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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Questions ordinaires N 1601 N Einfache Anfragen<br />

hat keine Befugnis, Mitteilungen, welche von Einzelpersonen<br />

herrühren, zu überprüfen, <strong>de</strong>nn das vom Pakt I vorgesehene<br />

Kontrollsystem beruht auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterbreitung von Berichten<br />

durch die Mitgliedstaaten, welche in Anwesenheit einer Regierungs<strong>de</strong>legation<br />

vom Komitee geprüft wer<strong>de</strong>n. Der von<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz im Mai 1996 unterbreitete Initialbericht wur<strong>de</strong><br />

vom Komitee noch nicht geprüft. Die im Brief <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten<br />

<strong>de</strong>s Komitees formulierten Bemerkungen müssen in diesem<br />

Rahmen diskutiert wer<strong>de</strong>n. Sodann sind die Haltung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schweizer Behör<strong>de</strong>n und die Rechtsprechung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sgerichtes<br />

darzulegen und mit <strong>de</strong>m Komitee zu diskutieren,<br />

dies im Geiste <strong>de</strong>s Dialogs, worauf <strong><strong>de</strong>r</strong> Kontrollmechanismus<br />

<strong>de</strong>s Pakts I gegrün<strong>de</strong>t ist.<br />

1. Ja, um 16.49 Uhr.<br />

2. Ja.<br />

3. Die ständige Schweizer Mission bei <strong>de</strong>n Internationalen<br />

Organisationen in Genf hat <strong>de</strong>n Brief von Herrn Alston mit<br />

Fax vom 25. Februar 1997 an die Direktion für Völkerrecht<br />

<strong>de</strong>s EDA weitergeleitet, mit Kopie an die Sektion Menschenrechtspolitik<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> politischen Abteilung IV <strong>de</strong>s EDA.<br />

4. Mit Brief vom 6. März 1997 hat die Direktion für Völkerrecht<br />

<strong>de</strong>n Brief von Herrn Alston an die Kanzlei <strong>de</strong>s Kantons<br />

Zürich übermittelt. Am 10. März 1997 hat das Bun<strong>de</strong>samt für<br />

Bildung und Wissenschaft (EDI) per Fax ebenfalls eine Kopie<br />

dieses Briefes an die Erziehungsdirektion <strong>de</strong>s Kantons Zürich<br />

übermittelt. Diese Übermittlung erfolgte ausschliesslich<br />

aus Grün<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Information.<br />

5. In seiner Botschaft vom 30. Januar 1991 betreffend <strong>de</strong>n<br />

Beitritt <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n internationalen Menschenrechtspakten<br />

von 1966 (BBl 1991 I 1207, Ziff. 6) hat<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat erklärt, dass für die Umsetzung <strong>de</strong>s Pakts I auf<br />

Bun<strong>de</strong>sebene in erster Linie das Biga und die Direktion für<br />

Völkerrecht in Betracht fallen. Das Biga hat <strong>de</strong>n Initialbericht<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz über die Umsetzung <strong>de</strong>s Pakts I erstellt; dieses<br />

Amt hätte somit in erster Linie eine Kopie <strong>de</strong>s Briefes <strong>de</strong>s<br />

Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Komitees erhalten sollen.<br />

Die Vorsteherin <strong>de</strong>s Eidgenössischen Departementes <strong>de</strong>s Innern<br />

antwortete im Namen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates auf die in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Fragestun<strong>de</strong> vom 17. Juni 1996 gestellte Frage. Diese Tatsache<br />

erklärt sich durch einen Irrtum bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Zuordnung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Behandlung dieser Frage. Um inskünftig <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Irrtümer<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n die erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Instruktionen erlassen.<br />

6./8./10. In seiner Botschaft stellt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat – in Berücksichtigung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorbereitungsarbeiten und <strong><strong>de</strong>r</strong> Doktrin – fest,<br />

dass «die Vorschriften <strong>de</strong>s Pakts I, abgesehen von eventuellen<br />

wenigen Ausnahmen, grundsätzlich keine subjektiven<br />

und justitiablen Rechte erzeugen». Der Pakt I sieht vor, dass<br />

die Rechte, die er schützt, dazu bestimmt sind, schrittweise<br />

verwirklicht zu wer<strong>de</strong>n. Die Rechtsprechung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sgerichtes<br />

(BGE 120 1994 Ia vom 11. Februar 1994; BGE 122<br />

I 101 vom 24. Mai 1996) hat bestätigt, dass die im Pakt I enthaltenen<br />

völkerrechtlichen Verpflichtungen grundsätzlich<br />

programmatischer Art sind und sich nicht an Einzelpersonen,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n an <strong>de</strong>n Gesetzgeber richten.<br />

Artikel 13 Absatz 2 Buchstabe b <strong>de</strong>s Pakts sieht vor, dass die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Formen <strong>de</strong>s höheren Schulwesens auf je<strong>de</strong><br />

geeignete Weise, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e durch allmähliche Einführung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Unentgeltlichkeit, allgemein verfügbar und je<strong><strong>de</strong>r</strong>mann<br />

zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n müssen. Der Gesetzgeber<br />

ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> Wahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittel zur Erreichung <strong>de</strong>s gesetzten<br />

Ziels, d. h. <strong>de</strong>n Zugang zum höheren Schulwesen für alle zu<br />

gewährleisten, frei. Im vorerwähnten Urteil hat das Bun<strong>de</strong>sgericht<br />

entschie<strong>de</strong>n, dass dieses Ziel durch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Mittel als<br />

durch die allmähliche Einführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Unentgeltlichkeit erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Folglich gibt es keinen Hinweis für die<br />

Behauptung, Artikel 13 Absatz 2 Buchstabe b <strong>de</strong>s Pakts I,<br />

welcher das höhere Schulwesen betrifft, sei justitiabel.<br />

Das Komitee hat keine Befugnis, einen Gesetzentwurf für ungültig<br />

zu erklären. Nach Abschluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Prüfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Berichte<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Staaten verfasst das Komitee Schlussbemerkungen über<br />

die positiven Aspekte sowie die bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung <strong>de</strong>s<br />

Pakts I angetroffenen Faktoren und Schwierigkeiten. Diese<br />

Bemerkungen sind mit Vorschlägen und Empfehlungen verbun<strong>de</strong>n,<br />

welchen keine verbindliche Rechtskraft eignet.<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

Die Kantone sind – in ihren Zuständigkeitsbereichen – gehalten,<br />

die völkerrechtlichen Verpflichtungen, welche die<br />

Schweiz eingegangen ist, umzusetzen und zu vollziehen.<br />

Die Eidgenossenschaft kann im Rahmen ihrer allgemeinen<br />

Aufsichtsbefugnis die Kantone ermahnen, die an <strong>de</strong>n Vollzug<br />

internationaler Verträge geknüpften For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen zu beachten.<br />

Dabei stehen ihr als Handlungsmöglichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Erlass<br />

von Kreisschreiben sowie die Herausgabe von Mahnungen<br />

und Weisungen zur Verfügung. Der Bun<strong>de</strong>srat ist somit nicht<br />

berechtigt, das zürcherische Gesetz o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>ssen seiner Meinung<br />

nach <strong>de</strong>m internationalen Recht entgegenstehen<strong>de</strong>n<br />

Bestimmungen direkt und mit verbindlicher Rechtskraft aufzuheben.<br />

Es bleibt ihm jedoch die Möglichkeit, <strong>de</strong>m Kanton<br />

zu empfehlen, dieses Gesetz nicht anzuwen<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> es innert<br />

angemessener Frist zu revidieren. Ausser Frage steht<br />

ebenfalls eine Klage <strong><strong>de</strong>r</strong> Eidgenossenschaft gegen <strong>de</strong>n Kanton:<br />

die staatsrechtliche Klage (Art. 113 Abs. 1 Ziff. 1 BV;<br />

Art. 83 OG) fin<strong>de</strong>t nur Anwendung auf die Regelung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kompetenzkonflikte zwischen <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n einerseits<br />

und <strong>de</strong>n kantonalen Behör<strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits. Im vorliegen<strong>de</strong>n<br />

Fall kann jedoch die Zuständigkeit <strong>de</strong>s Kantonsparlamentes<br />

nicht in Zweifel gezogen wer<strong>de</strong>n. Mit einer staatsrechtlichen<br />

Klage könnte höchstens subsidiär geprüft wer<strong>de</strong>n,<br />

ob ein Kanton von seinen Zuständigkeiten korrekt Gebrauch<br />

gemacht hat, d. h., ob er das vorrangige Recht richtig<br />

ausgelegt und angewen<strong>de</strong>t hat.<br />

Zurzeit prüft <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat die Möglichkeit, sich mit einem<br />

Kreisschreiben an alle Kantone zu wen<strong>de</strong>n, um ihnen die<br />

Verpflichtungen gemäss Artikel 13 <strong>de</strong>s Pakts I in Erinnerung<br />

zu rufen.<br />

7. Es ist nicht Sache <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates, zu <strong>de</strong>n Schlussfolgerungen<br />

Stellung zu beziehen, welche das Komitee in Zaire<br />

vorgelegt hat. Der Brief von Präsi<strong>de</strong>nt Alston hat nicht <strong>de</strong>n<br />

Charakter einer Beanstandung <strong>de</strong>s Komitees, <strong>de</strong>nn er geht<br />

über <strong>de</strong>n im Pakt vorgesehenen Umsetzungsmechanismus<br />

hinaus. Bis heute hat die Schweiz mit <strong>de</strong>m Komitee noch<br />

nicht über ihren Initialbericht, welcher vom Bun<strong>de</strong>srat am<br />

8. Mai 1996 angenommen wor<strong>de</strong>n ist, diskutiert. Die mündliche<br />

Vorstellung dieses Initialberichtes ist im Verlaufe von<br />

1998 vorgesehen.<br />

9. Der Bun<strong>de</strong>srat kann nicht anstelle <strong><strong>de</strong>r</strong> Gerichtsbehör<strong>de</strong>n<br />

unseres Lan<strong>de</strong>s eine Bestimmung <strong>de</strong>s Pakts I auslegen.<br />

11. Die Botschaft <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates vom 30. Januar 1991 betreffend<br />

<strong>de</strong>n Beitritt <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n internationalen<br />

Menschenrechtspakten von 1966 wur<strong>de</strong> im Bun<strong>de</strong>sblatt<br />

veröffentlicht (BBl 1991 I 1189). Die Erstellung <strong>de</strong>s Initialberichtes<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz betreffend <strong>de</strong>n Pakt I durch das Biga war<br />

Anlass zu einem ausge<strong>de</strong>hnten Vernehmlassungs- und Informationsverfahren<br />

bei <strong>de</strong>n Kantonen, <strong>de</strong>n NGO, <strong>de</strong>n interessierten<br />

Kreisen und <strong>de</strong>n Sozialpartnern. Diese haben übrigens<br />

ein Exemplar <strong>de</strong>s Initialberichtes erhalten.<br />

12. In Anbetracht <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur <strong>de</strong>s Briefes <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s<br />

Komitees ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass dieser Brief<br />

auf angemessene Art und Weise übermittelt wor<strong>de</strong>n ist.<br />

97.1040<br />

Einfache Anfrage Jaquet<br />

Schmiergel<strong><strong>de</strong>r</strong>. Steuerabzüge<br />

Question ordinaire Jaquet<br />

Pots-<strong>de</strong>-vin. Déductions fiscales<br />

__________________________________________________________<br />

Texte <strong>de</strong> la question ordinaire du 21 mars 1997<br />

La presse nous apprend que plusieurs cas <strong>de</strong> pots-<strong>de</strong>-vin ont<br />

été révélés par <strong>de</strong>s entreprises suisses contraintes <strong>de</strong> payer<br />

le prix fort pour obtenir <strong>de</strong>s marchés à l’étranger. Ainsi, l’entreprise<br />

ABB a déposé plainte, car <strong>de</strong>s sommes très élevées<br />

lui étaient réclamées pour obtenir <strong>de</strong>s contrats avec la firme<br />

VW.

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