Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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Interpellation Schlüer 1552 N 20 juin 1997<br />
– im aussenpolitischen Interesse <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz liegen.<br />
Erklärung <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellantin: teilweise befriedigt<br />
Déclaration <strong>de</strong> l’interpellatrice: partiellement satisfaite<br />
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée<br />
97.3100<br />
Interpellation Schlüer<br />
Kriegstauglichkeit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Armee<br />
Interpellation Schlüer<br />
Aptitu<strong>de</strong> <strong>de</strong> l’armée<br />
à faire la guerre<br />
__________________________________________________________<br />
Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 13. März 1997<br />
In einem <strong>de</strong>m Zürcher «Tages-Anzeiger» aus Anlass seines<br />
Rücktritts als Chef Heer gewährten Interview stellte Korpskommandant<br />
Jean-Rodolphe Christen am 30. Dezember<br />
1996 fest, die Schweizer Armee sei «natürlich nicht mehr<br />
kriegstauglich»; sie müsse dies «im Rahmen <strong>de</strong>s neuen Konzepts<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> drei Gefässe auch nicht mehr sein».<br />
Ich frage <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat an:<br />
1. Entspricht diese Feststellung <strong>de</strong>s langjährigen Chefs <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
militärischen Ausbildung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Haltung<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates?<br />
2. Falls dies zutrifft: Wann und in welchem Zusammenhang<br />
hat <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat die Lan<strong>de</strong>sverteidigung vom Auftrag <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kriegstauglichkeit entlastet?<br />
3. Welche Konsequenzen zieht <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat aus <strong><strong>de</strong>r</strong> erwähnten<br />
Feststellung <strong>de</strong>s Chefs Heer, unsere Armee sei<br />
nicht mehr kriegstauglich?<br />
Texte <strong>de</strong> l’interpellation du 13 mars 1997<br />
Dans une interview accordée au «Tages-Anzeiger» <strong>de</strong> Zurich,<br />
à l’occasion <strong>de</strong> sa démission du poste <strong>de</strong> chef <strong>de</strong>s Forces<br />
terrestres, le commandant <strong>de</strong> corps Jean-Rodolphe<br />
Christen a déclaré le 30 décembre 1996 que l’armée suisse<br />
n’était «simplement plus apte à faire la guerre» et qu’elle<br />
«n’était plus non plus tenue <strong>de</strong> l’être dans le cadre du nouveau<br />
concept <strong>de</strong>s trois phases <strong>de</strong> l’instruction».<br />
Je <strong>de</strong>man<strong>de</strong> au Conseil fédéral:<br />
1. Partage-t-il l’avis <strong>de</strong> celui qui, pendant <strong>de</strong> nombreuses années,<br />
a été chef <strong>de</strong> l’instruction militaire suisse?<br />
2. Si tel est le cas: quand et dans quel contexte le Conseil fédéral<br />
n’a-t-il plus chargé la défense nationale d’être apte à<br />
faire la guerre?<br />
3. Quelles conséquences le Conseil fédéral tire-t-il <strong>de</strong> cette<br />
observation du chef <strong>de</strong>s Forces terrestres?<br />
Mitunterzeichner – Cosignataires: Baumann Alexan<strong><strong>de</strong>r</strong>, Bin<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />
Blaser, Blocher, Bonny, Bortoluzzi, Brunner Toni, Engelberger,<br />
Fehr Hans, Fehr Lisbeth, Fischer-Hägglingen, Föhn,<br />
Frey Walter, Fritschi, Giezendanner, Gusset, Hasler Ernst,<br />
Hess Otto, Kunz, Moser, Mühlemann, Oehrli, Schmid<br />
Samuel, Schmied Walter, Speck, Steffen, Vetterli, Weyeneth,<br />
Wyss (29)<br />
Schriftliche Begründung – Développement par écrit<br />
Der Urheber verzichtet auf eine Begründung und wünscht<br />
eine schriftliche Antwort.<br />
Schriftliche Stellungnahme <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
vom 7. Mai 1997<br />
Rapport écrit du Conseil fédéral<br />
du 7 mai 1997<br />
1. Das aus <strong>de</strong>m Zusammenhang gerissene Zitat <strong>de</strong>s früheren<br />
Chefs Heer entspricht in dieser absoluten und undifferenzierten<br />
Form nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Haltung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates.<br />
2. Mit <strong>de</strong>m Leitbild «Armee 95» und <strong>de</strong>m neuen Militärgesetz,<br />
<strong>de</strong>nen die eidgenössischen Räte zugestimmt haben, ist<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Armee ein dreifacher Auftrag (Kriegsverhin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung/Verteidigung,<br />
Beitrag zur Existenzsicherung, Beitrag zur Frie<strong>de</strong>nsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung)<br />
erteilt wor<strong>de</strong>n. Diese unterschiedlichen Aufträge<br />
setzen auch eine differenzierte Ausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> Truppe voraus.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen sicherheitspolitischen Lage, in <strong><strong>de</strong>r</strong> ein Krieg,<br />
