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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Loi sur la Banque nationale. Révision 1146 N 12 juin 1997<br />

Die CVP-Fraktion unterstützt die parlamentarische Initiative<br />

Le<strong><strong>de</strong>r</strong>gerber für eine weiter gehen<strong>de</strong> Revision <strong>de</strong>s Nationalbankgesetzes.<br />

Sie lehnt aber die parlamentarische Initiative<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> sozial<strong>de</strong>mokratischen Fraktion ab. Wir haben Verständnis<br />

für die Verärgerung über die bisherige Informationspolitik<br />

und die zugeknöpfte Rechenschaftstätigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Parlament. Auch wir sind für Verbesserungen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Rechenschaftsablage, aber wir wollen keine<br />

Überreaktion; als das erscheint uns <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstoss <strong><strong>de</strong>r</strong> SP-<br />

Fraktion. Wir unterstützen <strong>de</strong>n Weg, wie er von Bun<strong>de</strong>srat<br />

Villiger in <strong><strong>de</strong>r</strong> WAK vorgezeichnet wur<strong>de</strong>.<br />

Ich bitte Sie, <strong><strong>de</strong>r</strong> Revision <strong>de</strong>s Nationalbankgesetzes zuzustimmen.<br />

Moser René (F, AG): Die Revision <strong>de</strong>s Nationalbankgesetzes<br />

fällt – wenn es auch noch so wünschenswert ist, <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank<br />

mehr Flexibilität in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewirtschaftung <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermögen<br />

zu ermöglichen – in einen schlechten Zeitraum:<br />

1. Die Diskussion um die Errichtung einer Schweizerischen<br />

Stiftung für Solidarität, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Abzug von Goldreserven<br />

bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank, löst eben keinesfalls nur positive<br />

Impulse für diese Revision aus.<br />

2. Der Streit in Deutschland und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en EU-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n um<br />

<strong>de</strong>n Verkauf von Goldreserven hat gezeigt, dass sich selbst<br />

Experten überhaupt nicht einig sind, was nun eigentlich richtig<br />

ist. Richtig ist, dass die G-10-Staaten aber anlässlich ihres<br />

letzten Treffens in <strong>de</strong>m Sinne beschlossen haben, dass keiner<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> zehn Grossen weitere Goldverkäufe beabsichtigt.<br />

3. Der Euro soll 1999 auf Teufel komm raus kommen. Es ist<br />

also <strong>de</strong>nkbar, dass die Schweiz dannzumal eine Parallelwährung<br />

diskutieren wird, aber da müsste sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Euro erst noch<br />

als glaubwürdige Währung etablieren. Auf je<strong>de</strong>n Fall verunsichert<br />

uns die Euro-Frage im vorliegen<strong>de</strong>n Geschäft ebenfalls.<br />

Ich vermute, die meisten von Ihnen sind wie ich nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lage, die Expertenaussagen ganz klar zu beurteilen. Das ist<br />

ein grundsätzliches Problem, das wir bei vielen Geschäften<br />

haben und womit wir konfrontiert sind. Trotz<strong>de</strong>m verlasse ich<br />

mich auf einige Aussagen von Professor von Ungern von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Universität Lausanne. Er stellt in seiner Studie über Entscheidungsgrundlagen<br />

für ein neues Nationalbankgesetz einige<br />

bemerkenswerte Thesen auf. So meint er, dass die Gewinnausschüttung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> SNB in <strong>de</strong>n letzten 15 Jahren im Vergleich<br />

zu Nationalbanken kleiner Län<strong><strong>de</strong>r</strong> völlig ungenügend gewesen<br />

sei; es seien zwischen 10 bis 20 Milliar<strong>de</strong>n Franken zuwenig<br />

ausgeschüttet wor<strong>de</strong>n.<br />

Es sollten bei einem Finanzvermögen von rund 50 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Franken Zinserträge von jährlich etwa 2,5 Milliar<strong>de</strong>n Franken<br />

möglich sein. Diese Meinung teile ich natürlich auch.<br />

Die Goldreserven pro Einwohner hält Professor von Ungern<br />

im Vergleich zu <strong>de</strong>njenigen an<strong><strong>de</strong>r</strong>er europäischer Län<strong><strong>de</strong>r</strong> für<br />

viel zu hoch. Zur Remedur möchte er einen Teil dieser Reserven<br />

verkaufen. Gleichzeitig sieht er aber auch Bedarf, <strong>de</strong>n offiziellen<br />

