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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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20. Juni 1997 N 1565 Interpellation Vollmer<br />

stelle nochmals neu aufgerollt wer<strong>de</strong>n können. Die Teilrevision<br />

<strong>de</strong>s Raumplanungsgesetzes gemäss Botschaft vom<br />

30. Mai 1994 wur<strong>de</strong> anlässlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Herbstsession 1995 von<br />

<strong>de</strong>n eidgenössischen Räten verabschie<strong>de</strong>t. Das Raumplanungsgesetz<br />

veranlasst Kantone und Gemein<strong>de</strong>n, Massnahmen<br />

zur besseren verwaltungsseitigen Koordination, zur Beschleunigung<br />

sowie zur Vereinfachung von Baubewilligungsverfahren<br />

zu treffen. Es geht um die Schaffung eines einzigen<br />

und einheitlichen Rechtsmittels, wobei die Organisations-<br />

und Justizautonomie <strong><strong>de</strong>r</strong> Kantone <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sgesetzgeber<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausgestaltung dieser Vorschriften beschränkte.<br />

Die Botschaft zur Straffung <strong><strong>de</strong>r</strong> bun<strong>de</strong>srechtlichen Entscheidverfahren<br />

für bo<strong>de</strong>nbezogene Grossprojekte wird vom Bun<strong>de</strong>srat<br />

in diesem Jahr vorgelegt. Gemäss <strong>de</strong>m Vernehmlassungsentwurf<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates vom 23. Oktober 1996 soll<br />

eine Abstimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> verschie<strong>de</strong>nen Verfahren (Plangenehmigung,<br />

Spezialbewilligungen, Enteignung) nach einem Konzentrationsmo<strong>de</strong>ll<br />

erfolgen, bei welchem die Leitbehör<strong>de</strong><br />

nach Anhörung <strong><strong>de</strong>r</strong> Spezialbewilligungsbehör<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>t.<br />

Vorschläge zur Totalrevision <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srechtspflege<br />

(OG) wur<strong>de</strong>n in einem Zwischenbericht <strong><strong>de</strong>r</strong> Expertengruppe<br />

im Sommer 1995 zur Diskussion gestellt. Das Organisationsgesetz<br />

bestimmt, in<strong>de</strong>m es die Einspracheverfahren im Bund<br />

regelt, auch die Klagelegitimation in Vorinstanzen und wäre<br />

<strong>de</strong>shalb ein Ort, um rechtliche Sanktionen gegen missbräuchliche<br />

Einsprachen vorzusehen. Ein Vernehmlassungsverfahren<br />

zur OG-Revision steht bevor.<br />

3. Im engeren Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Baubewilligungsverfahren ge<strong>de</strong>nkt<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit vom Erlass weiterer Vorschriften<br />

abzusehen. Der Akzent <strong><strong>de</strong>r</strong> Anstrengungen ist auf die Straffung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Abläufe im gegebenen rechtlichen Rahmen zu legen.<br />

Dazu soll nicht zuletzt ein Erfahrungsaustausch unter<br />

<strong>de</strong>n Kantonen beitragen, die <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong> weiteren Umsetzung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> genannten Revision <strong>de</strong>s Raumplanungsgesetzes<br />

befasst sind. Im Bund sind mit Reformen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwaltung,<br />

aber auch mit rein personellen Massnahmen die Durchlaufzeiten<br />

für Bewilligungsverfahren zu kürzen. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Entgegennahme<br />

<strong>de</strong>s Postulates David (96.3607) hat sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat<br />

bereit erklärt, die Gesamtheit <strong><strong>de</strong>r</strong> bun<strong>de</strong>srechtlichen<br />

Bewilligungsverfahren einer Überprüfung auf Straffungsmöglichkeiten<br />

zu unterziehen. Diese Anstrengung reiht sich<br />

in die Bestrebungen zur administrativen Entlastung <strong><strong>de</strong>r</strong> KMU<br />

ein.<br />

Wie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Antwort auf die erste Frage <strong>de</strong>utlich gemacht<br />

wur<strong>de</strong>, dürfen Probleme mit Bewilligungsverfahren allerdings<br />

nicht einseitig nur bei Verwaltung und Justiz gesucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Grosse Be<strong>de</strong>utung kommt auch <strong>de</strong>m Verhalten <strong><strong>de</strong>r</strong> Bauherren<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> Planung seitens von Architekten und Ingenieuren<br />

zu. Ziel muss es sein, durch geeignete Vorbereitung, die das<br />

Gespräch mit möglichen Einsprechern einschliesst, das Verfahren<br />

abzukürzen. Zur sorgfältigen Vorbereitung gehört<br />

auch, dass man sich über die Art <strong><strong>de</strong>r</strong> erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lichen Bewilligungen<br />

in Kenntnis setzt und <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n möglichst vollständige<br />

Dossiers einreicht. Im Rahmen <strong>de</strong>s Programmes<br />

«Effizienzpotentiale in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bauwirtschaft» ist <strong>de</strong>nn auch ein<br />

Studienauftrag vergeben wor<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Straffung<br />

<strong>de</strong>s Baubewilligungsverfahrens im weiteren Sinn befasst. In<br />

einem an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Projekt geht es um die Steigerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bauherrenkompetenz<br />

bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergabe von Erneuerungsaufträgen.<br />

