Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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Interpellation Baumann Ruedi 1558 N 20 juin 1997<br />
Diagnostik im jeweiligen Land sind. Von beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Be<strong>de</strong>utung<br />
ist dabei <strong><strong>de</strong>r</strong> Informationsstand <strong><strong>de</strong>r</strong> Personen, die Tiere<br />
halten, betreuen o<strong><strong>de</strong>r</strong> behan<strong>de</strong>ln. Während die Inspektoren<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> EU-Kommission <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz in dieser Beziehung ein<br />
sehr gutes Zeugnis ausstellten, haben sie in <strong>de</strong>n meisten Mitgliedstaaten<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> EU erhebliche Mängel festgehalten. Es<br />
muss angenommen wer<strong>de</strong>n, dass in verschie<strong>de</strong>nen Staaten<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> EU be<strong>de</strong>utend mehr BSE-Fälle aufgetreten sind, als dies<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Tabelle angegeben ist.<br />
Die En<strong>de</strong> 1990 erlassenen Massnahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
das Fütterungsverbot von Tiermehlen an Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>käuer,<br />
bewirkten einen markanten Rückgang <strong><strong>de</strong>r</strong> Neuinfektionen.<br />
Während bisher bei <strong>de</strong>n 1990 geborenen Kühen<br />
79 BSE-Fälle festgestellt wor<strong>de</strong>n sind, traten bei <strong>de</strong>n 1991<br />
geborenen nur noch 8 Fälle auf. Seit 1996, d. h. nach einer<br />
mittleren Inkubationszeit von 5,5 Jahren, ist die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
BSE-Fälle in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz rückläufig.<br />
Bereits vor <strong>de</strong>m ersten Auftreten <strong><strong>de</strong>r</strong> BSE in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz informierte<br />
das Bun<strong>de</strong>samt für Veterinärwesen die Tierärzte<br />
über diese Krankheit. Gleichzeitig sorgte es für die Einrichtung<br />
eines Referenzlaboratoriums am Institut für Tierneurologie<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> veterinärmedizinischen Fakultät in Bern. Dieses erhielt<br />
<strong>de</strong>n Auftrag, die Diagnostik <strong><strong>de</strong>r</strong> BSE sicherzustellen. Seit <strong>de</strong>m<br />
Auftreten <strong><strong>de</strong>r</strong> Krankheit in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz umfasst <strong><strong>de</strong>r</strong> Auftrag<br />
auch das Vorkommen, die Verbreitung und die Ursache von<br />
neurologischen Erkrankungen bei Tieren. Die Forschung erfolgt<br />
in Zusammenarbeit mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Instituten, namentlich<br />
mit <strong>de</strong>m Institut für Neuropathologie <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität Zürich.<br />
Im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund stehen Studien zur Ermittlung von BSE-Risikofaktoren.<br />
Um eine effiziente Ursachenforschung zu ermöglichen,<br />
sind empfindliche Metho<strong>de</strong>n zur Erfassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Infektiosität<br />
erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. So wur<strong>de</strong>n Antikörper entwickelt, mit <strong>de</strong>nen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> vermutete Erreger <strong><strong>de</strong>r</strong> BSE immunologisch nachgewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Ebenfalls wer<strong>de</strong>n biochemische<br />
Nachweismetho<strong>de</strong>n vorbereitet. Im weiteren soll mit <strong>de</strong>m<br />
Einsatz transgener Mäuse eine <strong>de</strong>utliche Verbesserung <strong>de</strong>s<br />
Nachweises erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die einzelnen Fragen können wie folgt beantwortet wer<strong>de</strong>n:<br />
1. Das Bun<strong>de</strong>samt für Veterinärwesen veranlasste in<br />
165 BSE-Bestän<strong>de</strong>n und 157 freien Bestän<strong>de</strong>n epi<strong>de</strong>miologische<br />
Abklärungen, um im Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> Daten potentielle<br />
Risikofaktoren zu fin<strong>de</strong>n. Indirekt wird die Ursachenforschung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> BSE auch dadurch unterstützt, dass diagnostische<br />
Mittel entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. In <strong>de</strong>n epi<strong>de</strong>miologischen Abklärungen wur<strong>de</strong>n die Fütterung<br />
und an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Übertragungsmöglichkeiten wie tierärztliche<br />
Behandlungen, die Ansteckung von Tier zu Tier, vom Muttertier<br />
zum Kalb, die Auslösung <strong><strong>de</strong>r</strong> Krankheit durch Chemikalien<br />
wie Organophosphate untersucht. Die Fütterung von<br />
kontaminiertem Futter hat sich dabei nach wie vor als die<br />
wahrscheinlichste Ursache für die BSE in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz erwiesen.<br />
Es gibt keine Hinweise für eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Ursache. In<strong>de</strong>ssen<br />
muss, wie bei <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Infektionskrankheiten, auch<br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> BSE mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Möglichkeit gerechnet wer<strong>de</strong>n, dass Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
<strong>de</strong>s Erregers, <strong>de</strong>s infizierten Organismus o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Umwelt zur Krankheit führten. Alle direkten Nachkommen<br />
von BSE-Kühen und alle im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sbeschlusses<br />
über befristete Sofortmassnahmen gegen die BSE eliminierten<br />
Tiere wer<strong>de</strong>n gründlich auf Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im Gehirn<br />
untersucht. Bei <strong>de</strong>n direkten Nachkommen erfolgt zu<strong>de</strong>m vor<br />
<strong>de</strong>m Töten eine eingehen<strong>de</strong> klinische Untersuchung.<br />
3. Der Wirkstoff Phosmet, ein Organophosphat, wird seit<br />
Jahrzehnten im Obst- und Feldbau zur Bekämpfung verschie<strong>de</strong>ner<br />
Schädlinge eingesetzt. Dies geschieht weltweit,<br />
insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e auch in vielen europäischen Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Es<br />
konnte we<strong><strong>de</strong>r</strong> ein zeitlicher noch ein räumlicher Zusammenhang<br />
zwischen <strong>de</strong>m Auftreten <strong><strong>de</strong>r</strong> BSE und diesem Einsatz<br />
von Phosmet festgestellt wer<strong>de</strong>n. Aufgrund zahlreicher wissenschaftlicher<br />
Studien bestehen keine Anzeichen dafür,<br />
dass Organophosphate spongiforme Enzephalopathien hervorrufen.<br />
4. Phosmet wur<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz nie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Dasselbekämpfung<br />
eingesetzt. Das einzige <strong>de</strong>n Wirkstoff Phosmet enthalten<strong>de</strong><br />
Tierarzneimittel wur<strong>de</strong> 1993 zur Bekämpfung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schweineräu<strong>de</strong> registriert.<br />
5. Die schweizerischen Bestimmungen über die BSE beruhten<br />
von Anfang an auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Hypothese, dass diese Krankheit<br />
auf <strong>de</strong>n Menschen übertragbar sein könnte. Sie stehen in<br />
Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Weltgesundheitsorganisation<br />
und <strong>de</strong>s internationalen Tierseuchenamtes<br />
und tragen auch <strong>de</strong>n vorläufigen Erkenntnissen aus England<br />
über eine Ansteckung <strong>de</strong>s Kalbes durch das Muttertier Rechnung.<br />
6. Die erwähnten epi<strong>de</strong>miologischen und diagnostischen<br />
Forschungen wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n veterinärmedizinischen Fakultäten<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Universitäten Bern und Zürich, im Institut für Viruskrankheiten<br />
und Immunprophylaxe in Mittelhäusern und im<br />
Institut für Neuropathologie <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität Zürich durchgeführt.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n zur Hauptsache aus Forschungsmitteln <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>samtes für Veterinärwesen finanziert. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong><br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Nationalen Forschungsprogrammes «Krankheiten<br />
<strong>de</strong>s Nervensystems» <strong><strong>de</strong>r</strong> Kredit zur Erforschung von<br />
«Entstehungsmechanismen neuartiger Infektionskrankheiten»<br />
aufgestockt. Entsprechen<strong>de</strong> Projekte befin<strong>de</strong>n sich in<br />
Vorbereitung.<br />
Erklärung <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellantin: nicht befriedigt<br />
Déclaration <strong>de</strong> l’interpellatrice: non satisfaite<br />
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée<br />
97.3089<br />
Interpellation Baumann Ruedi<br />
Informationen<br />
über die Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
landwirtschaftlichen Direktzahlungen<br />
Interpellation Baumann Ruedi<br />
Informations sur l’attribution<br />
<strong>de</strong>s paiements directs<br />
dans l’agriculture<br />
___________________________________________________________<br />
Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 12. März 1997<br />
Die Direktzahlungsbezüge <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen Landwirtschaftsbetriebe<br />
wer<strong>de</strong>n wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Die Kantone<br />
behaupten, aus Datenschutzgrün<strong>de</strong>n dürften auch keine anonymisierten<br />
Daten bekanntgegeben wer<strong>de</strong>n. Auch im Bericht<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates wer<strong>de</strong>n die Direktzahlungen nur einzeln<br />
aufgeführt, und es fin<strong>de</strong>n sich keine Hinweise über die<br />
addierten Summen von Direktzahlungen auf <strong>de</strong>n Einzelbetrieb.<br />
Ich bitte <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat um Auskunft über folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />
1. Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Direktzahlungsbezüge 1996 (sämtliche vom<br />
Bund ausgerichteten jährlichen Zahlungen) nach folgen<strong>de</strong>n<br />
Grössenklassen gruppiert:<br />
bis 5000 Franken; 5000 bis 10 000 Franken; 10 000 bis<br />
20 000 Franken; 20 000 bis 30 000 Franken; 30 000 bis<br />
40 000 Franken; 40 000 bis 50 000 Franken; 50 000 bis<br />
60 000 Franken; 60 000 bis 70 000 Franken; 70 000 bis<br />
80 000 Franken; über 80 000 Franken.<br />
2. Direktzahlungsbezüge <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweils zehn höchsten Bezüger<br />
je Kanton.<br />
3. Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Kleinbetriebe, welche wegen Viehbesatz unter<br />
fünf Grossvieheinheiten und zu geringer Nutzfläche keine Direktzahlungen<br />
erhalten o<strong><strong>de</strong>r</strong> Abzüge in Kauf nehmen müssen.<br />
Texte <strong>de</strong> l’interpellation du 12 mars 1997<br />
Le montant <strong>de</strong>s paiements directs perçus par les exploitations<br />
agricoles est gardé comme un secret d’Etat. De l’avis<br />
<strong>de</strong>s cantons, la protection <strong>de</strong>s données exigerait qu’aucune<br />
donnée, même traitée <strong>de</strong> façon à préserver l’anonymat <strong>de</strong>s<br />
intéressés, ne soit communiquée. Le rapport du Conseil<br />
<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale