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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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5. Juni 1997 N 1023 Geschäftsbericht <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />

liques et <strong>de</strong> ne pas avoir assez <strong>de</strong> temps, ni pour lui-même ni<br />

avec ses collègues, pour procé<strong><strong>de</strong>r</strong> effectivement à <strong>de</strong>s actes<br />

<strong>de</strong> gouvernement et à <strong>de</strong>s discussions stratégiques.<br />

Finalement, une voix a tenu à situer le problème dans le contexte<br />

plus général <strong>de</strong> nos sociétés pluralistes et individualistes.<br />

A son avis, il n’est pas possible <strong>de</strong> sublimer les clivages<br />

que l’on discute à journée faite sans introduire, peut-être à<br />

l’image <strong>de</strong> l’Angleterre ou <strong>de</strong> la France, <strong>de</strong>s éléments dans la<br />

vie politique suisse qui permettent le dégagement <strong>de</strong> majorités<br />

confortables. Mais cette innovation, qui n’est même pas<br />

discutée puisque tellement contraire à nos us et coutumes,<br />

ne peut donc pas être prise en compte. De ce fait-là, cette<br />

personne pense que la question <strong>de</strong> la réforme <strong>de</strong> notre appareil<br />

gouvernemental restera probablement toujours marginale.<br />

Nous sommes parvenus en commission à la conclusion que<br />

le système en tant que tel donne satisfaction, dans la mesure<br />

où nous sommes confrontés à <strong>de</strong>s problèmes qui relèvent du<br />

courant normal. Cependant, dans <strong>de</strong>s situations extraordinaires<br />

qui <strong>de</strong>viennent <strong>de</strong> plus en plus nombreuses, qu’elles se<br />

produisent à l’intérieur du pays ou à l’extérieur, la conduite<br />

<strong>de</strong>s affaires laisse à désirer. Il y a notamment le problème<br />

que ces situations extraordinaires, qui, jadis, relevaient <strong>de</strong> la<br />

compétence <strong>de</strong> l’armée, et qui relèvent maintenant <strong>de</strong> la<br />

compétence du politique, à l’intérieur comme à l’extérieur, en<br />

<strong>de</strong>hors <strong>de</strong> tout contexte où l’on peut déployer les talents d’organisation<br />

et d’intervention <strong>de</strong> l’armée. Sous cet angle, il<br />

nous paraît, ainsi qu’à nos interlocuteurs du Conseil fédéral,<br />

que le rejet par le peuple <strong>de</strong>s secrétaires d’Etat et d’un porteparole<br />

pour ce qui est <strong>de</strong> l’information du Gouvernement peuvent<br />

être considérés comme <strong>de</strong>s chances galvaudées.<br />

La situation est d’ailleurs jugée par le Conseil fédéral comme<br />

suffisamment grave pour que le Gouvernement ait <strong>de</strong>mandé<br />

au professeur Eichenberger <strong>de</strong> proposer <strong>de</strong>s mesures d’urgence<br />

adéquates en cas <strong>de</strong> conduite du pays en situation extraordinaire.<br />

M. Eichenberger a aussi été chargé <strong>de</strong> développer<br />

un système d’appréciation précoce, système qui permette<br />

au Gouvernement d’évaluer le plus tôt possible <strong>de</strong>s situations<br />

qui <strong>de</strong>viennent dangereuses. Nous avons d’ailleurs<br />

aussi appris que la commission Brunner, qui est à l’oeuvre<br />

pour le compte du Département militaire fédéral, arrive à <strong>de</strong>s<br />

conclusions tout à fait semblables.<br />

L’une <strong>de</strong> ses conclusions, qui me paraît digne d’être citée<br />

plus explicitement, est que l’idée <strong>de</strong> Task Force, qui s’est matérialisée<br />

maintenant au sein du Département fédéral <strong>de</strong>s affaires<br />

étrangères, <strong>de</strong>vrait au fond prendre forme au niveau du<br />

Conseil fédéral lui-même. Le Conseil fédéral <strong>de</strong>vrait avoir sa<br />

seule et unique Task Force puisque les problèmes ne relèvent<br />

pas seulement <strong>de</strong> la politique extérieure, mais bien souvent<br />

– le référendum étant toujours possible – aussi du front<br />

intérieur.<br />

Tschäppät Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong> (S, BE), Berichterstatter: Erlauben Sie<br />

mir, einleitend drei Beispiele zu nennen:<br />

1. Mittwoch, 31. Januar 1996: Die Bun<strong>de</strong>sräte Koller und<br />

Ogi, aber auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Sprecher von Herrn Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt<br />

Delamuraz äussern sich zum Fall Nyffenegger. Herr Bun<strong>de</strong>srat<br />

Villiger ist an diesem Tage nicht erreichbar, er holt das<br />

Verpasste am nächsten Tag nach. Am übernächsten Tag<br />

äussert sich Herr Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt Delamuraz nochmals<br />

zum Fall Nyffenegger und erklärt, <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat wer<strong>de</strong> sich<br />

nun nicht mehr äussern – dies, nach<strong>de</strong>m sich vier Bun<strong>de</strong>sräte<br />

geäussert haben: Fragt sich nur, was es da noch zu sagen<br />

gegeben hätte!<br />

2. Nachmittag <strong>de</strong>s 22. März 1996: Der Direktor <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes<br />

für Veterinärwesen erklärt vor <strong>de</strong>n Medien, ein Importverbot<br />

für britisches Rindfleisch halte er für völlig übertrieben.<br />

Im späteren Nachmittag <strong>de</strong>s gleichen Tages erlässt Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt<br />

Delamuraz ein Importverbot für britisches Rindfleisch.<br />

Die Verunsicherung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerung kann auch<br />

nicht mehr wettgemacht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m Herr Vizebun<strong>de</strong>skanzler<br />

Casanova erklärt, <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat habe nach seiner<br />

Mittwochssitzung Gulasch gegessen!<br />

3. Obwohl das Thema nicht völlig unerwartet auf Interesse<br />

stösst, trifft das EDA im Falle <strong>de</strong>s Entschädigungsabkom-<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

mens Polen-Schweiz die nötigen Vorabklärungen nicht. Signale<br />

in diese Richtung waren bekannt. Der Rest <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte<br />

ist Ihnen bekannt. Ich möchte es mit <strong>de</strong>n Worten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Tageszeitung «Die Ostschweiz» zusammenfassen: «Zuerst<br />

kommt die Kritik aus <strong>de</strong>m Ausland, dann ein Dementi und<br />

schliesslich das Eingeständnis, dass an <strong><strong>de</strong>r</strong> Sache doch etwas<br />

dran sei.»<br />

Diese drei untersuchten Ereignisse haben gezeigt, dass es<br />

sich nicht um Einzelfälle han<strong>de</strong>lt, auch nicht um einzelne<br />

Fehler. Die GPK ist zum Schluss gekommen, dass in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Krise die Information <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates sehr häufig selbst zur<br />

Krise wird. In Schönwetterlagen ist die Informationspolitik<br />

zwar durchaus akzeptabel. Sie stösst aber auf wenig Interesse.<br />

Vor allem aber kann auch sie gewisse Mängel, die in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Struktur liegen, nicht wettmachen.<br />

Welches sind die Ursachen von solchen Pannen? Die GPK<br />

ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass das Verwaltungsgeheimnis und die<br />

fehlen<strong>de</strong> Bereitschaft, offen zu informieren, Hauptursachen<br />

dieser Problematik sind und <strong><strong>de</strong>r</strong> Wechsel zu mehr Transparenz<br />

und zum Öffentlichkeitsprinzip eine Lösung ist.<br />

Im weiteren betrachten wir die ganze Informationspolitik als<br />

viel zu passiv und viel zu <strong>de</strong>fensiv. Auch hier ein kleines Beispiel,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Fall Nyffenegger: Die Bun<strong>de</strong>sanwaltschaft wollte<br />

gar nicht orientieren, dann war sie gezwungen zu orientieren.<br />

Sie hat dann ein wenig orientiert. Der Druck ist grösser gewor<strong>de</strong>n.<br />

Sie war gezwungen, eine Medienkonferenz zu organisieren,<br />

und hat dann – auch einige Parlamentarier sind dieser<br />

Meinung – über das Ziel hinausgeschossen und die Unschuldsvermutung<br />

etwas verletzt.<br />

Wir haben weiter festgestellt, dass die Koordination fehlt, das<br />

Beispiel <strong>de</strong>s Importverbotes für britisches Rindfleisch mag<br />

hier für weitere Beispiele stehen: Die Ad-hoc-Information ersetzt<br />

das Konzept, und damit ist sie Garant für weitere Pannen.<br />

Es fehlt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Informationsphilosophie <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />

auch ein Frühwarnsystem: Das Entschädigungsabkommen<br />

war eben nicht ein überraschen<strong><strong>de</strong>r</strong> Schlag «à la Nyffenegger»,<br />

man sah es kommen, hat es falsch eingeschätzt und<br />

zu Beginn auch falsch umgesetzt.<br />

Es fehlt nach Meinung <strong><strong>de</strong>r</strong> GPK teilweise an <strong><strong>de</strong>r</strong> Professionalität.<br />

Wir haben zwar 150 Medienbeauftragte in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sverwaltung,<br />

aber es sei wie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall Nyffenegger als Beispiel<br />

erwähnt: Das erste Communiqué geht am Freitag um<br />

16.00 Uhr raus, dann ist es noch das falsche, und dann ist<br />

man erstaunt, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Recherchierjournalismus entsprechend<br />

einsetzt!<br />

Im übrigen haben wir unklare Zuständigkeiten festgestellt.<br />

Das wirkt sich vor allem dann aus, wenn Geschäfte <strong>de</strong>partementsübergreifend<br />

sind. Hier fehlt es teilweise auch an klaren<br />

Weisungen zuhan<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> zuständigen Informationsleute.<br />

Welches sind unsere For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen? Wir erwarten mehr<br />

Transparenz, mehr Offenheit, mehr Licht ins Dunkel <strong>de</strong>s Verwaltungshan<strong>de</strong>lns.<br />

Das be<strong>de</strong>utet:<br />

1. Die Aufhebung <strong>de</strong>s Verwaltungsgeheimnisses zugunsten<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Einführung <strong>de</strong>s Öffentlichkeitsprinzips ist eine alte For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung.<br />

Das Gesetz liegt mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger pfannenfertig in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Schubla<strong>de</strong>. Man könnte und sollte es möglichst rasch<br />

umsetzen.<br />

2. Wir erwarten aber auch mehr Transparenz bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidfindung<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates. Wir könnten uns durchaus<br />

vorstellen, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat im Einzelfall Mehrheits- und<br />

Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsgrün<strong>de</strong> offen auf <strong>de</strong>n Tisch legt. Wir wissen, dass<br />

auch eine Kollegialbehör<strong>de</strong>, bestehend aus vier Parteien,<br />

sehr häufig aus Mehrheiten und Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heiten besteht. Es<br />

wäre uns viel lieber, diese Transparenz wür<strong>de</strong> direkt vom<br />

Bun<strong>de</strong>srat hergestellt, als dass sie durch mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger<br />

gezielte Indiskretionen <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />

wird.<br />

Was erhoffen wir uns von diesen bei<strong>de</strong>n Hauptfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen?<br />

Wir erhoffen uns mehr Bürgernähe und damit mehr Verständnis<br />

für das Verhalten und Verwalten. Wir erwarten ein<br />

Um<strong>de</strong>nken von <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung. Wir sind überzeugt: Wenn<br />

die Verwaltung von Anfang an mit <strong>de</strong>n Erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>nissen <strong>de</strong>s Öffentlichkeitsprinzips<br />

vertraut wäre, wür<strong>de</strong> sie auch eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

Informationskultur aufbauen. Sie müsste sich bei ihrer

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