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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Motion Gren<strong>de</strong>lmeier 1464 N 20 juin 1997<br />

97.3018<br />

Motion Gren<strong>de</strong>lmeier<br />

Rückerstattung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Fürsorgegel<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

für jüdische Flüchtlinge<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz<br />

Motion Gren<strong>de</strong>lmeier<br />

Réfugiés juifs avant et pendant<br />

la Secon<strong>de</strong> Guerre mondiale.<br />

Restitution à la communauté<br />

juive <strong>de</strong> Suisse <strong>de</strong>s frais d’entretien<br />

__________________________________________________________<br />

Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Motion vom 3. März 1997<br />

Die Schweiz hat von 1933 bis 1945 mehrere Tausen<strong>de</strong> jüdischer<br />

Flüchtlinge aufgenommen. Die Fürsorgekosten wur<strong>de</strong>n<br />

jedoch <strong>de</strong>n jüdischen Organisationen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz<br />

überbun<strong>de</strong>n.<br />

Der Bun<strong>de</strong>srat wird beauftragt, <strong>de</strong>n eidgenössischen Räten<br />

eine Botschaft und einen Beschlussentwurf über die Rückerstattung<br />

dieser Fürsorgekosten vorzulegen. Der fragliche Betrag<br />

ist angemessen zu verzinsen.<br />

Texte <strong>de</strong> la motion du 3 mars 1997<br />

Entre 1933 et 1945, la Suisse a accueilli plusieurs milliers <strong>de</strong><br />

réfugiés juifs, dont les frais d’entretien ont été facturés aux organisations<br />

juives en Suisse.<br />

Le Conseil fédéral est chargé <strong>de</strong> présenter aux Chambres fédérales<br />

un message et un projet d’arrêté concernant la restitution<br />

<strong>de</strong> la somme en question, augmentée <strong>de</strong>s intérêts.<br />

Mitunterzeichner – Cosignataires: Keine – Aucun<br />

Schriftliche Begründung – Développement par écrit<br />

Die Tatsache, dass die jüdischen Organisationen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schweiz (teilweise mit Hilfe ausländischer jüdischer Organisationen)<br />

für <strong>de</strong>n Unterhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> jüdischen Flüchtlinge in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schweiz aufkommen mussten, war eine ein<strong>de</strong>utig diskriminatorische<br />

Massnahme. Soweit bekannt, wur<strong>de</strong>n ähnliche finanzielle<br />

For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen gegenüber an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Gruppen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Angehörige ausserhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz von <strong>de</strong>n Nazis verfolgt<br />

wur<strong>de</strong>n, nicht geltend gemacht. Diese Politik ist – vor allem<br />

aus heutiger Sicht – absolut inakzeptabel, <strong>de</strong>nn sie erweckt<br />

<strong>de</strong>n Eindruck, dass für die Rettung jüdischen Lebens ein<br />

«Kopfgeld» verlangt wur<strong>de</strong>.<br />

Die Peinlichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Angelegenheit wird noch dadurch<br />

gesteigert, dass sich die Schweiz in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachkriegszeit<br />

rühmte, sie habe Tausen<strong>de</strong>n von jüdischen Flüchtlingen Zuflucht<br />

gewährt. Die Schweiz war aber offensichtlich nicht bereit,<br />

die Kosten für die Aufrechterhaltung ihrer humanitären<br />

Tradition zu tragen.<br />

Aus diesen Grün<strong>de</strong>n muss diese unhaltbare Diskriminierung<br />

– soweit sie finanzieller Art war – nachträglich behoben<br />

wer<strong>de</strong>n, d. h., die fraglichen Summen müssen samt<br />

<strong>de</strong>n seither aufgelaufenen Zinsen zurückerstattet wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Verwendung dieser Gel<strong><strong>de</strong>r</strong> ist Sache <strong><strong>de</strong>r</strong> jüdischen Organisationen<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz.<br />

Schriftliche Stellungnahme <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />

vom 2. Juni 1997<br />

Rapport écrit du Conseil fédéral<br />

du 2 juin 1997<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Übernahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Kosten für die Betreuung <strong><strong>de</strong>r</strong> Flüchtlinge<br />

sind zwei Phasen zu unterschei<strong>de</strong>n: Solange <strong><strong>de</strong>r</strong> Bund<br />

keine Lager und Heime betrieb, war die Betreuung von<br />

Flüchtlingen, inklusive Kostenübernahme, generell Sache<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> privaten Hilfswerke. Diese richteten ihre Hilfe nach konfessionell<br />

und politisch <strong>de</strong>finierten Kriterien aus. Der Bund<br />

leistete einzig Beiträge an die Weiterwan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungskosten.<br />