Auch dies kann zu einem schlankeren Verfahrensablauf<br />

führen.<br />

4. Der Nachweis offensichtlich missbräuchlicher Einsprachen<br />

dürfte in aller Regel schwer zu erbringen sein. Einsprachen<br />

beabsichtigen nicht primär, ein Projekt zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n liegen in i<strong>de</strong>ellen Motiven o<strong><strong>de</strong>r</strong> nachvollziehbaren<br />

persönlichen, privaten Umstän<strong>de</strong>n begrün<strong>de</strong>t.<br />

Die Regelung <strong><strong>de</strong>r</strong> Einspracheberechtigung erfolgt in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Bun<strong>de</strong>sgesetzen, zum Teil aber auch in kantonalen<br />

und kommunalen Erlassen. Die fö<strong><strong>de</strong>r</strong>ale Kompetenzordnung<br />

sowie <strong>de</strong>n Grundsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Unabhängigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Justiz gilt<br />

es im Auge zu behalten, wenn nach Möglichkeiten gesucht<br />

wird, mit <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat gegen offensichtlich missbräuchliche<br />

Einsprachen vorgehen kann.<br />

Der Bun<strong>de</strong>srat erachtet einen zusätzlichen Handlungsbedarf<br />

als nicht angezeigt. Das Bun<strong>de</strong>srechtspflegegesetz (OG)<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

kennt seit 1992 eine Bestimmung, wonach Rechtsmittel und<br />

Klagen, die auf querulatorischer o<strong><strong>de</strong>r</strong> rechtsmissbräuchlicher<br />

Prozessführung beruhen, unzulässig sind (Art. 36a Abs. 2).<br />

Dies erlaubt es <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sgericht, auf solche Rechtsmittel<br />

nicht einzutreten. Zu<strong>de</strong>m halten die Artikel 63 und 64 <strong>de</strong>s<br />

Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVG) sowie die Artikel<br />

156 und 159 <strong>de</strong>s OG fest, dass die Verfahrens- und Parteikosten<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel ganz o<strong><strong>de</strong>r</strong> teilweise <strong><strong>de</strong>r</strong> unterliegen<strong>de</strong>n Partei<br />

auferlegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Erklärung <strong>de</strong>s Interpellanten: teilweise befriedigt<br />

Déclaration <strong>de</strong> l’interpellateur: partiellement satisfait<br />

Diskussion verschoben – Discussion renvoyée<br />

97.3201<br />

Interpellation Vollmer<br />

Lebensmittel<br />

und Futtermittel.<br />

Gentechnisch verän<strong><strong>de</strong>r</strong>te Produkte<br />

Interpellation Vollmer<br />

Denrées alimentaires<br />

et aliments pour animaux.<br />

Produits génétiquement modifiés<br />

__________________________________________________________<br />

Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 29. April 1997<br />

Die Beschwer<strong>de</strong>verfahren im Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zulassung<br />

von GVO-Soja hat fragwürdige Unterschie<strong>de</strong> bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Behandlung als Lebens- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Futtermittel an <strong>de</strong>n Tag gebracht.<br />

Während das EDI <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschwer<strong>de</strong> für die GVO-Lebensmittel<br />

die aufschieben<strong>de</strong> Wirkung anerkannt hat, lehnte<br />

dies das Bun<strong>de</strong>samt für Landwirtschaft als Beschwer<strong>de</strong>instanz<br />

bei <strong>de</strong>n GVO-Futtermitteln ab. Bezüglich <strong>de</strong>s Überblicks<br />

über die Importsituation für GVO-Soja wur<strong>de</strong> damit<br />

eine völlige Unübersichtlichkeit und Unkontrollierbarkeit provoziert.<br />

Ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat nicht auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass die GVO-Vorschriften<br />

für Futtermittel für Tiere, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Produkte als Lebensmittel<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>njenigen für die Lebensmittel<br />

abgestimmt wer<strong>de</strong>n müssen?<br />

Texte <strong>de</strong> l’interpellation du 29 avril 1997<br />

Les procédures <strong>de</strong> recours relatives à l’autorisation du soja<br />

OGM ont mis au jour <strong>de</strong>s différences inquiétantes dans la<br />

manière <strong>de</strong> classer les produits dans la catégorie <strong>de</strong>s <strong>de</strong>nrées<br />

alimentaires ou dans celle <strong>de</strong>s aliments pour animaux.<br />

Alors que le DFI a reconnu l’effet suspensif du recours en<br />

ce qui concerne les <strong>de</strong>nrées alimentaires OGM, l’Office<br />

fédéral <strong>de</strong> l’agriculture, en sa qualité d’autorité <strong>de</strong> recours,<br />

ne l’a pas fait pour les aliments pour animaux. On a ainsi<br />

créé un manque total <strong>de</strong> transparence et empêché toute<br />

possibilité <strong>de</strong> contrôle dans le domaine <strong>de</strong> l’importation du<br />

soja OGM.<br />

Le Conseil fédéral ne pense-t-il pas, comme moi, qu’il faut<br />

harmoniser les prescriptions OGM s’appliquant aux aliments<br />

pour les animaux dont on tire <strong>de</strong>s <strong>de</strong>nrées alimentaires avec<br />

celles qui s’appliquent aux <strong>de</strong>nrées alimentaires?<br />

Mitunterzeichner – Cosignataires: Baumann Ruedi, Bäumlin,<br />

Gysin Remo, Sema<strong>de</strong>ni, Teuscher, Thanei, von Felten, Widmer,<br />

Zbin<strong>de</strong>n (9)<br />

Schriftliche Begründung – Développement par écrit<br />

Der Urheber verzichtet auf eine Begründung und wünscht<br />

eine schriftliche Antwort.

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