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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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16. Juni 1997 N 1229 Asylgesetz und Anag. Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

une décision plus précise et plus détaillée <strong>de</strong>s intérêts <strong>de</strong>s<br />

personnes en quête d’asile. Il serait en tout cas juste <strong>de</strong> tenir<br />

compte, dans la prise <strong>de</strong> décision, <strong>de</strong>s relations familiales<br />

étroites <strong>de</strong>s requérants, mais aussi <strong>de</strong>s affinités en ce qui<br />

concerne la langue utilisée. Ces éléments sont essentiels, je<br />

vous le rappelle, parce qu’ils facilitent l’adaptation à un nouveau<br />

milieu <strong>de</strong> vie et cela permet surtout, et c’est très important,<br />

d’éviter les troubles générés par un déracinement, et il<br />

y en a. Je vous recomman<strong>de</strong> donc <strong>de</strong> vous rallier à la proposition<br />

<strong>de</strong> la majorité et <strong>de</strong> refuser par conséquent la proposition<br />

<strong>de</strong> minorité Steinemann.<br />

J’en viens à l’article 27 alinéa 3 qui concerne la proposition <strong>de</strong><br />

minorité von Felten. Mme von Felten voudrait que, dans l’assignation<br />

d’un logement, les cantons prennent en compte non<br />

seulement les situations particulières <strong>de</strong>s mineurs qui ne sont<br />

pas accompagnés, mais aussi celles <strong>de</strong>s femmes victimes <strong>de</strong><br />

traumatismes graves et qui vivent douloureusement un hébergement<br />

dans un logement collectif. Certes, ce souci part<br />

d’un bon sentiment et on pourrait le partager. Cependant, la<br />

majorité <strong>de</strong> la commission dit qu’il est vraiment utopique d’imposer<br />

aux cantons une obligation <strong>de</strong> mettre à disposition <strong>de</strong>s<br />

femmes et <strong>de</strong>s enfants mineurs <strong>de</strong>s logements communs qui<br />

leur seraient exclusivement <strong>de</strong>stinés. D’autre part, il est bon<br />

<strong>de</strong> le rappeler, les sévices dont sont victimes les femmes ne<br />

sont souvent connus qu’en cours <strong>de</strong> procédure, alors même<br />

que le lieu du séjour, mais aussi le logement, sont déjà fixés.<br />

La majorité vous suggère donc <strong>de</strong> vous en tenir à la version<br />

du Conseil fédéral concernant l’article 27 alinéa 3, laquelle<br />

correspond au droit et à la pratique en vigueur.<br />

Quant à l’article 28, la commission vous propose une autre<br />

formulation qui nous paraît plus adéquate. Le fond <strong>de</strong> l’article<br />

n’est pas modifié, seule la forme a été changée.<br />

Nos propositions à l’article 29 alinéas 1er et 2 vont dépendre<br />

<strong>de</strong> notre décision concernant l’article 76. Il est question là <strong>de</strong><br />

retar<strong><strong>de</strong>r</strong> notre vote.<br />

Präsi<strong>de</strong>nt: Die CVP-Fraktion lässt mitteilen, dass sie bei<br />

Artikel 25 die Mehrheit, bei Artikel 26 Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit und Bun<strong>de</strong>srat<br />

und bei Artikel 27 wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um die Mehrheit unterstützt.<br />

Koller Arnold, Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt: Bei Artikel 25 möchte ich<br />

zunächst vor allem gegenüber <strong>de</strong>m Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit <strong>de</strong><br />

Dar<strong>de</strong>l klar festhalten, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufenthalt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Empfangsstelle<br />

kein Freiheitsentzug ist. Man kann auch nicht von einer<br />

«semi-détention» sprechen. Sonst wäre je<strong><strong>de</strong>r</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich an einer<br />

Schule einschreibt, ja auch in einer «semi-détention». Ich<br />

frage mich, ob wir uns nicht alle heute abend auch in einer<br />

«semi-détention» befin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n, wenn wir bis zehn Uhr<br />

tagten!<br />

In <strong>de</strong>n Empfangsstellen ist aber das Gegenteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall. Je<strong><strong>de</strong>r</strong>mann<br />

kann die Empfangsstelle verlassen, wenn seine Anwesenheit<br />

in verfahrensmässiger Hinsicht nicht zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt nötig ist. Die jetzige Praxis ist <strong>de</strong>nn auch<br />

recht liberal. Die Asylsuchen<strong>de</strong>n haben heute schon die<br />

Möglichkeit, sich täglich mehr als einen halben Tag ausserhalb<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Empfangsstelle aufzuhalten, dies sowohl morgens<br />

als auch nachmittags und, wie bereits angetönt, auch an <strong>de</strong>n<br />

Wochenen<strong>de</strong>n. Ausnahmen verlangt einzig die Verfügbarkeit<br />

für die Durchführung <strong>de</strong>s Asylverfahrens.<br />

Deshalb möchte ich Sie bitten, <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit <strong>de</strong><br />

Dar<strong>de</strong>l abzulehnen. Man mel<strong>de</strong>t mir übrigens – Herr <strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l<br />

–, dass die erwähnte «mur <strong>de</strong> la honte» nicht etwa vom<br />

Bun<strong>de</strong>samt für Flüchtlinge erstellt wur<strong>de</strong>, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n durch <strong>de</strong>n<br />

Eigentümer <strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Liegenschaft, und zwar<br />

nach Reklamationen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachbarschaft wegen Lärmund<br />

Lichtimmissionen. Es war offenbar die einzige technisch<br />

realisierbare Möglichkeit, diese Immissionen abzuhalten.<br />

Das zu dieser «mur <strong>de</strong> la honte».<br />

Nun zum Artikel 26: Die Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Asylsuchen<strong>de</strong>n auf die<br />

