17.12.2012 Aufrufe

Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Transport public. NLFA 1308 N 18 juin 1997<br />

zen eines isolierten Ceneritunnels ohne Gotthardbasistunnel<br />

sei <strong><strong>de</strong>r</strong>art limitiert, dass die Investition von 1,6 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Franken fragwürdig sei. Auch beim Zimmerbergtunnel muss<br />

gemäss SBB <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat erst noch die Linienführung festlegen;<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Baubeginn sei erst ab <strong>de</strong>m Jahre 2000 o<strong><strong>de</strong>r</strong> 2001<br />

möglich.<br />

Trotz<strong>de</strong>m soll jetzt zuerst die Nebenstrecke am Lötschberg<br />

und nicht die Hauptachse realisiert wer<strong>de</strong>n. Im scharfen internationalen<br />

Wettbewerb soll also eine Regionalbahn und<br />

nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> nationale Anbieter SBB zum Zug kommen.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> überarbeiteten Neat-Planung geht <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat davon<br />

aus, <strong>de</strong>n Lötschberg etwa im Jahre 2007 in Betrieb zu<br />

nehmen. Vorerst fallen jedoch grössere Zahlungsspitzen an,<br />

die es nahelegen, <strong>de</strong>n Baubeginn am Gotthard nicht vor Mitte<br />

<strong>de</strong>s kommen<strong>de</strong>n Jahrzehnts anzusetzen. Bei einem solchen<br />

Szenario riskieren die SBB, auf <strong>de</strong>m Abstellgeleise zu lan<strong>de</strong>n.<br />

Wenn sich die Bun<strong>de</strong>sbahnen nicht vor <strong>de</strong>m Jahre 2015<br />

auf eine mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Hauptachse in <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n verlassen können,<br />

nimmt ihre Konkurrenzkraft im europäischen Binnenund<br />

Bahnmarkt rapi<strong>de</strong> ab.<br />

Das Volk wird im kommen<strong>de</strong>n Jahr über die Neat und die dazugehörige<br />

Finanzierung abstimmen. Bürgerinnen und Bürger<br />

aus <strong>de</strong>n 18 Gotthardkantonen wollen dann wissen, wieso<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> verkehrspolitische Bedarf am Lötschberg grösser sein<br />

soll als am Gotthard. Ich bin überzeugt, dass dieser Tatbeweis<br />

nur am Gotthard erbracht wer<strong>de</strong>n kann, weshalb er mit<br />

erster Priorität zu bauen ist. Die geologischen Probleme lassen<br />

sich lösen; <strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Fahrplan kann angepasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Stimmen Sie <strong>de</strong>shalb bei Artikel 10bis <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit II (Fischer-Seengen)<br />

zu.<br />

Marti Werner (S, GL): Für uns ist die Neat ein internationales<br />

und ein nationales Projekt. Aus dieser Sicht heraus ist die<br />

Neat zu <strong>de</strong>finieren. Regionale Interessen können <strong>de</strong>shalb<br />

höchstens sekundär o<strong><strong>de</strong>r</strong> tertiär berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Für<br />

die Ostschweiz heisst dies: Anschluss an das Hochleistungsnetz<br />

Europas und Verzicht auf einen Hirzeltunnel. Das ist<br />

ganz klar. Derartig teure regionale Anliegen können von uns<br />

nicht unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im weiteren ist die Neat für uns ein Verkehrsprojekt – ein Projekt,<br />

mit welchem <strong><strong>de</strong>r</strong> Verkehr von <strong><strong>de</strong>r</strong> Strasse auf die<br />

Schiene umgelagert wer<strong>de</strong>n soll. Sie ist in erster Linie ein<br />

Verkehrsprojekt und kein Bauprojekt. Sie kann allenfalls ein<br />

Bauprojekt sein – das muss mit aller Deutlichkeit gesagt wer<strong>de</strong>n<br />

–, aber Hauptanliegen muss die Realisierung dieser verkehrspolitischen<br />

Ziele sein. Wir können <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n Anträgen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit I (Bezzola) und Seiler Hanspeter nicht folgen,<br />

