Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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12. Juni 1997 N 1153 Nationalbankgesetz. Revision<br />
Daher sollten Sie <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>mokratischen Fraktion<br />
ablehnen. Sie können es guten Gewissens tun; es wird <strong>de</strong>m<br />
Schweizerfranken nichts geschehen!<br />
Abstimmung – Vote<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission 134 Stimmen<br />
Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>mokratischen Fraktion 7 Stimmen<br />
Ziff. II<br />
Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission<br />
Titel<br />
Schlussbestimmungen<br />
Abs. 1<br />
Dieser Beschluss ist allgemeinverbindlich.<br />
Abs. 2<br />
Er wird nach Artikel 89bis Absatz 1 <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sverfassung<br />
als dringlich erklärt und tritt am Tag nach seiner Verabschiedung<br />
in Kraft.<br />
Abs. 3<br />
Er untersteht nach Artikel 89bis Absatz 2 <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sverfassung<br />
<strong>de</strong>m fakultativen Referendum und gilt bis zum 20. Juni<br />
2000.<br />
Abs. 4<br />
Der Bun<strong>de</strong>srat kann <strong>de</strong>n Beschluss vorzeitig aufheben.<br />
Antrag Stucky<br />
Ziff. 1 (neu)<br />
Der Reinertrag aus dieser Revision kann in Absprache mit<br />
<strong>de</strong>n Kantonen in eine Stiftung für humanitäre Zwecke im Inund<br />
Ausland eingebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> freisinnig-<strong>de</strong>mokratischen Fraktion<br />
Zustimmung zum Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>mokratischen Fraktion<br />
Zustimmung zum Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
Antrag Schmid Samuel<br />
Zustimmung zum Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
Ch. II<br />
Proposition <strong>de</strong> la commission<br />
Titre<br />
Dispositions finales<br />
Al. 1<br />
Le présent arrêté est <strong>de</strong> portée générale.<br />
Al. 2<br />
Il est déclaré urgent au sens <strong>de</strong> l’article 89bis alinéa 1er <strong>de</strong> la<br />
constitution, et il entre en vigueur le jour suivant son adoption.<br />
Al. 3<br />
Il est sujet au référendum facultatif, conformément à l’article<br />
89bis alinéa 2 <strong>de</strong> la constitution, et il a effet jusqu’au 20 juin<br />
2000.<br />
Al. 4<br />
Le Conseil fédéral peut abroger le présent arrêté avant cette<br />
date.<br />
Proposition Stucky<br />
Ch. 1 (nouveau)<br />
Le bénéfice net <strong>de</strong> cette révision peut, d’entente avec les<br />
cantons, être versé dans une fondation à but humanitaire en<br />
Suisse ou à l’étranger.<br />
Proposition du groupe radical-démocratique<br />
Adhérer au projet du Conseil fédéral<br />
Proposition du groupe démocrate<br />
Adhérer au projet du Conseil fédéral<br />
Proposition Schmid Samuel<br />
Adhérer au projet du Conseil fédéral<br />
Stucky Georg (R, ZG): Der Bun<strong>de</strong>srat hat uns einen ausseror<strong>de</strong>ntlichen<br />
Effort vorgeschlagen, nämlich im Blick auf 1998<br />
<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />
eine Stiftung zu grün<strong>de</strong>n: eine Solidaritätsstiftung, eine Stiftung<br />
für humanitäre Zwecke o<strong><strong>de</strong>r</strong> eine Jubiläumsstiftung –<br />
wie auch immer man sie dann endgültig nennen will. Ich fin<strong>de</strong><br />
diese I<strong>de</strong>e gut, und zwar darum, weil wir langfristig gut daran<br />
tun, in die Solidarität zu investieren. Dies sollten wir nicht zuletzt<br />
aus Dankbarkeit darüber tun, dass unser Land seit<br />
150 Jahren vor allen kriegerischen Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzungen<br />
und Angriffen glücklich bewahrt wur<strong>de</strong>; aus Dankbarkeit für<br />
<strong>de</strong>n inneren Frie<strong>de</strong>n; aber auch aus Dankbarkeit gegenüber<br />
unseren Vorfahren, die uns gelehrt haben, mit Krisen <strong>de</strong>mokratisch<br />
umzugehen.<br />
Nur, und da kommt mein Aber: So, wie die Stiftung vorgeschlagen<br />
wur<strong>de</strong>, hat sie nach meiner Beurteilung – da stehe<br />
ich bei weitem nicht allein – bedauerlicherweise keine<br />
Chance, in einer Volksabstimmung angenommen zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Ich möchte sehr, dass diese Stiftung vom Volk gestützt wird.<br />
Ich bin nicht <strong><strong>de</strong>r</strong>jenige, <strong><strong>de</strong>r</strong> sie <strong>de</strong>m Volk nicht vorlegen<br />
möchte; im Gegenteil: Ich bin <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass das Volk<br />
diese Stiftung in einer Abstimmung auch akzeptieren sollte.<br />
Aber die Stiftung hat eine falsche Finanzierung, und sie<br />
wur<strong>de</strong> unglücklich präsentiert.<br />
Zur falschen Finanzierung: Sie läuft über eine Goldaufwertung<br />
mit einem sukzessiven Goldverkauf. Sie greift damit an<br />
die Reserven, die bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweizerischen Nationalbank gebil<strong>de</strong>t<br />
wor<strong>de</strong>n sind, womit es zweifellos um Volksvermögen<br />
geht. Ob nun diese stille Reserve bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweizerischen<br />
Nationalbank besteht o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n Kassen <strong><strong>de</strong>r</strong> öffentlichen<br />
Hand liegt, spielt an sich keine Rolle.<br />
Ich verweise auch auf die kritische Beurteilung durch Experten,<br />
z. B. Professor Kohli aus Genf, wie Sie in <strong><strong>de</strong>r</strong> «NZZ»<br />
nachlesen konnten. Auch hat Herr Bun<strong>de</strong>srat Villiger zu<br />
Recht gesagt, diese Verbindung mit Gold wecke Emotionen;<br />
diese spielen bei einer kommen<strong>de</strong>n Abstimmung – wenn sie<br />
kommen sollte – eine enorme Rolle, und zwar im negativen<br />
Sinn.<br />
Der zweite Punkt ist die Verbindung mit <strong>de</strong>m Holocaust. Wir<br />
haben einen Fonds von jetzt 265 Millionen Franken. Ich<br />
möchte ganz klarmachen, dass man bei<strong>de</strong> Dinge auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>halten<br />
soll. Die individuellen Abgeltungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Holocaust-<br />
Opfer haben über <strong>de</strong>n Fonds zu erfolgen und nicht über diese<br />
Stiftung. Ich bin auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass keine Zahlungen an<br />
jüdische Organisationen im Ausland aus dieser Stiftung gewährt<br />
wer<strong>de</strong>n sollten. Das ist nicht die Aufgabe einer solchen<br />
Stiftung, und dafür besteht ohnehin keine Rechtsgrundlage.<br />
Ich plädiere also für eine klare Trennung. Bei<strong>de</strong> Gefässe sind<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Präsentation am 5. März 1997 miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> verbun<strong>de</strong>n<br />
und damit auch falsch ins Volk hinausgetragen wor<strong>de</strong>n.<br />
Ein drittes Element ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Zweidrittelsanteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Kantone: Es<br />
ist gera<strong>de</strong> umgekehrt, als es jetzt oft in <strong>de</strong>n Zeitungen als Reaktion<br />
auf meinen Antrag zu lesen war. Ich will diesen Anteil<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kantone durchaus sichern, <strong>de</strong>nn sie haben verfassungsmässig<br />
einen Anspruch darauf. Ich bin etwas erstaunt und<br />
auch enttäuscht über die Reaktion <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong><strong>de</strong>r</strong> Finanzdirektorenkonferenz,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> ohne Kenntnis <strong>de</strong>ssen, was ich<br />
eigentlich will, von vornherein nein gesagt hat.<br />
Was will ich? Ich möchte, dass mit <strong>de</strong>n Kantonen gesprochen<br />
wird. Darum meine Formulierung «in Absprache mit <strong>de</strong>n Kantonen».<br />
Die Kantone sollten doch in diesen ausseror<strong>de</strong>ntlichen<br />
Effort eingebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n wir machen wollen, in<strong>de</strong>m<br />
wir eine solche Stiftung grün<strong>de</strong>n. Ich könnte mir vorstellen<br />
– ich schlage das als Mo<strong>de</strong>ll vor, es könnte noch geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n –, dass die Kantone ihre zwei Drittel in eine Stiftung<br />
einbringen und diesen Stiftungsteil auch selber zusammen<br />
verwalten. Das Geld soll für Projekte im Inland verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Das Drittel, das <strong><strong>de</strong>r</strong> Bund beisteuert, soll dann für<br />
Projekte im Ausland verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Man könnte z. B. im<br />
Inland Kosten <strong>de</strong>cken, wie sie aus Naturkatastrophen entstehen<br />
– Erdrutsch in Täsch, Überflutung im Kanton Uri vor zehn<br />
Jahren –, o<strong><strong>de</strong>r</strong> Geld für die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit<br />
in <strong>de</strong>n Grossstädten, gegen das Drogenproblem<br />
usw. einsetzen.<br />
Ich möchte, dass die Kantone die Verteilung selbständig an<br />
die Hand nehmen, möchte sie da aber auch einbin<strong>de</strong>n. Abgesehen<br />
davon verwen<strong>de</strong>n die Kantone Mittel, die sie unter<br />
Umstän<strong>de</strong>n ohnehin einsetzen müssten. Sie setzen sie ein-