Dies entsprach <strong>de</strong>n Zielen <strong><strong>de</strong>r</strong> offiziellen Flüchtlingspolitik,<br />

die die Schweiz nicht als Asyl-, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n als Transitland konzipierte.<br />

Diese Regelung blieb auch nach Einführung <strong><strong>de</strong>r</strong> allgemeinen<br />

Visumspflicht am 5. September 1939 bestehen.<br />

Erst seit 1942, als <strong><strong>de</strong>r</strong> Bund Lager und Heime einrichtete,<br />

übernahm er – für alle dort internierten Flüchtlinge – die dadurch<br />

anfallen<strong>de</strong>n Kosten.<br />

Der Bun<strong>de</strong>srat ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Ansicht, dass die von <strong><strong>de</strong>r</strong> Motionärin<br />

gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>te Rückerstattung <strong><strong>de</strong>r</strong> Fürsorgekosten nicht isoliert<br />

diskutiert wer<strong>de</strong>n kann. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei nur um einen –<br />

wenn auch wichtigen – Aspekt, <strong><strong>de</strong>r</strong> im Zusammenhang mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Flüchtlingspolitik <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz während <strong>de</strong>s Zweiten<br />

Weltkrieges zu berücksichtigen ist. Dies kann jedoch erst geschehen,<br />

wenn, nach Vorliegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> unabhängigen<br />

Historikerkommission Bergier, eine Beurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

damaligen Ereignisse stattfin<strong>de</strong>n wird.<br />

Schriftliche Erklärung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />

Déclaration écrite du Conseil fédéral<br />

Der Bun<strong>de</strong>srat beantragt, die Motion in ein Postulat umzuwan<strong>de</strong>ln.<br />

Überwiesen als Postulat – Transmis comme postulat<br />

96.3502<br />

Motion Thür<br />

Begrenzung <strong>de</strong>s Steuerprivilegs<br />

für die zweite und dritte Säule<br />

Motion Thür<br />

Limitation <strong>de</strong>s privilèges<br />

fiscaux pour les 2e et 3e piliers<br />

___________________________________________________________<br />

Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Motion vom 3. Oktober 1996<br />

Der Bun<strong>de</strong>srat wird eingela<strong>de</strong>n, das Bun<strong>de</strong>sgesetz über die<br />

direkte Bun<strong>de</strong>ssteuer in <strong>de</strong>m Sinne abzuän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, dass <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Steuerabzug für die zweite und dritte Säule auf einem Arbeitserwerb,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m versicherbaren Lohnmaximum gemäss<br />

UVG entspricht, begrenzt wird. Dabei dürfen allfällig bestehen<strong>de</strong><br />

Ungleichbehandlungen zwischen Selbständigerwerben<strong>de</strong>n<br />

und Unselbständigerwerben<strong>de</strong>n nicht vergrössert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Texte <strong>de</strong> la motion du 3 octobre 1996<br />

Le Conseil fédéral est chargé <strong>de</strong> modifier la loi fédérale sur<br />

l’impôt fédéral direct, <strong>de</strong> sorte que la déduction fiscale pour<br />

les 2e et 3e piliers soit limitée à un revenu du travail correspondant<br />

au salaire maximum assurable en vertu <strong>de</strong> la LAA,<br />

sans pour autant aggraver les éventuelles inégalités <strong>de</strong> traitement<br />

entre indépendants et salariés.<br />

Mitunterzeichner – Cosignataires: Baumann Ruedi, Bühlmann,<br />

Fasel, Gonseth, Hollenstein, Meier Hans, Teuscher<br />

(7)<br />

Schriftliche Begründung – Développement par écrit<br />

Durch <strong>de</strong>n unbegrenzten Abzug von Beiträgen an die zweite<br />

und die Abzugsmöglichkeiten bei <strong><strong>de</strong>r</strong> dritten Säule entstehen<br />

<strong>de</strong>m Bund be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Steuerausfälle. Angesichts <strong><strong>de</strong>r</strong> heutigen<br />

Finanzlage <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s ist eine Praxis, die Renten, welche<br />

<strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m liegen, was zur Absicherung einer vernünftigen<br />

Vorsorge notwendig ist, steuerprivilegiert behan<strong>de</strong>lt,<br />

nicht mehr gerechtfertigt.<br />

Schriftliche Stellungnahme <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />

vom 17. März 1997<br />

Rapport écrit du Conseil fédéral<br />

du 17 mars 1997<br />

1. Für die Beiträge an die kollektive berufliche Vorsorge und<br />

an die gebun<strong>de</strong>ne Selbstvorsorge (zweite und dritte Säule)<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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