<strong>de</strong>nn wenn man ein Verkehrsprojekt realisieren will,<br />

dann muss man offenlegen, wie man das machen will, und<br />

dann kann man nicht <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat die «carte blanche» erteilen<br />

und nach einem Hauruck- respektive «Bauruck»-System<br />

vorgehen!<br />

Die SP-Fraktion steht zusammen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommissionsmehrheit<br />

hinter <strong><strong>de</strong>r</strong> Netzvariante. Wenn von seiten <strong>de</strong>s Tessins<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ostschweiz diese Grundhaltung angezweifelt wird,<br />

bekommt man <strong>de</strong>n Eindruck, dass die Vertreter verschie<strong>de</strong>ner<br />

Teile <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz nicht hinhören wollen, <strong>de</strong>nn die Netzvariante<br />

beinhaltet eine Realisierung <strong>de</strong>s Lötschbergs und<br />

eine Realisierung <strong>de</strong>s Gotthards! Die Mehrheit will diesen<br />

Gotthard realisieren und hat <strong>de</strong>shalb auch bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Etappierung<br />

die entsprechen<strong>de</strong>n Nägel eingeschlagen. Die Netzvariante<br />

ist für uns aber nicht einfach ein System von kommunizieren<strong>de</strong>n<br />

Röhren, in die <strong><strong>de</strong>r</strong> Verkehr eingespiesen wer<strong>de</strong>n<br />

soll, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n es sollen Schwergewichte gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n: <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Güterverkehr durch <strong>de</strong>n Lötschberg und <strong><strong>de</strong>r</strong> Personenverkehr<br />

durch <strong>de</strong>n Gotthard. Dabei wollen wir nicht nur irgendwelche<br />

Minutengewinne erzielen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wir wollen eine<br />

schnelle Personenbahn durch <strong>de</strong>n Gotthard realisieren. Eine<br />

schnelle Personenbahn – mit einem Zeithorizont von zwei<br />

Stun<strong>de</strong>n für die Strecke Zürich–Mailand – soll und kann eine<br />

echte Alternative, eine echte Konkurrenz zum Flugverkehr<br />

sein.<br />

Ich möchte noch eine Bemerkung zur Finanzierung machen:<br />

Es ist von seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> SVP-Fraktion und von seiten <strong><strong>de</strong>r</strong>jenigen,<br />

die die LSVA nicht mittragen wollen, kritisiert wor<strong>de</strong>n, dass<br />

das Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll zu strassenlastig sei. Dieses Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll<br />

ist nicht strassenlastig, auch wenn für<br />

viele Leute das Geld auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Strasse liegt! Der Strassenbenützer<br />

bezahlt keinen Rappen. Bezahlt wird die LSVA letztlich<br />

auch vom Konsumenten und nicht von <strong>de</strong>n Strassenbenützern.<br />

Die LSVA hat gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrwertsteuer zwei<br />

grosse Vorteile: Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> LSVA können wir auch <strong>de</strong>n ausländischen<br />

Konsumenten einbeziehen, <strong><strong>de</strong>r</strong> diese Strasse mitbenützt<br />

und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz auch die entsprechen<strong>de</strong>n Kosten<br />

verursacht. Das ist <strong><strong>de</strong>r</strong> eine Vorteil.<br />

Der zweite Vorteil <strong><strong>de</strong>r</strong> LSVA gegenüber <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll Mehrwertsteuer<br />

besteht darin, dass wir über die LSVA <strong>de</strong>n grösseren<br />

Umverteilungseffekt haben. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrwertsteuer,<br />

einer reinen Konsumsteuer, haben wir keinen Umverteilungseffekt.<br />

Aus diesem Grund sind wir gegen eine Verwendung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrwertsteuer zur Finanzierung dieses Projektes.<br />

Die Mehrwertsteuer müssen wir uns vorbehalten für die Finanzierung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialversicherungen, sofern dies notwendig<br />

ist.<br />

Eine letzte Bemerkung zur Haltung <strong><strong>de</strong>r</strong> SVP-Fraktion: Meine<br />

Damen und Herren <strong><strong>de</strong>r</strong> SVP-Fraktion, Sie scheinen nun mit<br />

Herrn Giezendanner am Steuer, Ihrem Parteipräsi<strong>de</strong>nten auf<br />

<strong>de</strong>m Nebensitz und Herrn Bin<strong><strong>de</strong>r</strong> auf <strong><strong>de</strong>r</strong> La<strong>de</strong>brücke endgültig<br />

zu <strong>de</strong>n Protagonisten <strong>de</strong>s Lastwagenverkehrs gewor<strong>de</strong>n<br />

zu sein, und Sie scheuen bei dieser Schleu<strong><strong>de</strong>r</strong>fahrt keinerlei<br />

Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprüche! Allein die Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprüche, die Sie heute verkün<strong>de</strong>t<br />

haben, sind enorm:<br />

Herr Schlüer stellt einen Rückweisungsantrag mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Begründung,<br />

dass die Finanzierung nicht sichergestellt sei,<br />

dass dieses Werk nicht finanziert wer<strong>de</strong>n könne. Gleichzeitig<br />

stellt Herr Vetterli <strong>de</strong>n Antrag, dass die LSVA auf europäisches<br />

Niveau zu senken sei. Er selbst scheut nicht davor zurück,<br />

eine Finanzierungsvariante vorzuschlagen, die – mit<br />

LSVA auf europäischem Niveau, ohne ATA, dafür mit<br />

0,1 Mehrwertsteuerprozent – eine enorme Lücke offenlässt.<br />

Herr Bin<strong><strong>de</strong>r</strong> geht sogar so weit, dass er eine eurokompatible<br />

LSVA verlangt. Das sind ganz neue Töne von Ihrer Seite,<br />

dass man eurokompatibel sein müsse! Umgekehrt soll dann<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Transitvertrag, <strong>de</strong>n man abgeschlossen hat, nicht eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ich habe <strong>de</strong>shalb zum Rückweisungsantrag <strong><strong>de</strong>r</strong> SVP-Fraktion<br />

einen Namensaufruf verlangt, um diesen Schleu<strong><strong>de</strong>r</strong>kurs<br />

offenzulegen. Mich nimmt es insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e wun<strong><strong>de</strong>r</strong>, wie die<br />

Vertreter <strong><strong>de</strong>r</strong> Berner SVP abstimmen, die sich über ihre Regierungsvertreter<br />

und ihre Kantonalpartei in einem <strong><strong>de</strong>r</strong>art<br />

starken Ausmass für die Neat – zumin<strong>de</strong>st für die Realisierung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lötschbergachse – einsetzt. Ich bin gespannt, wie<br />

Sie diesen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spruch lösen!<br />

Ich fin<strong>de</strong> das Ganze tragisch für eine Regierungspartei, die<br />

Regierungsverantwortung mittragen sollte, die uns mit ihrem<br />

Bun<strong>de</strong>srat und auch zusammen mit <strong>de</strong>m damaligen Parlament<br />

einen schönen Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> ungünstigen Ausgangslage für<br />

diese Neat-Vorlage beschert hat!<br />

Caccia Fulvio (C, TI): Je me dois <strong>de</strong> conclure ce débat sur le<br />

message concernant la réalisation et le financement <strong>de</strong> l’infrastructure<br />

<strong>de</strong>s transports publics. Je voudrais quand même<br />

rappeler qu’il contient, en particulier avec «Rail 2000» 1ère et<br />

2e étapes, un projet <strong>de</strong> gran<strong>de</strong> portée sur le plan intérieur,<br />

avec «Alptransit» et les liaisons avec les lignes européennes<br />

à haute performance <strong>de</strong>s projets <strong>de</strong> gran<strong>de</strong> portée sur le plan<br />

national et international. Je voulais le rappeler parce qu’on a<br />

dédié ce matin à peu près 80 pour cent du temps à un seul<br />

<strong>de</strong>s projets: «Alptransit».<br />

Les dimensions spatiales et temporelles <strong>de</strong> ces grands projets<br />

qui vont nous amener à réaliser <strong>de</strong>s infrastructures qui<br />

dureront <strong>de</strong>s siècles, dépen<strong>de</strong>nt aussi <strong>de</strong> ce qui se passe en<br />

ce moment à <strong>de</strong>s milliers <strong>de</strong> kilomètres. Leur utilisation dépend<br />

aussi <strong>de</strong> la révolution structurelle qui est <strong>de</strong>venue permanente<br />

dans le domaine <strong>de</strong>s transports, <strong>de</strong> la logistique et<br />

<strong>de</strong> l’économie, et <strong>de</strong> l’évolution <strong>de</strong> la politique européenne<br />

<strong>de</strong>s transports qui est à peine amorcée. Il faut rappeler qu’il<br />

y a dix ans à peu près la Cour européenne <strong>de</strong> justice a condamné<br />

la Commission <strong>de</strong> l’Union européenne parce qu’elle<br />

n’avait pas appliqué le traité <strong>de</strong> Rome dans le domaine <strong>de</strong>s<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!