Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

Interpellation Comby 1566 N 20 juin 1997
Schriftliche Stellungnahme des Bundesrates
vom 9. Juni 1997
Rapport écrit du Conseil fédéral
du 9 juin 1997
Am 20. Dezember 1996 hat das Bundesamt für Gesundheit
(BAG) die Bewilligung zum Handel mit Glyphosat-toleranter
Soja (GTS) mit einer Reihe von Auflagen erteilt. Gleichentags
bewilligte die Eidgenössische Forschungsanstalt für
Nutztiere in Posieux den Handel mit GTS als Futtermittel. Die
beiden Bewilligungen wurden in zwei getrennten Verfahren
gemäss den Bestimmungen der Lebensmittelverordnung
vom 1. März 1995 (LMV; SR 817.02) bzw. der Futtermittelverordnung
vom 28. Januar 1994 (SR 916.307) erteilt. Sie
wurden nach Anhören der mitinteressierten Bundesämter
(Buwal, BVET, BLW bzw. BAG) gemäss Artikel 15 Absatz 2
LMV bzw. Artikel 17 der Futtermittelverordnung erlassen. Die
Zulassung des Handels mit GTS sowohl als Lebensmittel als
auch als Futtermittel ist somit, soweit gesetzlich vorgesehen,
koordiniert erfolgt.
Um dem Lebensmittelhandel, dem Gesetzgeber und den
Vollzugsbehörden die erforderliche Zeit einzuräumen, um die
den Umständen angemessenen Massnahmen für die Deklaration
zu treffen, rechtfertigte es sich, die Abgabe von GTS
und daraus hergestellten oder gewonnenen Erzeugnissen an
Konsumentinnen und Konsumenten erst ab dem 1. Februar
1997 zuzulassen. Der Import von Erzeugnissen, welche GTS
oder dessen Folgeprodukte enthalten oder daraus gewonnen
wurden, sowie deren Verarbeitung wurden jedoch sofort erlaubt.
Für die Futtermittel musste keine Übergangsfrist festgesetzt
werden, da die Deklaration sofort eingeführt werden
konnte. Somit war der Handel mit Futtermitteln schon ab dem
20. Dezember 1996 auf allen Stufen zugelassen.
Gegen beide Verfügungen wurden Beschwerden eingereicht.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Zulassung
von neuen Lebensmitteln bzw. Futtermitteln um zwei verschiedene
Verfahren mit getrennten Rechtsmittelwegen. Das
EDI hat der Beschwerde die aufschiebende Wirkung nicht
entzogen, da die Abgabe von GTS-Erzeugnissen an die Konsumentinnen
und Konsumenten ohnehin noch nicht erlaubt
war. Der Handel mit GTS als Futtermittel war jedoch bereits
frei; deshalb hat das BLW der Beschwerde die aufschiebende
Wirkung entzogen. Dieser Entscheid wurde am
21. April 1997 von der Reko-EVD bestätigt.
Die materielle Koordination zwischen den verschiedenen
Ämtern fand bei der Anhörung vor dem Erlassen der Verfügung
statt. Eine formelle Koordination ist bei diesen Verfahren
gesetzlich nicht vorgesehen, da in der Regel weder das
Objekt der Bewilligung noch die Person des Gesuchstellers
bzw. der Gesuchstellerin identisch sind.
Erklärung des Interpellanten: nicht befriedigt
Déclaration de l’interpellateur: non satisfait
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée
97.3203
Interpellation Comby
Agrarschäden
infolge Frost und Trockenheit
Interpellation Comby
Dégâts dus au gel
et à la sécheresse
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Wortlaut der Interpellation vom 29. April 1997
Die während Wochen herrschende Trockenheit und der
Frühjahresfrost haben in vielen landwirtschaftlichen Kulturen
unseres Landes grosse Schäden angerichtet.
Die Aprikosenbäume haben besonders stark unter der andauernden
Kälte gelitten. Nach Schätzungen sind rund
90 Prozent der Aprikosenernte betroffen. Die Reben wurden
von der Kälte ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
Verschiedene Familien verlieren ihr Einkommen und befinden
sich in einer prekären Situation.
Ist der Bundesrat bereit, in Zusammenarbeit mit den Kantonen:
1. ein Inventar der in den Kulturen verursachten Schäden zu
erstellen;
2. die Landwirte, die durch Frost und Trockenheit Verluste erlitten
haben, unter Berücksichtigung ihrer finanziellen Lage
zu entschädigen?
Texte de l’interpellation du 29 avril 1997
La sécheresse qui a sévi durant de longues semaines ainsi
que le gel printanier ont causé de sérieux dégâts à de nombreuses
cultures dans notre pays.
Les abricotiers ont particulièrement souffert du froid persistant.
Les dégâts sont estimés à quelque 90 pour cent des récoltes
d’abricots. La vigne a également subi les morsures du
froid.
Plusieurs familles, privées de leur revenu, se trouvent dans
une situation très précaire.
Le Conseil fédéral est-il disposé, en collaboration avec les
cantons:
1. à établir un inventaire des dégâts causés aux cultures;
2. à dédommager les agriculteurs victimes du gel et de la sécheresse,
en tenant compte de la situation financière des bénéficiaires?
Mitunterzeichner – Cosignataires: Couchepin, Ducrot,
Dupraz, Ehrler, Epiney, Filliez, Frey Claude, Guisan, Kühne,
Loretan Otto, Philipona, Sandoz Marcel, Schmid Odilo,
Tschuppert (14)
Schriftliche Begründung – Développement par écrit
L’auteur renonce au développement et demande une
réponse écrite.
Schriftliche Stellungnahme des Bundesrates
vom 9. Juni 1997
Rapport écrit du Conseil fédéral
du 9 juin 1997
Le Conseil fédéral a pris acte du fait que les agriculteurs craignaient
localement des dégâts importants en raison du gel et
de la sécheresse. Cependant, il ne faut pas juger de la situation
uniquement d’après des données instantanées. L’ampleur
et les conséquences effectives des dégâts ne sont pas
encore entièrement connues. Or, il arrive qu’une amélioration
des conditions de croissance permette d’obtenir des résultats
globalement satisfaisants en dépit des dommages partiels.
Le Conseil fédéral suivra donc attentivement l’évolution de la
situation et il répond comme suit aux questions de l’interpellateur:
1. Un inventaire des dégâts causés aux cultures et des conséquences
probables est nécessaire dans la perspective
d’une éventuelle intervention de la Confédération. Cet inventaire
devrait être dressé en premier lieu par les régions touchées.
2. Si les conséquences s’avèrent graves et insupportables
pour les agriculteurs concernés, le Conseil fédéral étudiera
les éventuelles mesures de soutien dans les limites de la législation
pertinente.
Erklärung des Interpellanten: teilweise befriedigt
Déclaration de l’interpellateur: partiellement satisfait
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée
Bulletin officiel de l’Assemblée fédérale