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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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20. Juni 1997 N 1545 Interpellation Berberat<br />

len, keinesfalls aber – wie dies vom Interpellanten behauptet<br />

wird – ein Einfamilienhaus bauen. Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausrichtung individueller<br />

Finanzhilfen investiert die Deza in Strukturhilfeprojekte<br />

vor Ort.<br />

Vom Programm begünstigt wer<strong>de</strong>n Bosnierinnen und Bosnier,<br />

welche die Schweiz vor Ablauf <strong><strong>de</strong>r</strong> vom Bun<strong>de</strong>srat empfohlenen<br />

Ausreisefrist freiwillig verlassen. Nach <strong><strong>de</strong>r</strong>en Ablauf<br />

wird während einer Übergangsfrist von vier Monaten eine um<br />

zwei Drittel reduzierte Unterstützung ausgerichtet. Somit erhalten<br />

Alleinstehen<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ehepaare ohne Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> bei einer<br />

Ausreise vor <strong>de</strong>m 30. April 1997 die volle Leistung. Reisen<br />

sie erst nach <strong>de</strong>m 30. April, aber vor <strong>de</strong>m 31. August 1997<br />

aus, so wird ihnen unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Voraussetzung, dass sie die<br />

Schweiz selbständig verlassen, noch ein Drittel <strong>de</strong>s ursprünglichen<br />

Betrages ausbezahlt. Zeigt die zur Ausreise<br />

verpflichtete Person gegenüber <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n keine Mitwirkung<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Bereitschaft zur selbständigen Rückkehr, so erfolgt<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Wegweisungsvollzug gemäss <strong>de</strong>n regulären Modalitäten<br />

durch <strong>de</strong>n Kanton. Dabei wird keine individuelle Finanzhilfe<br />

ausgerichtet. Im übrigen wer<strong>de</strong>n die bosnischen<br />

Behör<strong>de</strong>n im Hinblick auf die organisierte Rückkehr nach<br />

Möglichkeit dahingehend unterstützt, dass in Zusammenarbeit<br />

mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Deza Strukturen zur Aufnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> repatriierten<br />

Personen bereitgestellt sind.<br />

Von Anfang April 1996 bis Mitte April 1997 waren rund 4000<br />

Abgänge zu verzeichnen. Im gleichen Zeitraum sind rund<br />

875 Personen neu eingereist.<br />

Erklärung <strong>de</strong>s Interpellanten: nicht befriedigt<br />

Déclaration <strong>de</strong> l’interpellateur: non satisfait<br />

Diskussion verschoben – Discussion renvoyée<br />

97.3130<br />

Interpellation Berberat<br />

Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> und Asylbewerber.<br />

Abtretung von Ansprüchen<br />

an <strong>de</strong>n Bund. Gesetzmässigkeit<br />

Interpellation Berberat<br />

Cession <strong>de</strong> créances <strong>de</strong>s étrangers<br />

et <strong>de</strong>s requérants d’asile en faveur<br />

<strong>de</strong> la Confédération. Légalité<br />

___________________________________________________________<br />

Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 20. März 1997<br />

Wir stellen <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />

1. Sind Artikel 18e <strong>de</strong>s Asylgesetzes und Artikel 14b<br />

Absatz 4 Anag nach seiner Auffassung eine hinreichen<strong>de</strong> gesetzliche<br />

Grundlage für die Gesetzmässigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Abtretungserklärung<br />

nach Anhang 5 <strong><strong>de</strong>r</strong> Weisung <strong>de</strong>s EJPD vom<br />

15. September 1996 über die Vergütung von Ausreise- und<br />

Vollzugskosten?<br />

Wie rechtfertigt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat <strong>de</strong>n Umstand, dass die Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>in<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> gezwungen wird, <strong>de</strong>n Anspruch<br />

auf die Freizügigkeitsleistung abzutreten, obwohl dieser Anspruch<br />

laut BVG vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Fälligkeit we<strong><strong>de</strong>r</strong> abgetreten noch<br />

verpfän<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n darf (ausser zur Finanzierung von Wohneigentum)<br />

und eine solche Abtretung <strong>de</strong>mnach nichtig wäre?<br />

Überdies bewirkt die endgültige Ausreise ins Ausland für sich<br />

allein noch nicht, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Anspruch auf die Freizügigkeitsleistung<br />

fällig wird.<br />

2. Hat <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat, nach<strong>de</strong>m die Abtretungserklärung von<br />

Anhang 5 also nichtig ist, die Absicht, alle erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen<br />

Massnahmen zu ergreifen, damit dieses Vorgehen gegenüber<br />

Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n sofort gestoppt wird und damit<br />

die Rechte <strong><strong>de</strong>r</strong> Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>, die allenfalls<br />

zu Unrecht um ihren Anspruch auf die Freizügigkeitsleistung<br />

gebracht wor<strong>de</strong>n sind, wie<strong><strong>de</strong>r</strong>hergestellt wer<strong>de</strong>n?<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

Die Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosenversicherung sind nur beschränkt<br />

pfändbar, und <strong>de</strong>shalb kann <strong><strong>de</strong>r</strong> Anspruch auf diese<br />