Goldpreis etwa 20 Prozent unter <strong>de</strong>m tatsächlichen<br />

Marktpreis festzulegen. Diese Ansicht teile ich nicht uneingeschränkt,<br />

ich wer<strong>de</strong> aber noch darauf zurückkommen.<br />

Weiter wirft er <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank vor, dass diese im Vergleich<br />

zu an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Nationalbanken übermässig hohe Fremdwährungsreserven<br />

halte. Auch diese Feststellung ist richtig. Bei<br />

einem System mit flexiblem Wechselkurs braucht es in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Tat weniger Fremdwährungsreserven. Ebenfalls nicht einverstan<strong>de</strong>n<br />

ist Professor von Ungern mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank, weil<br />

diese doppelt bis dreifach so hohe ungesicherte Dollaranleihen<br />

hält wie vergleichbare Nationalbanken. Auf diesen Anlagen<br />

hat die Nationalbank in <strong><strong>de</strong>r</strong> Perio<strong>de</strong> 1984–1994 Verluste<br />

von über 6 Milliar<strong>de</strong>n Franken erlitten. Diese Feststellung ist<br />

richtig, und hier ist ein Kommentar eigentlich überflüssig.<br />

Letztlich teile ich auch die Meinung von Professor von Ungern,<br />

dass es falsch wäre, <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank auch im Zinsbereich<br />

freie Hand zu geben, da sie allenfalls unkontrollierte Risiken<br />

eingehen könnte. Eine Verlängerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Anlagefrist<br />

bringt zwangsläufig auch mehr Risiken mit sich.<br />

Ich komme auf <strong>de</strong>n sehr emotionalen Punkt zurück, <strong>de</strong>n einige<br />

Leute hier schon angesprochen haben, nämlich die<br />

Goldreserven: Mit Gold im Keller macht man kein Geld. Das<br />

ist richtig. Aber Gold zeigt im langfristigen Vergleich, dass es<br />

immer zu <strong>de</strong>n stabilsten Reservewerten zählte und immer<br />

noch zählt. Das ist einfach so.<br />

Nun geht es hier aber um die Reduktion <strong><strong>de</strong>r</strong> bestehen<strong>de</strong>n<br />

Gold<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Notenumlaufes von 40 auf 25 Prozent.<br />

Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Senkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gold<strong>de</strong>ckung planen unsere Goldhüter<br />

zusätzlich eine Neubewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Goldreserven. Das<br />

heisst doch im Klartext, dass danach noch Goldverkäufe anstehen.<br />

Natürlich wissen Sie alle hier, dass Goldverkäufe<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit nicht nur wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> unsinnigen Solidaritätsstiftung<br />

umstritten, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch aus geld- und währungspolitischen<br />

Grün<strong>de</strong>n problematisch sind.<br />

Wir lehnen dieses Ansinnen aus folgen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n ganz<br />

klar ab:<br />

1. Unsere Goldbestän<strong>de</strong> haben indirekt während Jahrzehnten<br />

immer das Vertrauen in <strong>de</strong>n Schweizerfranken gestärkt.<br />

Da ist es nicht richtig, wenn Herr Jans kommt und sagt, Gold<br />

sei völlig funktionslos. Wenn das so ist, Herr Jans, dann lösen<br />

wir doch die Sache ganz einfach: Dann verkaufen wir alles,<br />

aber sehr schnell.<br />

2. Die Freiheits-Partei wird jeglichen Versuch ablehnen,<br />

brachliegen<strong>de</strong> Goldreserven für eine fragwürdige Solidaritätsstiftung<br />

abzuführen.<br />

3. Gold als Volksvermögen darf nie für irgendwelche Dekkungen<br />

von Haushalt<strong>de</strong>fiziten missbraucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Antrag Stucky hat uns überrascht. Aber uns überrascht<br />

seit letzter Woche nicht mehr so viel, seit die FDP dauernd<br />

neue Quellen für die Finanzierung von Defiziten fin<strong>de</strong>t. Das<br />

ist eine ungeheuerliche neue Situation. Jetzt kommt Herr<br />

Stucky und überholt auch noch Herrn Suter. Herr Stucky formuliert<br />

seinen Antrag so, als ob <strong><strong>de</strong>r</strong> Reinertrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank<br />

