Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

20. Juni 1997 N 1439 Parlamentarische Initiative (Rychen)
Zu den Pflegeheimen: Das KVG hat heute praktisch die Wirkung
einer Pflegeversicherung, d. h., die vollen Kosten für
die Pflegeheime müssen von den Kassen übernommen werden.
Nach wörtlicher Auslegung des Gesetzes muss man zu
diesem Schluss kommen. Wer dies aber in den Materialien
zum Gesetz nachliest, sieht, dass die volle Kostenübernahme
dem Willen des Gesetzgebers eigentlich nicht entspricht.
Eine Pflegeversicherung wollte man damals nicht
einführen, sondern lediglich einen Beitrag an die Kosten der
Grundpflege vergüten.
Es handelt sich hier um eine kaum beabsichtigte Folge der
Gesetzesrevision. Dies will die Initiative nun korrigieren: von
den Kassen soll nur noch ein Beitrag in der Höhe der Hälfte
der Kosten der Krankenpflege übernommen werden.
Dieser Punkt der Initiative wurde vom Bundesrat in den erwähnten
Entscheiden nicht bestätigt. Gerade deshalb ist es
wichtig, dass das Gesetz gemäss dem ursprünglichen Willen
des Gesetzgebers und des Initianten korrigiert wird.
In Artikel 3 des vorgeschlagenen Bundesbeschlusses will
Kollege Rychen, dass der Bundesrat während der Dauer des
Beschlusses keine neuen Leistungserbringer zulässt. Dieser
Punkt war in der Kommission am meisten umstritten. Die
Minderheit der Kommission sieht hier eine zu rigorose Barriere,
z. B. auch gegen Psychotherapeuten usw. Die Mehrheit
der Kommission war aber der Meinung, dass ein vorläufiges,
befristetes Moratorium unerlässlich ist, wenn man weitere
Kostensteigerungen verhindern will. Ob dies dann genau
so ausformuliert werden muss, wie das Herr Rychen tut, blieb
offen.
Es geht ja heute lediglich um einen Grundsatzentscheid. Es
geht um die Stossrichtung. Sie wissen, dass die Kommission,
auf der beschlossenen Stossrichtung basierend, eine eigene
Initiative beschliessen könnte. Der Wille der Mehrheit der
Kommission – so zeigte die Diskussion – zielt eher in diese
Richtung, und der Initiant signalisierte Gesprächsbereitschaft.
Ich bitte Sie also um Zustimmung zur Initiative, damit Ihnen
die Kommission so schnell wie möglich einen modifizierten
Entwurf mit derselben Stossrichtung zum definitiven Entscheid
unterbreiten kann.
Es geht heute darum, der Bevölkerung ein Signal zu geben,
ein Signal, dass wir etwas gegen die ständige Kostenerhöhung
im Gesundheitswesen tun. Es geht nicht darum, Spitex
und Alterspflege im Vergleich zum Ist-Zustand einzuengen.
Der Spitex-Kuchen wird nicht kleiner. Er soll nur nicht unbegrenzt
grösser werden. Es geht darum, vorläufig einen oberen
Plafond zu setzen und einen Schritt zu tun, der verhindert,
dass die Kosten ungebremst weiterwachsen.
Pidoux Philippe (R, VD), rapporteur: C’est une commission
partagée qui vient vous faire un rapport, puisque ce n’est que
par 12 voix contre 10 et avec 1 abstention qu’elle vous propose
de donner suite à cette initiative parlementaire. Un texte
semblable avait d’ailleurs déjà été proposé par M. Rychen
dans une précédente séance de la commission qui l’avait
alors refusé par 11 voix contre 6.
L’initiative demande que des économies soient réalisées
dans le domaine des soins à domicile et des soins dispensés
dans les établissements médicosociaux, et qu’un moratoire
soit décrété sur l’admission de nouveaux fournisseurs.
L’évolution actuelle des coûts a intrigué M. Rychen qui la
connaît en sa qualité de représentant d’une caisse-maladie.
Il nous montre que, jusqu’à fin 1995, jusqu’à l’entrée en vigueur
de la nouvelle loi sur l’assurance-maladie, les caissesmaladie
remboursaient les prestations dans le domaine des
soins à domicile sans y être obligées. Or, depuis le début
1996, ces prestations, que l’on appelle en allemand Spitex,
ont notablement augmenté par rapport à la situation antérieure.
Sur la base des chiffres bernois qu’il connaît bien,
M. Rychen estime qu’avec l’évolution actuelle, les primes
d’assurance risquent d’augmenter de plus de 25 pour cent
dans les deux à trois ans qui viennent.
Bien sûr, cette situation est particulière, et on peut constater
qu’on nous soumet une initiative parlementaire parce qu’on
n’est pas arrivé à trouver un accord dans le canton de Berne,
Amtliches Bulletin der Bundesversammlung
alors que dans d’autres parties du pays on a trouvé des accords
entre les fournisseurs de prestations et ceux qui les
paient.
Les réactions à l’initiative parlementaire Rychen ont été vives.
Toutes les organisations concernées par ce domaine
nous ont écrit, en particulier la Conférence des directeurs
cantonaux des affaires sanitaires. Cette dernière organisation
nous montre que le recours au droit d’urgence n’est pas
justifié puisque la nouvelle loi sur l’assurance-maladie n’est
en vigueur que depuis une année et, surtout, qu’une intervention
ponctuelle dans le financement de la LAMal ne ferait
qu’ajouter à la confusion qui règne actuellement, notamment
en raison de la mise en vigueur précipitée de la LAMal, sans
consultation des autres partenaires.
Quant à l’admission des nouveaux fournisseurs de prestations,
le Conseil fédéral peut d’ores et déjà faire preuve de retenue
dans ce domaine.
On ne peut pas dire qu’il n’y ait pas un problème dans la
question soulevée par M. Rychen. C’est l’argument qui a
convaincu la majorité de votre commission. La preuve? C’est
que le Conseil fédéral lui-même a pris des décisions. Comme
l’a rappelé le rapporteur de langue allemande, cette semaine,
le Conseil fédéral a annulé le tarif pour les EMS, établi par le
gouvernement cantonal argovien, donnant ainsi partiellement
raison au recours de l’Association argovienne des hôpitaux
et de la Fédération argovienne des caisses-maladie.
Et cette semaine aussi, il a estimé qu’il fallait fixer un budgettemps
de 60 heures par trimestre dans le domaine des soins
à domicile, cet objet étant de sa compétence.
Dès lors, même si l’initiative parlementaire Rychen appelle
beaucoup de réserve de la part de la majorité de la commission,
on ne peut pas nier qu’il y ait lieu d’étudier cette question.
Comme nous ne nous trouvons que dans la première phase
de la procédure parlementaire, nous vous proposons de donner
suite à cette initiative et de la renvoyer à la commission,
qui pourra préparer un projet qui sera l’objet de discussions.
Rychen Albrecht (V, BE): Als das neue Krankenversicherungsgesetz
beraten wurde, war man sich in einem Punkt
völlig einig. Ich erinnere mich gut an die Session in Genf: Sogar
die Gegner des Gesetzes sagten, die Spitex sei gut, diesen
Punkt würden sie nicht bestreiten. Wenn Sie bei einem
Politiker, Bürger oder Patienten Spitex erwähnen, dann kommen
eigentlich nur positive Assoziationen, nämlich: Pflege zu
Hause ist menschlicher, Pflege zu Hause ist günstiger. Das
ist unbestritten, sollte unbestritten sein. Deshalb sind all jene
Briefe und all jene Kommentare und all jene mündlichen Aussagen,
die dem Initianten unterschieben, er sei gegen Spitex
oder er wolle die Spitex abwürgen, völlig daneben. Spitex ist
und bleibt richtig, aber sie muss auch in den richtigen Bahnen
bleiben.
Das heisst, wir haben bei der Umsetzung des KVG das Problem
der zwei Geschwindigkeiten: Das KVG schreibt vor,
dass die Spitalkapazitäten abgebaut werden müssen; das ist
Sache der Kantone. Auf der anderen Seite werden, wo es
pflegerisch notwendig ist, die abgebauten Spitalkapazitäten
weitgehend durch Spitex ersetzt. Mit anderen Worten, wir haben
heute eine schwierige Situation: Jeder Politiker weiss genau,
dass es noch drei, vier oder fünf Jahre geht, bis wesentliche
Spitalkapazitäten tatsächlich abgebaut sein werden;
gleichzeitig aber ist es eine Tatsache für die Krankenversicherung,
dass die Kosten im Bereich Spitex überdurchschnittlich
steigen. Wir haben also eine schnelle Ausweitung
der Kosten im Spitexbereich, und wir haben eine noch nicht
sichergestellte Politik zum Abbau der Kapazitäten. Der Abbau
ist überhaupt nicht sichergestellt; Sie kennen die Kämpfe
in den Kantonen.
Nun ist es richtig, was die Gegner der Initiative sagen, das
räume ich ein: Die Krankenkassen haben eine Verlagerung
der Kosten zu bezahlen. Das heisst, bisher haben andere
Leute diese Spitex bezahlt, und nun bezahlen die Krankenkassen.
Aber wir können nachweisen, dass in vielen Kantonen
– nicht in allen, aber in vielen – Mengenausweitungen
stattfinden, und dabei ist erstaunlich, dass die Kassen selbst