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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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16. Juni 1997 N 1211 Asylgesetz und Anag. Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

Abstimmung – Vote<br />

Für <strong>de</strong>n Ordnungsantrag Frey Clau<strong>de</strong> 55 Stimmen<br />

Dagegen 79 Stimmen<br />

95.088<br />

Asylgesetz und Anag.<br />

Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

Loi sur l’asile et LSEE.<br />

Modification<br />

Fortsetzung – Suite<br />

Siehe Seite 1037 hiervor – Voir page 1037 ci-<strong>de</strong>vant<br />

___________________________________________________________<br />

Art. 8<br />

Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission<br />

Abs. 1–3<br />

Zustimmung zum Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />

Abs. 1bis (neu)<br />

Mehrheit<br />

Ablehnung <strong>de</strong>s Antrages <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit<br />

Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit<br />

(von Felten, Bühlmann, <strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l, Hubmann, Vollmer)<br />

Die Mitwirkungspflicht ist nicht verletzt, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesuchsteller<br />

sie aus entschuldbaren Grün<strong>de</strong>n nicht erfüllen konnte.<br />

Art. 8<br />

Proposition <strong>de</strong> la commission<br />

Al. 1–3<br />

Adhérer au projet du Conseil fédéral<br />

Al. 1bis (nouveau)<br />

Majorité<br />

Rejeter la proposition <strong>de</strong> la minorité<br />

Minorité<br />

(von Felten, Bühlmann, <strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l, Hubmann, Vollmer)<br />

L’obligation <strong>de</strong> collaborer n’est pas violée lorsque le requérant<br />

n’a pu la remplir pour <strong>de</strong>s raisons excusables.<br />

von Felten Margrith (S, BS), Sprecherin <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit: Die<br />

Mitwirkungspflicht ist im bun<strong>de</strong>srätlichen Entwurf sehr streng<br />

abgefasst wor<strong>de</strong>n. Eine ungenügen<strong>de</strong> Mitwirkung kann gravieren<strong>de</strong><br />

Konsequenzen haben; ich nenne zwei:<br />

1. Nichteintreten auf das Asylgesuch;<br />

2. Infragestellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Glaubwürdigkeit.<br />

Wer also die Mitwirkungspflicht verletzt, kann unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

sein Recht verlieren, als Flüchtling anerkannt zu wer<strong>de</strong>n,<br />

und zwar selbst dann, wenn ein<strong>de</strong>utig asylrelevante Fluchtgrün<strong>de</strong><br />

vorliegen. Solche weitreichen<strong>de</strong>n Konsequenzen aus<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verletzung einer gewöhnlichen Ordnungsvorschrift gibt<br />

es meines Wissens sonst nirgends in unserer Rechtsordnung.<br />

Ich erinnere Sie daran, dass im Asylverfahren höchste<br />

Rechtsgüter auf <strong>de</strong>m Spiel stehen. Es geht um <strong>de</strong>n Schutz<br />

von Leib und Leben. Eine Regelung, welche die Umstän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Einzelfalls nicht berücksichtigt, ist unverhältnismässig<br />

und führt zu stossen<strong>de</strong>n Ergebnissen.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall ist durch das völkerrechtliche Rückschiebeverbot<br />

gesichert, dass Personen, welche die Mitwirkungspflicht<br />

nach diesem Gesetz verletzen, nicht in Bedrohungssituationen<br />

zurückgeschickt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Mit <strong>de</strong>m Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit, die ich vertrete, übernehmen<br />

wir das gelten<strong>de</strong> Recht. Die Behauptung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Botschaft,<br />

dass das bisherige Recht unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t übernommen wor<strong>de</strong>n<br />

sei, kann ich nicht nachvollziehen. Diese Frage konnte auch<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission nicht geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es braucht also in Artikel 8 diese Bestimmung <strong>de</strong>s gelten<strong>de</strong>n<br />

Rechts. In Artikel 8 wer<strong>de</strong>n die Tatbestän<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Verletzung<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Mitwirkungspflicht <strong>de</strong>finiert. Es muss hier auch <strong>de</strong>finiert<br />

wer<strong>de</strong>n, wann die Mitwirkungspflicht nicht verletzt wird.<br />

Ein entschuldbarer Grund ist z. B. die verspätete Einbringung<br />

von Rechtsmitteln, weil die Betroffenen nicht verstan<strong>de</strong>n haben,<br />

dass sie bereits im Verfahren sind. Eine weitere Situation,<br />

die mir berichtet wor<strong>de</strong>n ist, ist die folgen<strong>de</strong>: Ein Asylbewerber<br />

zeigte seinen Pass nicht vor, weil er irrtümlich annahm,<br />

dass er von <strong><strong>de</strong>r</strong> befragen<strong>de</strong>n Person bedroht wür<strong>de</strong>.<br />

Er wusste nicht, dass sein Gegenüber berechtigt war, seinen<br />

Pass einzufor<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Selbst eine Verwechslung <strong>de</strong>s Vornamens<br />

mit <strong>de</strong>m Nachnamen kann als Verletzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitwirkungspflicht<br />

interpretiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Überall dort also, wo Missverständnisse im Spiel sein können,<br />

ist es wichtig, dass die Verletzung von Ordnungsvorschriften<br />

nicht von Amtes wegen als Böswilligkeit ausgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Es ist wichtig, dass von vornherein die Entschuldbarkeit<br />

in Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Das Risiko von Missverständnissen ist in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Phasen <strong>de</strong>s Asylverfahrens sehr hoch. Denken Sie nur an die<br />

Sprachschwierigkeiten o<strong><strong>de</strong>r</strong> an die Vorgeschichte <strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen,<br />

die, um ihr Leben zu retten, zu Recht vorsichtig mit angeblichen<br />

Amtspersonen umgehen mussten. Misstrauen war<br />

überlebensnotwendig! Ein Irrtum in <strong><strong>de</strong>r</strong> Einschätzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Situation<br />

darf nicht zu solchen weitreichen<strong>de</strong>n Konsequenzen<br />

für die Betroffenen führen.<br />

Ich bitte Sie, <strong>de</strong>m Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit zuzustimmen.<br />

<strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l Jean-Nils (S, GE), porte-parole <strong>de</strong> la minorité:<br />

J’évoque ici la proposition <strong>de</strong> minorité à l’article 16 alinéa 3.<br />

Il s’agit du problème <strong>de</strong> la langue <strong>officiel</strong>le utilisée pour instruire<br />

un recours <strong>de</strong>vant la Commission <strong>de</strong> recours en matière<br />

d’asile (CRA), et <strong>de</strong> la langue pour la rédaction <strong>de</strong> la décision<br />

<strong>de</strong> la commission. Les propositions <strong>de</strong> majorité et <strong>de</strong><br />

minorité sont évi<strong>de</strong>mment rédigées <strong>de</strong> manière neutre, d’un<br />

point <strong>de</strong> vue linguistique si je puis dire, mais en réalité il s’agit<br />

d’un problème d’application <strong>de</strong> la langue française et <strong>de</strong> la<br />

langue alleman<strong>de</strong>.<br />

Il y a un peu plus d’un an, la CRA, pour <strong>de</strong>s raisons d’organisation<br />

ou plutôt pour <strong>de</strong>s raisons <strong>de</strong> désorganisation totale,<br />

avait décidé <strong>de</strong> soustraire aux juges travaillant en français<br />

<strong>de</strong>s recours rédigés en français pour les confier à <strong>de</strong>s juges<br />

qui travaillaient en allemand. C’est le prési<strong>de</strong>nt <strong>de</strong> la CRA,<br />

M. Flubacher lui-même, qui avait imaginé ce dérapage pour,<br />

quelque temps plus tard, <strong>de</strong>voir quitter sa fonction pour<br />

cause d’absences systématiques.<br />

Heureusement, certaines interventions parlementaires, notamment<br />

celle <strong>de</strong> M. Leuba, ont incité M. Koller, conseiller fédéral,<br />

à intervenir auprès <strong>de</strong> la CRA et à mettre <strong>de</strong> l’ordre<br />

dans le travail <strong>de</strong> celle-ci, en sorte que les recours rédigés en<br />

français soient instruits et qu’il soit statué en français.<br />

Entre-temps, cependant, l’administration avait proposé une<br />

rédaction <strong>de</strong> l’alinéa 3 <strong>de</strong> l’article 16 qui donnait raison à<br />

M. Flubacher et permettait que <strong>de</strong>s recours rédigés en français<br />

soient instruits en allemand. Malheureusement, la majorité<br />

<strong>de</strong> la commission, qui n’était pas encore au courant <strong>de</strong>s<br />

reproches faits au prési<strong>de</strong>nt <strong>de</strong> la CRA, a donné raison à l’administration<br />

et, indirectement, a donné raison au prési<strong>de</strong>nt <strong>de</strong><br />

la CRA qui, ultérieurement, <strong>de</strong>vait être déchu.<br />

Or, la règle observée par toutes les juridictions fédérales est<br />

que les recours sont instruits dans la langue utilisée par<br />

l’autorité <strong>de</strong> première instance. C’est le cas du Tribunal fédéral,<br />

c’est le cas <strong>de</strong> toutes les commissions <strong>de</strong> recours administratives<br />

au niveau fédéral. Nous <strong>de</strong>mandons donc simplement<br />

que cette règle stricte soit appliquée, car c’est une règle<br />

qui protège les administrés et qui protège les minorités linguistiques,<br />

en sorte que, <strong>de</strong> manière systématique, la langue<br />

<strong>de</strong> première instance soit aussi utilisée dans le cadre du recours<br />

<strong>de</strong>vant l’autorité <strong>de</strong> secon<strong>de</strong> instance.<br />

Nous vous <strong>de</strong>mandons donc, comme minorité, <strong>de</strong> ne pas voter<br />

une «lex Flubacher», mais <strong>de</strong> voter simplement le droit ordinaire<br />

<strong>de</strong> la Confédération.<br />

Leu Josef (C, LU): Mit meinem Antrag zu Artikel 16 Absatz 2,<br />

wo es um die Verfahrenssprache geht, bitte ich Sie, entge-

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