<strong>de</strong>n Kantonen gehörte.<br />

Diese o<strong><strong>de</strong>r</strong> ähnliche For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Linken wur<strong>de</strong>n übrigens<br />

bislang immer erfolgreich abgelehnt – von <strong>de</strong>n gleichen<br />

Leuten, die heute dafür eintreten. Also, das fin<strong>de</strong> ich merkwürdig<br />

und seltsam. Herr Stucky, das ist doch kein typischer<br />

Stucky-Antrag. (Heiterkeit) Den Antrag Stucky lehnen wir sicher<br />

ab. Ebenso lehnen wir – ich habe es erwähnt – die Revision<br />

von Artikel 19 in dieser Form ab.<br />

Wir wollen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Revision <strong>de</strong>s Nationalbankgesetzes die Situation<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gewinnerarbeitung verbessern. Aber wir wollen<br />

diese höheren Gewinne nicht gleich wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zum Fenster hinauswerfen.<br />

Wenn schon, sollten sie wie<strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechend<br />

<strong>de</strong>n heutigen grundsätzlichen Regelungen – nämlich zwischen<br />

Bund und Kantonen – verteilt und nicht in irgendwelche<br />

fragwürdige Schatullen abgeführt wer<strong>de</strong>n. Wir wer<strong>de</strong>n<br />

letztlich weltweit lächerlich gemacht, wenn das vor <strong>de</strong>m Volk<br />

scheitert.<br />

Gros Jean-Michel (L, GE): Le groupe libéral entre en matière<br />

sur cette mo<strong>de</strong>ste révision <strong>de</strong> la loi sur la Banque nationale.<br />

Il ne s’étendra pas sur les motifs qui le poussent à le faire: ils<br />

sont entièrement contenus dans le message du Conseil fédéral,<br />

que nous approuvons.<br />

Cette modification concerne simplement une meilleure gestion<br />

<strong>de</strong>s réserves <strong>de</strong> <strong>de</strong>vises, pour dégager <strong>de</strong>s bénéfices<br />

plus substantiels. Et en ce qui concerne la couverture-or,<br />

contrairement à ce qui vient d’être dit, nous la considérons<br />

comme une simple adaptation à la réalité actuelle. Il ne s’agit<br />

en aucune manière d’un quelconque démantèlement.<br />

Nous n’avons donc aucune réticence et nous soutiendrons le<br />

projet dans la version <strong>de</strong> la commission. Nous rejetons ainsi<br />

la proposition Maspoli <strong>de</strong> non-entrée en matière, ainsi que<br />

celle du groupe <strong>de</strong>s Démocrates suisses concernant la couverture-or.<br />

Cette <strong><strong>de</strong>r</strong>nière proposition se base en effet sur<br />

<strong>de</strong>s mythes – sur du fétichisme a même dit M. Jans. Nous<br />

partageons cette opinion, mais il faut dire que nous avons<br />

l’habitu<strong>de</strong> que les combats du groupe <strong>de</strong>s Démocrates suisses<br />

se basent sur <strong>de</strong>s mythes.<br />

Ce que nous voulions regretter ici, c’est que la discussion<br />

s’engage, à cette mo<strong>de</strong>ste occasion, au sujet d’une fondation<br />

à but humanitaire. Il s’agit donc <strong>de</strong> la proposition Stucky. Et<br />

je suis désolé, Monsieur Stucky, <strong>de</strong> parler une fois <strong>de</strong> plus<br />

après les autres, avant même que vous ayez pu défendre votre<br />

proposition, mais c’est pour vous inviter, avec sincérité, à<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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