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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Loi sur l’asile et LSEE. Modification 1234 N 16 juin 1997<br />

So gesehen, sollte auch die SVP-Fraktion diesem Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mehrheit zustimmen können.<br />

Fehr Hans (V, ZH), Sprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit: Bei allem Respekt,<br />

Herr Kollege Fritschi, muss ich mich doch gegen das<br />

verwahren, was Sie wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ju<strong>de</strong>n gesagt haben, wegen<br />

dieser tragischen Situation im Zweiten Weltkrieg. Was hier<br />

gesagt wur<strong>de</strong>, ist schlicht gesagt absurd. Unsere Initiative<br />

bzw. dieser Antrag, auf die Gesuche von Illegalen nicht einzutreten,<br />

beinhaltet ja gera<strong>de</strong> für solche Fälle das Non-refoulement-Prinzip,<br />

d. h., auch illegal eingereiste Ju<strong>de</strong>n wären,<br />

weil man wusste, dass sie an Leib und Leben bedroht waren,<br />

nicht zurückgewiesen wor<strong>de</strong>n. Sie hätten zwar keinen Asylstatus,<br />

kein Asylverfahren, erhalten, aber sie hätten im Land<br />

bleiben können.<br />

Das muss man klarstellen, und ich frage Sie, wenn Sie doch<br />

so unisono gegen diese Regelung sind: Wie lösen Sie <strong>de</strong>nn<br />

das Kernproblem, dass wir es mit 90 Prozent illegalen Einwan<strong><strong>de</strong>r</strong>ern<br />

zu tun haben? Nicht die 10 Prozent Flüchtlinge,<br />

Herr Fritschi, sind unser Problem, das ist unbestritten, die<br />

sollen unseren Schutz haben, aber die 90 Prozent illegaler<br />

Einwan<strong><strong>de</strong>r</strong>er, die sind das Problem! Das können Sie nur so<br />

lösen, sonst stehen Sie machtlos vor Ihrem Vollzugsnotstand,<br />

und ich frage noch einmal: Was machen Sie dann?<br />

Dann stehen Sie am Berg!<br />

Steinemann Walter (F, SG): Die Fraktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheits-Partei<br />

begrüsst und unterstützt <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit Fehr<br />

Hans, bei Artikel 31 eine Litera e einzuführen, welche illegal<br />

Eingereiste von einem normalen Gesuch ausschliesst. Es ist<br />

nicht einzusehen, dass diejenigen, die illegal in unser Land<br />

gekommen sind, sich illegal hier aufhalten und dazu womöglich<br />

noch Verbrechen verüben, eine Berechtigung haben sollen,<br />

in diesem Land Asyl zu beantragen und noch bekommen<br />

zu können. Alle Asylbewerber haben sich an einem geöffneten<br />

Grenzübergang zu mel<strong>de</strong>n und ihr Gesuch zu stellen.<br />

Zu<strong>de</strong>m enthält das Gesetz eine Bestimmung, die lei<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

kaum beachtet wird, wonach die sofortige Wegweisung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

illegal Eingereisten vorgenommen wer<strong>de</strong>n muss, sofern sie<br />

sich in grenznahen Gebieten aufhalten. Für sehr viele Bürger<br />

ist es unverständlich, dass meist aus wirtschaftlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n Asylsuchen<strong>de</strong> einfach irgendwo über die grüne<br />

Grenze kommen – vielfach unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernichtung ihrer Papiere<br />

–, irgendwann und irgendwo, wenn es ihnen passt, einen<br />

Asylantrag stellen können und dass dann die Behör<strong>de</strong>n<br />

darauf eingehen müssen. Das ist doch klarer Missbrauch,<br />

Frau Hubmann! Hier müssten Sie uns eigentlich zustimmen.<br />

Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Fassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit kann diesem ein<strong>de</strong>utigen<br />

Rechtsmissbrauch zugunsten echter Flüchtlinge entgegengetreten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Herr Fritschi, <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergleich mit <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg, <strong>de</strong>n<br />

Sie machten, stimmt natürlich so, wie er ausgeführt wur<strong>de</strong>,<br />

mehrheitlich ganz klar nicht. Ich will die Worte von Herrn Kollege<br />

Fehr nicht wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holen, er hat es Ihnen bereits gesagt.<br />

Ich weise auch darauf hin, dass von <strong>de</strong>n von Januar bis April<br />

1997 eingereisten 6650 Personen 88 Prozent illegal in die<br />

Schweiz gelangten. Es ist doch ungeheuerlich und unverständlich,<br />

dass diese Leute dann, wenn es ihnen passt, einfach<br />

irgendwo ein Asylgesuch einreichen können. Europa ist<br />

ein freier Kontinent. Es gibt somit nur wirtschaftliche Grün<strong>de</strong>,<br />

um ausgerechnet in die Schweiz zu fliehen. Dies bewirkt jedoch<br />

keinen Asylanspruch. Für die Fraktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheits-<br />

Partei ist dieser Zusatz von Litera e ein wichtiger Teil, um das<br />

Gesetz schlussendlich annehmen zu können.<br />

Wir bitten Sie, <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit Fehr zu folgen und diese<br />

Litera e einzufügen.<br />

Leuba Jean-François (L, VD): Le groupe libéral vous invite,<br />

aux articles 31, 32 et 33, à suivre les propositions <strong>de</strong> la majorité<br />

<strong>de</strong> la commission. Nous repoussons la proposition <strong>de</strong> la<br />

minorité Zwygart (art. 31 al. 2 let. b), parce qu’il ne faut pas<br />

<strong>de</strong>man<strong><strong>de</strong>r</strong> maintenant aux autorités d’asile <strong>de</strong> faire <strong>de</strong> subtiles<br />

distinctions entre l’intention, le dol éventuel, la négligence<br />

consciente, et je ne sais pas quoi encore, <strong>de</strong>s notions qui font<br />

le bonheur <strong>de</strong>s juristes, mais qui n’ont rien à figurer ici. Nous<br />

sommes tous d’accord, la minorité comme la majorité, qu’il<br />

faut une violation grave, et cela suffit.<br />

Nous repoussons la proposition <strong>de</strong> la minorité Fehr Hans<br />

(art. 31 al. 2 let. e) parce qu’elle a un petit goût <strong>de</strong> votation<br />

populaire qui n’a pas réussi récemment. Nous sommes convaincus<br />

qu’on ne peut pas simplement refuser le statut <strong>de</strong> réfugié<br />

à quelqu’un parce qu’il est entré illégalement en Suisse.<br />

Nous repoussons également la proposition <strong>de</strong> la minorité Fischer-Hägglingen<br />

(art. 32 al. 1er) parce que nous estimons<br />

que le Conseil fédéral doit avoir le courage <strong>de</strong> publier ses<br />

rapports d’appréciation sur les régions qui sont sûres.<br />

Mais, évi<strong>de</strong>mment, c’est à l’article 33 que se posent les questions<br />

importantes. Il y a <strong>de</strong>ux manières <strong>de</strong> confondre le statut<br />

<strong>de</strong> réfugié et celui <strong>de</strong> la protection provisoire – c’est à l’article<br />

66 alinéa 3 –, d’une part, en disant: «Eh bien, on continue<br />

les procédures, on ne suspend pas les procédures d’asile<br />

quand on a accordé la protection provisoire», c’est la proposition<br />

<strong>de</strong> la minorité Vollmer qu’on trouve à l’article 66 alinéa 3.<br />

D’autre part, on retrouve la minorité Vollmer à l’article 33<br />

(minorité II). Elle voudrait que les procédures <strong>de</strong> protection<br />

provisoire soient automatiquement suivies d’une procédures<br />

d’asile, du moins chaque fois que le requérant le <strong>de</strong>man<strong>de</strong>.<br />

C’est méconnaître complètement cette nouvelle catégorie <strong>de</strong><br />

réfugiés <strong>de</strong> la violence. En principe, les réfugiés <strong>de</strong> la violence<br />

ne remplissent pas les conditions <strong>de</strong>s persécutions<br />

personnelles. Ils viennent d’un pays qu’ils ont simplement fui<br />

parce qu’il y avait la violence, parce qu’il y avait la guerre. Au<br />

moment où la situation s’est stabilisée, il n’y a pas <strong>de</strong> raison<br />

qu’on introduise une procédure d’asile. Nous compliquerons<br />

incroyablement, M. Engler l’a dit très justement, nous perdrons<br />

tout le bénéfice <strong>de</strong> cette nouvelle catégorie si, au moment<br />

où on lève la protection provisoire, on peut recommencer<br />

toute la procédure en déposant une <strong>de</strong>man<strong>de</strong> d’asile.<br />

Nous pensons en revanche qu’il faut aussi repousser la proposition<br />

<strong>de</strong> la minorité I (Steinemann), parce qu’il y a une<br />

contradiction fondamentale dans le projet du Conseil fédéral<br />

et dans cette proposition. Cette contradiction tient au fait que<br />

la <strong>de</strong>man<strong>de</strong> d’asile a été déposée avant la protection provisoire.<br />

On est donc entré en matière sur la <strong>de</strong>man<strong>de</strong> d’asile.<br />

Et tout d’un coup, à la fin <strong>de</strong> la protection provisoire, on dirait:<br />

«Ah non, on n’entre plus en matière sur votre <strong>de</strong>man<strong>de</strong><br />

d’asile.» La procédure serait simplement suspendue pour<br />

ceux qui avaient <strong>de</strong>mandé personnellement l’asile avant la<br />

protection provisoire. On suspendrait la procédure pendant<br />

l’octroi <strong>de</strong> la protection provisoire, et si le requérant maintenait<br />

sa <strong>de</strong>man<strong>de</strong> à la fin <strong>de</strong> la protection provisoire, il serait<br />

normal que l’on instruise cette requête correctement. Les circonstances<br />

auront peut-être changé et peut-être qu’on<br />

pourra lui dire: «Maintenant, vous ne subissez plus <strong>de</strong> persécution»,<br />

mais il est normal que l’on instruise complètement<br />

cette requête après la levée <strong>de</strong> la protection provisoire.<br />

C’est la solution médiane, c’est la solution raisonnable que<br />

vous propose la majorité <strong>de</strong> la commission. Je vous invite à<br />

la suivre.<br />

Fankhauser Angeline (S, BL), Berichterstatterin: Ich danke<br />

für die Aufmerksamkeit zu später Zeit. Ich muss zuerst im<br />

Auftrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission zuhan<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Materialien zur Interpretation<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Botschaft etwas sagen, Herr Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt:<br />

Es geht um das Verständnis <strong>de</strong>s Begriffes «Täuschung». In<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Botschaft heisst es auf Seite 57: «Es genügt die Tatsache<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Feststellung einer Mehrfachi<strong>de</strong>ntität, um <strong>de</strong>n Schluss<br />

auf die Täuschung zuzulassen.» Die Kommission war nach<br />

<strong>de</strong>n Ausführungen <strong>de</strong>s Vertreters <strong>de</strong>s BFF klar <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung,<br />

dass es keine Täuschung wäre, wenn jemand sagen wür<strong>de</strong>,<br />

dass er bereits einmal unter einer an<strong><strong>de</strong>r</strong>en I<strong>de</strong>ntität eingereist<br />

sei. Nach<strong>de</strong>m ich einige Jahre in <strong><strong>de</strong>r</strong> GPK gearbeitet<br />

habe und hie und da habe feststellen müssen, dass im nachhinein<br />

die Botschaft angewen<strong>de</strong>t wird und nicht das, was wir<br />

hier beschliessen, ist es sehr wichtig, das hier zu <strong>de</strong>ponieren.<br />

Nun zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Artikeln: Die Kommission wollte<br />

das Tor für Nichteintretensentschei<strong>de</strong> bewusst nicht zu weit<br />

öffnen. Deshalb ist es wichtig, in Artikel 31 Absatz 2 Litera b<br />

<strong>de</strong>n Begriff «schuldhaft» auf <strong>de</strong>n Begriff «auf an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Weise»<br />

zu beziehen. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Umkehrung <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriffe, wie sie unsere<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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