Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Interpellation Tschopp 1522 N 20 juin 1997<br />
zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> drei Fernsehregionen – mit ihren Sendungen recht<br />
rasch eine verhältnismässig hohe Einschaltquote erreichten:<br />
Das gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>te Ziel, im März 1997 eine Quote von 4 bis<br />
5 Prozent zu erreichen, wur<strong>de</strong> nach etwas mehr als einem<br />
Jahr seit Aufnahme <strong>de</strong>s Betriebes erreicht. Dass diese Einschaltquote<br />
gemäss Aussage von Herrn Bun<strong>de</strong>srat Leuenberger<br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation Uhlmann im<br />
Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>at (96.3334; AB 1996 S 672) erst in «allerletzter Zeit<br />
erreicht wur<strong>de</strong>», lässt darauf schliessen, dass sich Schweiz 4<br />
gera<strong>de</strong> in letzter Zeit relativ stark steigen<strong><strong>de</strong>r</strong> Akzeptanz erfreuen<br />
konnte. Die angekündigte Neustrukturierung <strong>de</strong>s<br />
Schweizer Fernsehens will die Autonomie <strong><strong>de</strong>r</strong> Programmdirektion,<br />
wie sie in Artikel 2 Absatz 1 Buchstabe c stipuliert ist,<br />
aufheben und auch <strong>de</strong>n Grundsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Dreisprachigkeit<br />
(«sprachregional aufteilbare» Programmangebote) im gleichen<br />
Artikel 2 nicht mehr aufrechterhalten. Diese Absicht ist<br />
nicht zuletzt aus staatspolitischer Sicht unverständlich.<br />
Schriftliche Stellungnahme <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
vom 26. März 1997<br />
Rapport écrit du Conseil fédéral<br />
du 26 mars 1997<br />
1. Die SRG geht davon aus, dass S4 lange genug auf Sendung<br />
ist, um die Resultate und das Erfolgspotential zuverlässig<br />
beurteilen zu können. Nach Meinung <strong>de</strong>s Zentralratsausschusses<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> SRG (ZRA) und <strong><strong>de</strong>r</strong> beteiligten Veranstalter<br />
sind Profil und Organisation <strong>de</strong>s Sen<strong><strong>de</strong>r</strong>s nicht überzeugend.<br />
Nach Ansicht <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates liegt es grundsätzlich in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kompetenz und <strong><strong>de</strong>r</strong> Verantwortung <strong><strong>de</strong>r</strong> SRG, eineinhalb<br />
Jahre nach Sen<strong>de</strong>beginn von S4 die Erfahrungen auszuwerten<br />
und die notwendigen Massnahmen in die Wege zu leiten.<br />
Die Verantwortlichen sind im Rahmen einer umfangreichen<br />
Bestan<strong>de</strong>saufnahme zum Ergebnis gelangt, dass das Programm<br />
nur Erfolg haben kann, wenn es sich klar auf die jeweilige<br />
Sprachregion ausrichtet und als Ergänzungsprogramm<br />
zu SF DRS, TSR und TSI angeboten wird. Der Bun<strong>de</strong>srat<br />
hat <strong><strong>de</strong>r</strong> SRG nun die konzessionsrechtlichen Voraussetzungen<br />
für die Umsetzung dieses neuen Programmkonzeptes<br />
geschaffen. Das Konzept beinhaltet auch die Verstärkung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Integrationsfunktion in allen Programmen und in<br />
allen Sprachregionen.<br />
2. Der Bun<strong>de</strong>srat hat eine Neuformulierung von Artikel 2<br />
Absatz 1 Buchstabe c <strong><strong>de</strong>r</strong> SRG-Konzession beschlossen.<br />
Danach kann die SRG in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> französischen<br />
und in <strong><strong>de</strong>r</strong> italienischen Sprachregion je ein ergänzen<strong>de</strong>s<br />
Fernsehprogramm zu SF DRS, TSR und TSI anbieten. Diese<br />
Regionalisierung ist in<strong>de</strong>ssen nur dann sinnvoll zu verwirklichen,<br />
wenn die Programmverantwortung <strong>de</strong>n regionalen TV-<br />
Direktionen übertragen wird. Der Bun<strong>de</strong>srat hat <strong>de</strong>shalb in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> geän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten Konzession auf die frühere Auflage <strong><strong>de</strong>r</strong> autonomen<br />
Programmdirektion verzichtet. Er legt gleichzeitig<br />
Wert auf die Feststellung, dass die SRG ihren Leistungsauftrag<br />
mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtheit ihrer Programme und nicht nur mit<br />
S4 wahrzunehmen hat. Es ist auch wichtig, dass mit <strong>de</strong>m<br />
neuen Konzept das sprachregionale Gleichgewicht im Bereich<br />
Fernsehen nicht beeinträchtigt wird. Der Bun<strong>de</strong>srat verpflichtet<br />
<strong>de</strong>shalb die Generaldirektion <strong><strong>de</strong>r</strong> SRG in <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzession<br />
(Art. 8 Abs. 2bis), auch bei S4 für <strong>de</strong>n Austausch zwischen<br />
<strong>de</strong>n Sprachregionen zu sorgen und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Interessen<br />
Rechnung zu tragen. Was die Einschaltquoten anbetrifft, so<br />
wird auch in Zukunft <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundsatz gelten, dass die SRG-<br />
Programme ihr Zielpublikum fin<strong>de</strong>n und über die nötige Akzeptanz<br />
verfügen müssen.<br />
3. Nach <strong>de</strong>n Angaben <strong><strong>de</strong>r</strong> SRG waren im vergangenen Jahr<br />
für S4 Ausgaben von insgesamt 51 Millionen Franken budgetiert.<br />
Die Aufwendungen für <strong>de</strong>n Sport sind dabei nicht inbegriffen<br />
und belaufen sich auf rund 30 Millionen Franken. Der<br />
Betriebsaufwand glie<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich wie folgt:<br />
– Overhead/Direktion: 7,8 Millionen Franken;<br />
– Eigenproduzierte S4-Sendungen: 14,5 Millionen Franken;<br />
– Sendungen von SF DRS/TSR/TSI: 18,7 Millionen Franken;<br />
– Beiträge an Presse/TV: 10,0 Millionen Franken.<br />
4. Die SRG ist verpflichtet, ihren Finanzhaushalt nach <strong>de</strong>n<br />
Grundsätzen einer wirtschaftlichen Betriebsführung auszurichten<br />
(Art. 56 Abs. 3 RTVG). Von diesen Grundsätzen geht<br />
auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat aus, wenn er <strong>de</strong>n Finanzaufwand <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
SRG für die Erfüllung <strong>de</strong>s Leistungsauftrages beurteilt und<br />
die Empfangsgebühren entsprechend festsetzt. Sollte sich<br />
zeigen, dass die Mittel nicht wirtschaftlich eingesetzt sind, so<br />
wird das Eidgenössische Verkehrs- und Energiewirtschafts<strong>de</strong>partement<br />
im Rahmen seiner Finanzaufsicht die notwendigen<br />
Massnahmen ergreifen.<br />
Das Neukonzept <strong><strong>de</strong>r</strong> SRG für S4 wird Kosteneinsparungen<br />
bei <strong>de</strong>n Budgetposten Overhead/Direktion sowie bei <strong>de</strong>n bisherigen<br />
Eigenproduktionen von S4 mit sich bringen. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />
ist vorgesehen, <strong>de</strong>n Regionen mehr Mittel für die S4-<br />
Programme zuzuweisen. Die Aufteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gel<strong><strong>de</strong>r</strong> erfolgt<br />
nach <strong>de</strong>m Verteilschlüssel <strong>de</strong>s SRG-internen Finanzausgleichs;<br />
SF DRS wird zusätzlich eine Son<strong><strong>de</strong>r</strong>zuweisung erhalten,<br />
welche mittelfristig durch Werbung und Sponsoring<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> refinanziert wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Vorrangiges Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> SRG beim Neukonzept von S4 sind<br />
nicht Kosteneinsparungen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Programme bei gleichzeitiger Verstärkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Integrationsleistungen.<br />
Die SRG ist überzeugt, mit diesem Konzept mittelfristig<br />
die Werbeeinnahmen – insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen<br />
Schweiz – steigern und dadurch <strong>de</strong>n Eigenfinanzierungsgrad<br />
erhöhen zu können. Die zusätzlichen Werbe- und<br />
Sponsoring-Gel<strong><strong>de</strong>r</strong> sollen wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um in Sendungen investiert<br />
wer<strong>de</strong>n, die auf eine Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong> Integrationsleistungen<br />
abzielen.<br />
Erklärung <strong>de</strong>s Interpellanten: teilweise befriedigt<br />
Déclaration <strong>de</strong> l’interpellateur: partiellement satisfait<br />
96.3585<br />
Interpellation Tschopp<br />
Optimierung <strong>de</strong>s schweizerischen<br />
und europäischen Eisenbahnnetzes<br />
Interpellation Tschopp<br />
Optimisation <strong>de</strong>s réseaux ferroviaires<br />
suisse et européen<br />
___________________________________________________________<br />
Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 3. Dezember 1996<br />
Ich nehme Bezug auf die Motion Ratti (95.3601) und stelle<br />
folgen<strong>de</strong>s fest:<br />
– Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass die SBB im Güterverkehr<br />
(einschliesslich Nord-Süd-Transit) noch nie so viel<br />
freie Kapazität hatten wie heute.<br />
– Auch bei sehr optimistischen Schätzungen kann mittelfristig<br />
nicht mit einer Auslastung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kapazität gerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />
– Die Europäische Union anerkennt grundsätzlich die Überlegungen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Güterverkehr langfristig von<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Strasse auf die Schiene zu verlegen ist.<br />
Aus diesen Grün<strong>de</strong>n bitte ich <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich seit<br />
<strong>de</strong>m 20. Dezember 1995 mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Motion Ratti beschäftigt, um<br />
eine Stellungnahme zu folgen<strong>de</strong>n Anregungen:<br />
1. Es wird eine gemischte Arbeitsgruppe (privat/öffentlich,<br />
EU/CH) eingesetzt. Sie soll ein europaweites Konzept ausarbeiten,<br />
mit <strong>de</strong>m die bestehen<strong>de</strong> Transportkapazität in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schweiz und in Europa optimiert wird und das auch die Projekte<br />
zum Ausbau <strong>de</strong>s Eisenbahnverkehrs umfasst.<br />
2. Es wer<strong>de</strong>n die erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Mittel für eine solche Studie<br />
bereitgestellt. Diese Studie soll in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />
Kommissionsdienststellen in Brüssel und <strong>de</strong>n zuständigen<br />
privaten Unternehmen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Durchführbarkeitsstudien auf europäischer<br />
Ebene und in Anbetracht <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwierigkeiten im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Transitgüterverkehrs soll klarer zwischen Personen-<br />
und Güterverkehr unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, beträgt doch<br />
die durchschnittliche Geschwindigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Güterbeför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
5 Stun<strong>de</strong>nkilometer.<br />
<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale