Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

10. Juni 1997 N 1107 Geschäftsbericht des Bundesrates
stem die Entscheide des Parlaments von der Bevölkerung
nachvollziehbar sein müssen. Die Teilhabe der Bürgerinnen
und Bürger kann sich dann sachlich begründet nach den
Spielregeln der Demokratie entfalten.
Nun habe ich einige Fragen zum Vollzug des Krankenversicherungsgesetzes,
das bekanntlich einiges zu reden gegeben
hat und zu reden gibt. Die Einführung eines obligatorischen
Versicherungssystems zeitigt verschiedene Reflexwirkungen,
die auch die Bundesverwaltung vor neue Herausforderungen
stellen. Dies gilt u. a. für beide Verfahren, einerseits
die Prämiengenehmigung und andererseits die Definition
der Leistungen. Bei diesen beiden Bereichen ergeben
sich folgende Fragen:
1. Der für alle Versicherer einheitliche Leistungskatalog erlaubt
erstmals einen echten Preiswettbewerb, d. h. einen ersten
Vergleich der Prämien der verschiedenen Versicherer.
Welches Prämiengenehmigungsverfahren, das diesen
neuen Rahmenbedingungen Rechnung trägt, ist im EDI aufgebaut
worden?
2. Im obligatorischen Krankenversicherungssystem ist es
dem Versicherer nicht mehr erlaubt, freiwillige Leistungen zu
übernehmen. Wie garantiert das Departement des Innern
das erforderliche A-jour-Halten dieses Leistungskatalogs,
damit nicht über Zusatzversicherungen einer Zweiklassenmedizin
Vorschub geleistet wird?
Ich habe noch drei weitere Fragen, Frau Bundesrätin. Ich verzichte
hier auf Fragen zum Komplex Spitex, weil wir wissen,
dass wir später die Möglichkeit haben werden, darüber zu
diskutieren.
1. Zum Bereich Psychotherapeuten: Sie können sich erinnern,
dass wir im Laufe der Gesetzesberatung gesagt haben,
das werde später geregelt. Wie ist jetzt der Stand der Diskussion?
2. Dasselbe gilt für die Alternativmedizin; auch da wurden wir
auf spätere Regelungen vertröstet. Wo stehen wir jetzt?
3. Zur Frage des Kostenbewusstseins in der Medizinerausbildung:
Man darf doch bestimmt davon ausgehen, dass die
Vermittlung eines Kostenbewusstseins Bestandteil der
Grundausbildung aller Mediziner ist. Wenn ja: Wer koordiniert
diese Ausbildung? Wenn nein – was überraschend wäre –:
Was wird das Departement unternehmen, damit diese Ausbildung
durchgesetzt wird?
Damit hätte ich meine Fragen zum Vollzug des Krankenversicherungsgesetzes
gestellt, und ich bin gespannt auf die Beantwortung.
Das war ein Beispiel für die Arbeit dieser «Wirksamkeitssektion»,
die immer wieder versucht, punktuell den
Vollzug von Gesetzen zu überprüfen und Selbstkritik zu
üben.
Sandoz Suzette (L, VD): Deux points du rapport de gestion
de l’énorme département qu’est le Département fédéral de
l’intérieur ont retenu l’attention du groupe libéral: la politique
de la drogue et l’environnement.
Politique de la drogue d’abord. A la page 27, vous avez, sous
chiffre 2.3.2.1, l’indication que l’expérience concernant la distribution
d’héroïne prendra fin au 31 décembre 1996 et que
les personnes qui, à cette date, participaient encore à l’expérience
pourront continuer «d’être soignées» si cela se révèle
médicalement nécessaire.
1. Que signifie «être soignées», pour ces personnes, entre
fin 1996 et fin 1998, selon la décision du Conseil fédéral?
2. Sur la même page, au chiffre 2.3.2.3, il est signalé que la
sous-commission Drogue de la Commission fédérale des
stupéfiants envisage pour l’avenir un modèle d’accès aux
drogues, réglementé en fonction du degré de danger de ces
drogues. La question que nous nous posons est la suivante:
s’agit-il d’entendre par là un modèle de libéralisation, notamment
des drogues douces? Et en relation avec cette question,
ce modèle sera-t-il utilisé comme argument dans la campagne
de la prochaine votation concernant l’initiative populaire
«Jeunesse sans drogue»?
Voilà pour la politique de la drogue. J’en viens maintenant à
l’environnement. Deux points retiennent particulièrement l’attention
du groupe: le développement durable, qui est traité à
la fin de la page 29, et la Conception Paysage Suisse que
Amtliches Bulletin der Bundesversammlung
vous trouvez à la page 31. Ces deux points doivent être réunis,
notamment parce que le leitmotiv de la Conception Paysage
Suisse c’est le développement durable. Or il est incontestable
que le développement durable est une notion politique
et économique. Une notion politique à laquelle il n’est
pas fait allusion dans l’article 24sexies de la constitution, qui
réserve au droit cantonal la protection de la nature et du paysage,
laissant à la Confédération le soin de protéger la faune,
la flore et les marais; et il n’y est pas fait allusion non plus à
l’article 22quater de la constitution, qui concerne l’aménagement
du territoire.
Il serait donc indispensable que le Parlement et même peutêtre
le peuple et les cantons se prononcent sur le sens de
l’expression «développement durable». Et cela d’autant plus
que l’on trouve déjà dans la population des notions assez différentes.
J’attire votre attention sur celle que vous pouvez lire
à la page 6 de la petite brochure intitulée je crois «Sud», No 2
de cette année, et élaborée par Swissaid, PPP, Action de Carême,
etc., où l’on voit que le développement durable «est un
concept d’avenir ne comportant aucune alternative». C’est
quand même intéressant. Et puis, la Conception Paysage
Suisse fait allusion, dans le cadre du développement durable,
essentiellement à l’«exploitation durable». Dès lors, on
ne saurait prendre aucune mesure en relation avec la notion
de développement durable sans avoir préalablement une décision
du Parlement, voire du peuple et des cantons, sur le
sujet.
En relation avec cette réflexion, le groupe libéral se permet
de poser deux questions:
1. Quelle est l’utilité de la Conception Paysage Suisse?
2. Dans la mesure où cette conception est liée à celle de développement
durable, est-il prévu d’intégrer Conception Paysage
Suisse dans le plan de mesures d’application de ce développement
durable, annoncé comme élaboré par la Commission
interdépartementale de Rio et devant être soumis au
Parlement, selon la fin de la page 29 du rapport de gestion?
Strahm Rudolf (S, BE): Die Debatte über den Geschäftsbericht
des Bundesrates 1996 ist ein wenig die Sternstunde der
kleinen Klagen und kleinen Kläger.
Ich konzentriere mich auf einen einzigen Punkt, nämlich auf
das Bundesamt für Statistik und dort vor allem auf die Praxis
und die Prioritätensetzung dieses Amtes: Die Klage, die ich
hier vorbringe, ist nicht neu. Sie ist etwa sechsjährig und
kommt immer wieder. Frau Bundesrätin, ich finde, dass das
Bundesamt für Statistik, das in Ihrem Departement eingegliedert
ist, mehr Gewicht auf die Wirtschaftsstatistik und auf die
Sozialstatistik legen sollte und weniger auf die Branchenstatistiken.
Es sollte also weniger Kleinarbeit für einzelne Branchen
ausführen, wenn die Ressourcen schon knapp sind.
Ich möchte das anhand des Beispiels der Produktivitätsstatistik,
der Statistik über die Arbeitseffizienz in der Schweiz, etwas
erläutern: Diese Statistik ist ausserordentlich wichtig,
weil wir aufgrund der Produktivitäten – ich denke nicht nur an
die Gesamtproduktivität der Wirtschaft, sondern an die branchenweise
Produktivität – und aufgrund der Produktivitätsentwicklung
Vergleiche mit dem Ausland anstellen können:
Vergleiche mit dem Ausland betreffend die Konkurrenzfähigkeit
der Schweiz und schweizerischer Industrien und betreffend
die Lohnstückkosten – sozusagen der Schlüsselfaktor
der internationalen Konkurrenzfähigkeit.
Im Jahre 1993 haben wir mit einem Postulat einen Ausbau
der Arbeitsproduktivitätsstatistik gefordert. Der Bundesrat hat
am 15. September 1993 in Aussicht gestellt, solche Branchenproduktivitäten
zu prüfen und zu realisieren. Jetzt sind
vier Jahre verstrichen, und wir haben immer noch keine Produktivitätsstatistik
nach Branchen. Das ist nicht akzeptabel.
Es ist auch nicht tolerierbar, dass z. B. die Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich (BIZ) jeweilen Lohnstückkostenstatistiken
der Industrieländer im OECD-Raum publiziert und
diese Statistik bei der Schweiz einfach blank ist, weil von Amtes
wegen keine Produktivitätsstatistik nach Branchen erstellt
wird. Man braucht diese Statistik z. B. als Diskussionsgrundlage
in der Wirtschaftsdebatte, man braucht sie bei den Verhandlungen
der Sozialpartner – Lohnverhandlungen, Ar-