Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

Postulat Kunz 1488 N 20 juin 1997
97.3121
Postulat Kunz
Besoldungsordnung
und Anstellungsbedingungen
beim Bund. Reform
Postulat Kunz
Traitements
et conditions d’engagement
à la Confédération. Réforme
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Wortlaut des Postulates vom 20. März 1997
Der Bundesrat wird eingeladen, eine Reform der Besoldungsordnung
des Bundes sowie der Anstellungsbedingungen
und -kriterien einzuleiten, die folgenden Anforderungen
gerecht wird:
1. Die Löhne beim Bund (allgemeine Bundesverwaltung,
PTT, SBB) sind in sozialpartnerschaftlicher Weise in sämtlichen
Lohnklassen generell den Vergleichslöhnen der Wirtschaft
anzupassen. Die heutige einheitliche Lohnpolitik ist
weiterzuführen; Lohnmassnahmen dürfen sich nicht auf einzelne
Bundesbereiche beschränken.
2. Das auch nach der Revision des Beamtengesetzes noch
absolut ungenügende Leistungslohnprinzip ist weiter auszubauen.
Die Besoldungsordnung hat deshalb tiefere Anfangslöhne
(d. h. Lohn bei Antritt des Arbeitsverhältnisses) vorzusehen,
die bei überdurchschnittlichen Leistungen des Lohnbezügers
deutlicher und flexibler als heute erhöht werden
können. Anderseits müssen bei kontinuierlich schlechten Leistungen
Lohnkürzungen möglich sein. Zu diesem Zweck ist
ein lohnwirksames Qualifikationssystem einzuführen. Dabei
ist sicherzustellen, dass die Qualifikation sachbezogen erfolgt
und nicht durch persönliche Sympathien oder Antipathien
beeinflusst wird.
3. Lohnautomatismen sind generell abzubauen (insbesondere
Dienstalterbeförderungen).
4. Die Anforderungsprofile für ausgeschriebene Bundesstellen
sind dahingehend zu revidieren, dass die verlangten
Qualifikationen inskünftig stärker den tatsächlichen Anforderungen
der Stelle angepasst werden. Die Karrieremöglichkeiten
in der Bundesverwaltung sind inskünftig durchlässiger
auszugestalten, d. h., sie haben vermehrt die konkrete Befähigung
und die Leistungen im Beruf und weniger einseitig die
Ausbildungsabschlüsse und -titel zu berücksichtigen. Gleichzeitig
ist auch der zu hohe Akademikeranteil in der Bundesverwaltung
zu senken, indem vermehrt praxisorientierte Ausbildungen
wie HTL, HWV u. a. bei der Besetzung höherer
Stellen berücksichtigt werden.
5. Damit das Lohnvolumen der einzelnen Bundesämter nicht
unkontrolliert ansteigt, sind Quersubventionierungen mit anderen
Bundesbereichen zu verunmöglichen. Zu diesem
Zweck ist das in einzelnen Verwaltungszweigen bereits praktizierte
New Public Management (NPM) generell rasch einzuführen,
welches für die einzelnen Verwaltungsbereiche Globalbudgets
vorsieht.
Texte du postulat du 20 mars 1997
Le Conseil fédéral est invité à engager une réforme de la réglementation
des traitements, ainsi que des conditions et des
critères d’engagement, de façon à satisfaire aux exigences
suivantes:
1. Les salaires de la Confédération (administration générale
de la Confédération, PTT, CFF) doivent être adaptés de façon
générale aux salaires comparables de l’économie privée
par une entente entre les partenaires sociaux, pour toutes les
classes de salaire. La politique actuelle d’uniformisation des
salaires doit être poursuivie; les mesures salariales ne doivent
pas se limiter à certains secteurs d’activité de la Confédération.
2. Le principe de la rémunération des performances dont la
réalisation reste encore tout à fait insuffisante, doit être déve-
loppé. La réglementation des traitements doit par conséquent
prévoir des appointements initiaux (c’est-à-dire au moment
de l’entrée en fonction) plus bas qu’actuellement et permettre
de les majorer plus fortement et avec une plus grande
souplesse qu’aujourd’hui si le salarié fournit des prestations
supérieures à la moyenne. D’autre part, des réductions de
salaire doivent être possibles si les prestations demeurent insatisfaisantes.
A cet effet, un système de qualification influant
sur les traitements doit être institué. Il faut avoir la garantie
en l’occurrence que la qualification se fasse de façon
objective, sans égard à la personne.
3. D’une façon générale, tout automatisme en matière de salaires
(notamment les promotions en raison de l’ancienneté
de service) doit être supprimé.
4. Les qualifications requises pour les emplois mis au concours
par la Confédération doivent être modifiées de manière
à ce qu’elles soient mieux adaptées aux besoins de la fonction.
Un cloisonnement moins étanche doit dorénavant déterminer
les possibilités de faire carrière dans l’administration,
c’est-à-dire qu’on doit mieux tenir compte des aptitudes et
des prestations effectives et moins des études accomplies et
des titres obtenus. On devra simultanément réduire dans
l’administration fédérale la proportion excessive des personnes
ayant une formation universitaire et donner davantage
d’importance à une formation axée sur la pratique (ETS, ES-
CEA, etc.) lorsqu’il y a lieu de pourvoir des postes supérieurs.
5. Afin d’éviter un gonflement indu du volume salarial des offices
fédéraux, il faut empêcher les subventions provenant de
différents secteurs de l’administration fédérale. A cet effet, la
Nouvelle gestion des affaires publiques, qui prévoit des enveloppes
budgétaires pour chaque domaine administratif et
qui est déjà pratiquée dans certains secteurs, devra être rapidement
généralisée.
Mitunterzeichner – Cosignataires: Baumann Alexander, Binder,
Bortoluzzi, Brunner Toni, Fehr Hans, Fischer-Hägglingen,
Föhn, Freund, Giezendanner, Hasler Ernst, Kofmel,
Maurer, Moser, Oehrli, Schenk, Schmied Walter, Speck, Vetterli
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Schriftliche Begründung – Développement par écrit
Die Lohnausgaben machen einen grossen Teil der Gesamtausgaben
des Bundes aus (z. B. SBB: Lohnanteil 53 Prozent).
Sinnvolle Korrekturen in der Besoldung der Bundesbeamten
erlauben deshalb markante Defizitverbesserungen.
Wie die «Lohnstrukturerhebung 1994» des Bundesamtes für
Statistik aufzeigt, bestehen zwischen der Besoldung der
Bundesbeamten und den vergleichbaren Löhnen in der Wirtschaft
zum Teil erhebliche Unterschiede, die sachlich nicht
begründbar sind. So sind die Anfangslöhne, die beim Bund in
den tiefen Lohnklassen bis hinauf zum mittleren Kader bezahlt
werden, durchschnittlich mindestens 10 Prozent höher
als bei privaten Unternehmungen mit 1000 oder mehr Beschäftigten.
Auch die oberen Kader verdienen beim Bund gemäss
Statistik besser. Nach mehr als 13 Dienstjahren beläuft
sich ihr Salär beim Bund auf 11 403 Franken, bei Grossunternehmen
dagegen nur auf 10 656 Franken. Die hohen Lohnkosten
des Bundes werden zudem durch die Tatsache in die
Höhe getrieben, dass ein überdurchschnittlich hoher Anteil
der Bundesbeamten in den oberen Lohnklassen eingestuft
ist. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Bundeslöhne
infolge der immer noch bestehenden Lohnautomatismen
insbesondere während einer Rezession wesentlich
stärker als in der Privatwirtschaft ansteigen.
Diese Unterschiede zur Privatwirtschaft sind sowohl nach unten
(wie auch in weitaus selteneren Fällen) nach oben auszugleichen.
Lohnmassnahmen sind jedoch in der gesamten Bundesverwaltung
einheitlich durchzuführen. Da die gesamte Bundesverwaltung
wie auch die SBB und PTT ihre Leistungen nach
politischen Vorgaben auszurichten haben, wäre es stossend,
das Personal für schlechte politische Rahmenbedingungen
oder Fehlleistungen der Führungsspitze eines Bereiches der
Bundesverwaltung zu bestrafen. Ein direkter Vergleich der
Effizienz der einzelnen Verwaltungsbereiche ist heute auch
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