrait en tout cas se le<br />
rappeler. Mais cette préoccupation était également présente<br />
à la Commission <strong>de</strong>s transports et <strong>de</strong>s télécommunications,<br />
et si on a bien voulu abor<strong><strong>de</strong>r</strong> le problème du financement par<br />
le biais <strong>de</strong> l’article 23 <strong>de</strong> la constitution, c’est parce qu’on<br />
croyait qu’avec l’assurance d’un financement suffisant, on<br />
pourrait quand même reconstituer une certaine confiance<br />
dans la faisabilité <strong>de</strong> ces projets.<br />
Mais je dois constater aujourd’hui encore que, bien qu’on ait<br />
voté hier cet article 23 <strong>de</strong> l’arrêté A à une majorité très confortable,<br />
la méfiance subsiste et les assurances qui semblent<br />
être données par certaines propositions sont toujours considérées<br />
comme insuffisantes.<br />
Ici, je vous répète que le groupe démocrate-chrétien est favorable<br />
au Réseau avec un R majuscule. Il reconnaît une<br />
portée supérieure à l’axe du Gothard, mais il reconnaît aussi<br />
clairement que le Lötschberg a une fonction essentielle, non<br />
seulement du point <strong>de</strong> vue <strong>de</strong> la «Staatspolitik», mais aussi<br />
du point <strong>de</strong> vue <strong>de</strong> la politique <strong>de</strong>s transports <strong>de</strong> marchandises<br />
et du respect <strong>de</strong>s engagements internationaux.<br />
Permettez-moi ici <strong>de</strong> mentionner encore les explications très<br />
convaincantes données hier par M. Béguelin à propos <strong>de</strong>s<br />
coûts. Si on voulait aménager l’axe du Gothard pour <strong>de</strong>s gabarits<br />
<strong>de</strong> quatre mètres, le coût total <strong>de</strong>s travaux supplémentaires<br />
serait du même ordre <strong>de</strong> gran<strong>de</strong>ur que le montant né-