Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

Loi sur la Banque nationale. Révision 1152 N 12 juin 1997
In der Maiausgabe der Zeitschrift «Bilanz» lesen wir dazu folgendes:
«Offenbar wurde in Bern und Zürich vergessen,
dass die Welt in den dreissiger Jahren nur durch eine Welle
von Goldauf- und Währungsabwertungen aus der ausweglosen,
weil überschuldungsbedingten deflationären Depression
gerettet wurde. Jetzt muss gut überlegt sein, in welchen
Limiten operiert werden soll. Fällt die Goldaufwertung zu
hoch aus, weil der Damm gebrochen ist und alles finanziert
werden soll, was der Goldhort trägt, kann es zu dem Kuriosum
kommen, dass die Schweizerische Nationalbank sehr
bald Gold aufkaufen muss, um den Kurs des Edelmetalls zu
stützen.»
Ich sage es nochmals, und ich gebe es auch zu: Das ist eine
Aussage, die nicht für heute gilt; aber sie gilt für morgen. Deshalb
sollten wir aufhören, an dieser Golddeckung «herumzudoktern»;
das könnte ein äusserst gefährliches Spiel werden,
bei dem es sehr schnell soweit kommen könnte, dass wir die
Federführung nicht mehr in den eigenen Händen behalten
könnten. Rütteln wir daher nicht am bestehenden Recht!
Was sich mit diesem Goldschatz jetzt in Deutschland abspielt,
auch wenn es dort etwas anders ist – schliesslich ist
es aber auch eine psychologische Frage –, sollte für uns in
der Schweiz eine Mahnung sein, vorsichtig zu sein. Lassen
wir deshalb die Finger von diesem gefährlichen Spiel! Fügen
wir unserem Land nicht längerfristig einen Schaden zu! Mit
dieser Übung gefährden Sie die Stabilität unseres Landes.
Ich bitte Sie, unserem Antrag zuzustimmen.
Präsidentin: Die CVP-Fraktion lässt mitteilen, dass sie den
Antrag der demokratischen Fraktion ablehnt.
Ledergerber Elmar (S, ZH), Berichterstatter: Ich bitte Sie,
den Antrag der demokratischen Fraktion abzulehnen. Er hat
vor dem Hintergrund dieser Revision und auch vor dem Hintergrund
weiterer Revisionen, die noch kommen werden,
keine Berechtigung.
Herr Bundesrat Villiger hat schon am Schluss der Eintretensdebatte
gesagt, wie die Goldverhältnisse der Nationalbanken
in etwa sind. Ich kann Ihnen diese Zahlen noch kurz wiederholen.
Der Verweis auf die Geschichte, die sich jetzt in
Deutschland mit dem deutschen Währungsgold abspielt, ist
völlig aus der Luft gegriffen; das hat mit dieser Frage nichts
zu tun. Ich möchte Sie daran erinnern, dass Deutschland
etwa 13mal grösser als die Schweiz ist und ungefähr gleich
viele Goldreserven wie wir hat; d. h., wir liegen mit unseren
Goldreserven 1000 Prozent höher als Deutschland. Es
kommt dazu, dass bei uns die Bewertung der Goldreserven
in der Bilanz der Nationalbank mit 4500 Franken pro Kilogramm
so bescheiden ausfällt, dass wir fast um einen
Faktor 4 unter dem Verkehrswert sind. Da hat dieser Antrag
der demokratischen Fraktion seine Berechtigung nun wirklich
verloren.
Ich möchte Sie daran erinnern, dass wir auch mit einer Golddeckung
von 25 Prozent der Währung international immer
noch an der Spitze sind und dass wir auch mit 25 Prozent
Golddeckung der Währung, bei der heutigen Bewertung des
Goldes, immer noch fast 100 Prozent des umlaufenden Geldes
mit Gold unterlegt haben. Damit sind wir global ein Kuriosum;
das müsste reichen, um Ihre Sicherheitsbedürfnisse
abzudecken.
Ich bitte Sie, den Antrag der demokratischen Fraktion abzulehnen.
Couchepin Pascal (R, VS), rapporteur: La question de fond,
c’est de savoir si, à travers ces dispositions, on veut changer
de politique. Je crois qu’on peut dire que l’on veut changer la
loi, mais pas changer de politique en ce qui concerne la couverture-or.
La preuve, c’est que, depuis des années, la couverture-or
de notre monnaie a diminué, puisqu’elle était de
94 pour cent en 1971 et seulement de 43 pour cent en 1995.
La couverture a donc continuellement diminué sans qu’on
change la loi, mais on arrive lentement à une limite où la loi
doit être modifiée.
Le fond du problème est de savoir comment on assure à une
monnaie la confiance maximum. L’or y contribue, et il n’est
pas question pour nous d’abandonner l’idée d’une couverture
partielle de notre monnaie par de l’or, puisque la limite extrême
est de 25 pour cent et ne serait probablement pas atteinte
avant longtemps. Mais ce qui y contribue beaucoup
plus, c’est la santé d’une économie et sa capacité à faire face
aux obligations dans le commerce international.
Il y a un pays qui a pratiqué le fétichisme de l’or pendant des
années, c’était le Portugal de Salazar, qui croyait à la vertu
de l’accumulation d’or. Ça n’a suffi ni à éviter une révolution
au Portugal, ni à protéger de manière définitive la confiance
dans la monnaie de ce pays. Il n’y a pas de politique de confiance
envers la monnaie qui ne tienne pas compte des facteurs
psychologiques, ni non plus de la réalité. L’or contribue
aux facteurs psychologiques, mais il n’est pas seul. Ce qui
est essentiel, c’est de mener une bonne politique, budgétaire
notamment, une politique classique et prévisible à long
terme. C’est ça qui permet à l’opinion économique de croire
à la qualité d’une monnaie, bien davantage qu’un stock d’or
qui, en Suisse, est largement suffisant comparativement à
l’Allemagne par exemple, où le stock d’or est le même, mais
pour une population dix à onze fois plus élevée.
Dire que les grands pays industriels, les fameux Dix, ont renoncé
définitivement à vendre de l’or, c’est attribuer à une
déclaration une valeur définitive que la réalité suit rarement.
Il est évident que si les dix pays les plus forts économiquement,
ou ceux qui se définissent comme les plus forts économiquement,
déclaraient vouloir poursuivre une politique de
vente de l’or, cela provoquerait un effondrement des cours
qui serait négatif. C’est une déclaration qui n’est pas possible,
mais il ne faut pas non plus attribuer à la déclaration contraire
plus de valeur qu’elle n’en a.
M. Keller a évoqué un certain nombre d’arguments émotionnels
qui ne devraient pas avoir d’effet réel sur notre prise de
décision. Nous vous demandons d’accepter cette modification
de la loi qui, je le répète, n’est pas une modification de la
politique que nous suivons.
Maspoli Flavio (D, TI): Monsieur Gros, tout ce que nous
avons dit, M. Keller et moi, c’était pour dire avec Jean Gabin:
«Touchez pas au grisbi!» Rien d’autre! Et ça vous donne le
droit de dire que nous combattons des mythes et des légendes.
Eh bien, je voudrais vous rappeler que nous étions les
seuls à combattre la LAMal. Là, vous avez raison, cette loi
que vous avez soutenue est une loi légendaire qui deviendra
mythique.
Villiger Kaspar, Bundesrat: Ich will kurz die Gründe zusammenfassen,
warum Sie den Antrag der demokratischen Fraktion
ablehnen sollten:
1. Die Stabilität einer Währung hängt nicht an dieser Golddeckung,
sondern an einer vernünftigen Wirtschafts- und Finanz-,
Geld- und Währungspolitik, und aus Sicht der Nationalbank
sind für diese Stabilitätspolitik eben die Reserven im
Devisenbereich besonders wichtig. Hier hat die Nationalbank
sehr viele, und die genügen absolut.
2. Es entsteht, wenn Sie diesem Antrag zustimmen, ein technisches
Problem, von dem ich nicht wüsste, wie man es lösen
könnte. Ich wiederhole die Zahlen: Heute ist der Notenumlauf
mit 42 Prozent gedeckt. Das ändert jedes Jahr um 1
bis 2 Prozent, d. h., in zwei, drei oder vier Jahren würden wir
das Gesetz verletzen. Was können wir dann tun? Eine so restriktive
Geldpolitik, dass die Geldmenge nicht mehr wächst,
wäre das Absurdeste der Welt! Es ist genau das, was Sie für
die Wirtschaft nicht wollen.
Wir können das Gold aufwerten. Dafür haben wir aber die
Grundlagen im Moment nicht. Zu Marktwerten ist die Dekkung
heute 150 Prozent, zu 60 Prozent Goldbewertung ist
sie 90 Prozent, im Vergleich zu irgendwelchen anderen Ländern
also immer noch astronomisch. Wenn wir nicht aufwerten
können, das Gesetz nicht verletzen wollen und die Geldmenge
nicht einfrieren wollen, müssten wir wieder Gold kaufen.
Dies ist unmöglich, da auch für Goldkäufe der Paritätspreis
von rund 4600 Franken pro Kilogramm angewendet
werden müsste. Zudem wären Goldkäufe wahrscheinlich
noch absurder.
Bulletin officiel de l’Assemblée fédérale