Leistungen nur bis zum Existenzminimum abgetreten wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Wie rechtfertigt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat <strong>de</strong>n Umstand, dass Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen<br />

und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> das Risiko eingehen müssen, um<br />

die Gesamtheit ihres Anspruchs auf Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosenversicherung<br />

gebracht zu wer<strong>de</strong>n, obwohl die gesetzlichen<br />

Bestimmungen die Abtretung nur in <strong>de</strong>m Mass zulassen,<br />

als die Aufrechterhaltung <strong>de</strong>s Existenzminimums gesichert<br />

ist?<br />

4. Wie rechtfertigt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat <strong>de</strong>n Umstand, dass Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen<br />

und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> einen Anspruch abtreten müssen,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ihnen nicht ausschliesslich zusteht und <strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>shalb<br />

auch nicht abtreten können? Tatsächlich darf die Sicherheit<br />

nach Artikel 257e OR nur mit Zustimmung bei<strong><strong>de</strong>r</strong> Parteien<br />

<strong>de</strong>s Mietvertrages, in diesem Fall also nur mit Zustimmung<br />

<strong>de</strong>s Vermieters, o<strong><strong>de</strong>r</strong> gestützt auf einen rechtskräftigen Zahlungsbefehl<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> auf ein rechtskräftiges Gerichtsurteil herausgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Abtretungserklärung stellt ein<strong>de</strong>utig ein zusätzliches<br />

Instrument zum Sicherheitskonto dar, ein Instrument, welches<br />

zum Ziel hat, die Feststellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittellosigkeit und damit<br />

die Kostenübernahme durch <strong>de</strong>n Bund für <strong>de</strong>n Fall zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />

dass auf das Sicherheitskonto nichts einbezahlt wird<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> dass es einen geringeren Betrag als das Zehrgeld aufweist.<br />

5. Sowohl die BVG-Beiträge als auch die Beiträge an die Arbeitslosenversicherung<br />

wer<strong>de</strong>n vom Erwerbseinkommen abgezogen.<br />

Nach Artikel 21a <strong>de</strong>s Asylgesetzes bezahlt <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitgeber<br />

einen Anteil vom Erwerbseinkommen <strong><strong>de</strong>r</strong> Asylbewerberin<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Asylbewerbers auf das Sicherheitskonto<br />

ein. Ist die Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>in o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> also erwerbstätig,<br />

so hat sie o<strong><strong>de</strong>r</strong> er bereits eine hinreichen<strong>de</strong> Summe auf das<br />

Sicherheitskonto einbezahlt, je<strong>de</strong>nfalls bis zum Betrag <strong>de</strong>s<br />

minimalen Zehrgel<strong>de</strong>s; damit ist die Feststellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittellosigkeit<br />

ausgeschlossen. Ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat daher nicht <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Auffassung, dass Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie<br />

Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>innen und Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> mit diesem Anhang 5 Gefahr<br />

laufen, doppelt bezahlen zu müssen?<br />

Texte <strong>de</strong> l’interpellation du 20 mars 1997<br />

Nous posons les questions suivantes au Conseil fédéral:<br />

1. Le Conseil fédéral estime-t-il que l’article 18e <strong>de</strong> la loi sur<br />

l’asile (LAsi) et l’article 14b alinéa 4 <strong>de</strong> la loi fédérale sur le<br />

séjour et l’établissement <strong>de</strong>s étrangers (LSEE) constituent<br />

une base légale suffisante pour admettre la légalité <strong>de</strong> la déclaration<br />

<strong>de</strong> cession <strong>de</strong> l’annexe 5 <strong>de</strong> la directive du Département<br />

fédéral <strong>de</strong> justice et police (DFJP) sur le remboursement<br />

<strong>de</strong>s frais <strong>de</strong> départ et d’exécution <strong>de</strong>s renvois du<br />

15 septembre 1996?<br />

Comment le Conseil fédéral justifie-t-il le fait que les étrangers<br />

soient contraints <strong>de</strong> cé<strong><strong>de</strong>r</strong> leur créance en prestation <strong>de</strong><br />

libre passage alors que la loi fédérale sur la prévoyance professionnelle<br />

vieillesse, survivants et invalidité (LPP) dispose<br />

que le droit aux prestations ne peut être cédé ni mis en gage<br />

aussi longtemps que celles-ci ne sont pas exigibles (sauf<br />

lorsqu’il s’agit <strong>de</strong> financer la propriété du logement), ce sous<br />

peine <strong>de</strong> nullité? Au surplus, le seul fait du départ définitif à<br />

l’étranger ne rend pas la créance en prestation <strong>de</strong> libre passage<br />

exigible.<br />

2. La déclaration <strong>de</strong> cession <strong>de</strong> l’annexe 5 étant frappée <strong>de</strong><br />

nullité, le Conseil fédéral a-t-il l’intention <strong>de</strong> prendre toutes les<br />

mesures qui s’imposent pour que cesse immédiatement ce<br />

procédé à l’égard <strong>de</strong>s étrangers et pour rétablir les droits <strong>de</strong>s<br />

étrangers qui pourraient avoir été indûment délestés <strong>de</strong> leur<br />

créance en prestation <strong>de</strong> libre passage?<br />

Les prestations d’assurance-chômage sont partiellement insaisissables<br />

et, partant, le droit à ces prestations ne peut être<br />

cédé qu’à concurrence du minimum vital.<br />

3. Comment le Conseil fédéral justifie-t-il le fait que les étrangers<br />

soient contraints <strong>de</strong> prendre le risque <strong>de</strong> se voir priver<br />

<strong>de</strong> l’intégralité <strong>de</strong> leur droit aux prestations d’assurance-chômage<br />

alors que les dispositions légales n’autorisent qu’une<br />

cession qui permette le maintien du minimum vital?

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