Kantone erfolgt nach gelten<strong>de</strong>m Recht nach <strong>de</strong>m Verteilschlüssel<br />

von Artikel 9 <strong><strong>de</strong>r</strong> Asylverordnung 1. Dabei wird <strong>de</strong>m<br />

Grundsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Einheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie gemäss Artikel 8 EMRK voll<br />

Rechnung getragen. Die Verletzung dieses Grundsatzes ist<br />

übrigens künftig ein Anfechtungsgrund. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Einheit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Familie gemäss EMRK geht es aber nur um die Eltern und die<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>. Wenn wir hingegen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zuteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Asylsuchen<strong>de</strong>n<br />

auf die Kantone noch irgendwelche weitere verwandtschaftliche<br />

Beziehungen berücksichtigen müssten, wür<strong>de</strong>n<br />

Sie uns überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Wir könnten dann auch die Interessen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kantone nicht mehr angemessen berücksichtigen. Ich<br />

habe heute bereits einmal einen solchen Fall genannt: Es<br />

wäre beispielsweise nicht mehr möglich, französischsprechen<strong>de</strong><br />

Flüchtlinge aus Rwanda auch <strong>de</strong>utschsprachigen<br />

Kantonen zuzuordnen.<br />

Ich möchte Sie daher bitten, bei diesem Artikel <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit Steinemann zuzustimmen.<br />

Die Kommission hat offenbar auch etwas Angst vor <strong>de</strong>m eigenen<br />

Mut gehabt, <strong>de</strong>nn es ist eine Lex imperfecta, die Sie<br />

hier aufstellen, da auch gemäss <strong>de</strong>m Mehrheitsbeschluss<br />

nur eine Nichtbeachtung <strong>de</strong>s Grundsatzes <strong><strong>de</strong>r</strong> Einheit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Familie anfechtbar bleibt.<br />

Schliesslich zu Artikel 27: Frau von Felten, ich bin mit Ihnen<br />

vollständig einig: Wir haben allen Grund, künftig auch von<br />

Bun<strong>de</strong>s wegen Folteropfer besser zu unterstützen und ihnen<br />

bessere Therapien anzubieten. Es gibt ein solches Pilotprojekt<br />

am Inselspital in Bern, und ich empfin<strong>de</strong> es tatsächlich<br />

als sehr, sehr unbefriedigend, dass ich heute nicht einmal die<br />

Möglichkeit habe, diesem Pilotprojekt für die Behandlung von<br />

Folteropfern die nötige Unterstützung durch einen jährlichen<br />

Beitrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s zu gewähren. Wir schlagen Ihnen <strong>de</strong>shalb<br />

im Asylgesetz einen entsprechen<strong>de</strong>n Artikel vor.<br />

Was Sie aber in Artikel 27 for<strong><strong>de</strong>r</strong>n, geht zu weit. Nach<strong>de</strong>m ja<br />

fast alle Flüchtlinge potentielle Opfer von Gewalt und Folter<br />

sind, können wir nicht unsere gesamten Unterkünfte darauf<br />

ausrichten. Der Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit, die Sie vertreten,<br />

hätte jedoch entsprechen<strong>de</strong> bauliche Anpassungen zur<br />

Folge, und das wür<strong>de</strong> übers Ziel hinausgehen.<br />

Ich bin Ihnen dankbar, wenn Sie dann später mithelfen, damit<br />

wir das Pilotprojekt, welches heute beim Inselspital in Bern<br />

durch das Schweizerische Rote Kreuz geführt wird, künftig<br />

durch einen jährlichen Beitrag unterstützen können, damit es<br />

tatsächlich weitergeführt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Hier muss ich <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit von Felten aber ablehnen.<br />

<strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l Jean-Nils (S, GE), porte-parole <strong>de</strong> la minorité: En<br />

référence à ce «mur <strong>de</strong> la honte» qui a été construit à Genève,<br />

je m’excuse <strong>de</strong> vous dire que la version <strong>de</strong> la régie Moser<br />

qui s’occupe <strong>de</strong> l’immeuble est exactement l’inverse <strong>de</strong><br />

ce que vous venez <strong>de</strong> dire. En effet, la régie dit qu’elle a agi<br />

sur la <strong>de</strong>man<strong>de</strong> <strong>de</strong> l’administration fédérale. Cela est un élément;<br />

il faudrait peut-être quand même éclaircir cette contradiction.<br />

Ensuite, tenez compte, Monsieur le Prési<strong>de</strong>nt <strong>de</strong> la Confédération,<br />

<strong>de</strong> l’avis du Grand Conseil <strong>de</strong> Genève, dans son unanimité,<br />

tous partis confondus, qui a <strong>de</strong>mandé que ce mur soit<br />

détruit.<br />

Koller Arnold, Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt: In bezug auf diese «mur <strong>de</strong><br />

la honte» steht offenbar Aussage gegen Aussage. Ich gehe<br />

<strong>de</strong>m gerne nach, um die Wahrheit zu fin<strong>de</strong>n. Das kann aber<br />

kein Grund sein, Ihren Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag anzunehmen.<br />

Art. 25 Abs. 1, 2 – Art. 25 al. 1, 2<br />

Angenommen – Adopté<br />

Art. 25 Abs. 3 – Art. 25 al. 3<br />

Abstimmung – Vote<br />

Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit 83 Stimmen<br />

Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit 50 Stimmen<br />

Art. 26 Abs. 1, 2 – Art. 26 al. 1, 2<br />

Angenommen – Adopté<br />

Art. 26 Abs. 3 – Art. 26 al. 3<br />

Abstimmung – Vote<br />

Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit 71 Stimmen<br />

Für <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit 59 Stimmen

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