in <strong>de</strong>n unser Land verwickelt wer<strong>de</strong>n könnte, als kurzfristig<br />
unwahrscheinlich erscheint, steht die Fähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Armee,<br />
Krieg zu führen und das Land gegen Angriffe von aussen zu<br />
verteidigen, zurzeit nicht im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund. In <strong><strong>de</strong>r</strong> militärischen<br />
Ausbildung müssen <strong>de</strong>shalb an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Schwergewichte gelegt<br />
wer<strong>de</strong>n. Der Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> Kriegstauglichkeit ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> gegenwärtigen<br />
Lage kein massgebliches Kriterium; es sollte vielmehr<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> «differenzierten Einsatzbereitschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> Formationen»<br />
gesprochen wer<strong>de</strong>n, die bei Bedarf kurzfristig erhöht<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> «Armee 95» wur<strong>de</strong>n die Armee verkleinert, <strong><strong>de</strong>r</strong> Dienstleistungsrhythmus<br />
geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t, die Gesamtdienstleistungspflicht<br />
reduziert und mit <strong><strong>de</strong>r</strong> einsatzorientierten Ausbildung<br />
gleichzeitig die rechtlichen Möglichkeiten geschaffen, die Gesamtdienstleistungspflicht<br />
bei Bedarf wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu erhöhen.<br />
Während die materielle Bereitschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> Armee dauernd auf<br />
einem hohen Stand gehalten wer<strong>de</strong>n muss, weil sich Lücken<br />
in diesem Bereich notfalls nicht innert nützlicher Frist schliessen<br />
lassen, muss und kann sich die militärische Ausbildung<br />
nach <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen und absehbaren Bedrohung richten.<br />
Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundausbildung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Rekrutenschule, in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
das Grundwissen und -können in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel bis auf Stufe Zug<br />
vermittelt wird, und <strong>de</strong>n Ausbildungsdiensten <strong><strong>de</strong>r</strong> Formationen<br />
(u. a. Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holungskursen), die <strong><strong>de</strong>r</strong> Fortbildung und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Verbandsausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> Einheiten und Stäbe dienen, wur<strong>de</strong><br />
als drittes Ausbildungsgefäss die sogenannte einsatzorientierte<br />
Ausbildung geschaffen. Sie wird von <strong><strong>de</strong>r</strong> politischen<br />
Führung bei erhöhter Gefahr angeordnet: Der Bun<strong>de</strong>srat<br />
kann bei Bedarf von sich aus die Ausbildungsdienstleistungspflicht<br />
um 30 Tage verlängern bzw. <strong>de</strong>n eidgenössischen Räten<br />
noch weitergehen<strong>de</strong> Verlängerungen beantragen.<br />
3. Für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat sind keine zusätzlichen Konsequenzen<br />
aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Tatsache zu ziehen, dass ein grosser Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Armee<br />
aus <strong>de</strong>n dargelegten Grün<strong>de</strong>n nur bedingt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage ist, aus<br />
<strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>n Kampf <strong><strong>de</strong>r</strong> verbun<strong>de</strong>nen Waffen zu führen<br />
und <strong>de</strong>n Auftrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kriegführung und Verteidigung zu erfüllen.<br />
Bei realistischer Beurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen sicherheitspolitischen<br />
Lage muss die Armee zurzeit dazu auch nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lage sein. Mit <strong>de</strong>m Konzept <strong><strong>de</strong>r</strong> drei Ausbildungsgefässe ist<br />
die Möglichkeit einer kurzfristigen Reaktion auf zunehmen<strong>de</strong><br />
Gefahren und Bedrohungen je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit gegeben.<br />
Erklärung <strong>de</strong>s Interpellanten: nicht befriedigt<br />
Déclaration <strong>de</strong> l’interpellateur: non satisfait<br />
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée<br />
97.3167<br />
Interpellation Bortoluzzi<br />
Arbeitsweise<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
Interpellation Bortoluzzi<br />
Métho<strong>de</strong>s <strong>de</strong> travail<br />
du Conseil fédéral<br />
___________________________________________________________<br />
Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 21. März 1997<br />
Die vom Bun<strong>de</strong>srat am 5. März 1997 angekündigte Stiftung<br />
für Solidarität soll gemäss verschie<strong>de</strong>nen Medienberichten<br />
sehr kurzfristig und ohne grössere Vorbereitungszeit konzipiert<br />
und präsentiert wor<strong>de</strong>n sein. Dies, obwohl es sich um ei-<br />
<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale