Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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Interpellation Leuba 1534 N 20 juin 1997<br />
mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Nato eine konstruktive Zusammenarbeit aufzunehmen.<br />
Am 27. Mai 1997 wur<strong>de</strong> in Paris zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Nato und<br />
Russland die Gründungsakte über die gemeinsamen Beziehungen,<br />
Zusammenarbeit und Sicherheit auf Ebene <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Staats- und Regierungschefs unterzeichnet.<br />
Ohne Miteinbezug Russlands gibt es keine wirkliche Sicherheit<br />
in Europa. Das Land muss auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong> kooperativen<br />
Sicherheit einen angemessenen Platz in <strong><strong>de</strong>r</strong> europäischen<br />
Sicherheitsarchitektur einnehmen können. Die Bestrebungen,<br />
die Beziehungen zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Nato und Russland<br />
mit einer speziellen Vereinbarung zu vertiefen und parallel<br />
zum Erweiterungsprozess weiterzuentwickeln, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb<br />
vom Bun<strong>de</strong>srat begrüsst.<br />
2. Die Regelung <strong>de</strong>s Verhältnisses zwischen Nato und Russland<br />
beeinflusst in <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE hauptsächlich die Diskussion<br />
über das Sicherheitsmo<strong>de</strong>ll. Vorläufig haben sich die Arbeiten<br />
verlangsamt. Was die künftigen Perspektiven betrifft, ist<br />
zu beachten, dass sich die Nato mit <strong>de</strong>n klassischen Dimensionen<br />
militärischer Sicherheit befasst, während die OSZE<br />
vom umfassen<strong>de</strong>n Charakter und <strong><strong>de</strong>r</strong> Unteilbarkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheit<br />
ausgeht. Dieser Ansatz erhält mit <strong>de</strong>m Wegfallen einer<br />
unmittelbar militärischen Bedrohung immer grössere Be<strong>de</strong>utung.<br />
Unabhängig vom Ausgang <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion über das<br />
Sicherheitsmo<strong>de</strong>ll wird die zentrale Rolle <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE im Bereich<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Frühwarnung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Präventivdiplomatie und <strong>de</strong>s<br />
postkonfliktuellen Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufbaus durch die Nato-Erweiterung<br />
nicht beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion über das<br />
Sicherheitsmo<strong>de</strong>ll verfolgt die Schweiz vor allem das Ziel,<br />
wirksamere Mechanismen für die Einhaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE-Verpflichtungen<br />
und für <strong>de</strong>n Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitenschutz zu erarbeiten.<br />
Gemäss <strong><strong>de</strong>r</strong> in Lissabon verabschie<strong>de</strong>ten Erklärung sollen<br />
ferner die Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen sicherheitspolitisch<br />
relevanten Organisationen geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t und<br />
eine europäische Sicherheitscharta vorbereitet wer<strong>de</strong>n. Wieweit<br />
diese Ziele erreicht wer<strong>de</strong>n, ist heute schwer vorauszusagen.<br />
Aber die OSZE wird ihre Attraktivität schon <strong>de</strong>shalb<br />
behalten, weil in ihr, im Gegensatz zur Nato, alle Staaten <strong>de</strong>s<br />
euroatlantischen Raums mit gleichen Rechten vertreten sind.<br />
3. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten<br />
und das Eidgenössische Militär<strong>de</strong>partement stehen<br />
in einem ständigen Dialog über die sicherheitspolitischen<br />
Entwicklungen in Europa. In allen Grundsatzfragen wird die<br />
Haltung koordiniert. Die Teilnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz an <strong><strong>de</strong>r</strong> Partnerschaft<br />
für <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>t unter <strong><strong>de</strong>r</strong> gemeinsamen Fe<strong><strong>de</strong>r</strong>führung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Departemente statt.<br />
4. Die Stellungnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz zur sicherheitspolitischen<br />
Entwicklung in Europa wer<strong>de</strong>n vor allem in <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE eingebracht.<br />
Wie bereits ausgeführt, setzt sich die Schweiz in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Diskussion über das Sicherheitsmo<strong>de</strong>ll auch nach <strong>de</strong>m Präsidialjahr<br />
aktiv für das Entstehen eines kooperativen Sicherheitsraums<br />
ohne trennen<strong>de</strong> Gräben in Europa ein. Seit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Unterzeichnung <strong>de</strong>s Rahmendokumentes hat die Schweiz<br />
ebenfalls verschie<strong>de</strong>ntlich die Möglichkeit genutzt, ihre Überlegungen<br />
in Kontakten mit Gesprächspartnern <strong><strong>de</strong>r</strong> Nato in<br />
Brüssel o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n Nato-Mitgliedstaaten zum Ausdruck zu<br />
bringen.<br />
Erklärung <strong>de</strong>s Interpellanten: nicht befriedigt<br />
Déclaration <strong>de</strong> l’interpellateur: non satisfait<br />
Diskussion verschoben – Discussion renvoyée<br />
97.3036<br />
Interpellation Leuba<br />
Vorkampagne <strong>de</strong>s BAG<br />
mit öffentlichen Gel<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
Interpellation Leuba<br />
Campagne préréférendaire<br />
<strong>de</strong> l’OFSP avec l’argent public<br />
___________________________________________________________<br />
Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Interpellation vom 3. März 1997<br />
Vom 27. Januar bis zum 10. Februar 1997 hat das Bun<strong>de</strong>samt<br />
für Gesundheitswesen (BAG) in <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Schweiz<br />
eine Plakatkampagne zum Thema Drogen durchgeführt, die<br />
offensichtlich nicht die Prävention zum Ziel hatte.<br />
Deshalb möchte ich <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat folgen<strong>de</strong> Fragen stellen:<br />
1. Wieviel hat die Plakatkampagne <strong>de</strong>s BAG vom 27. Januar<br />
bis zum 10. Februar 1997 insgesamt gekostet (Kosten für<br />
Planung, Graphik, Druck und Plakate)?<br />
2. Wieviel wird die Kampagne vom Juni 1997 kosten?<br />
3. Aus welcher Rubrik <strong>de</strong>s Voranschlages stammen diese<br />
Gel<strong><strong>de</strong>r</strong>?<br />
4. Ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass diese Kampagne<br />
nichts mit Drogenprävention zu tun hat (insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Slogan «Wer einmal hineingerät, muss nicht drin bleiben.<br />
Die meisten Drogensüchtigen schaffen <strong>de</strong>n Ausstieg»)?<br />
5. Beabsichtigt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat von nun an, seine Politik –<br />
auch in an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Bereichen und insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e dort, wo er auf<br />
Ablehnung stösst – durch Plakatkampagnen auf Kosten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Steuerzahler zu rechtfertigen, einschliesslich auf Kosten <strong><strong>de</strong>r</strong>er,<br />
die mit dieser Politik nicht einverstan<strong>de</strong>n sind?<br />
6. Ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass er sich an die für<br />
Kantone und Gemein<strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong> Rechtsprechung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sgerichtes<br />
halten sollte, welche die Verwendung von öffentlichen<br />
Gel<strong><strong>de</strong>r</strong>n in Vorkampagnen zu Volksabstimmungen<br />
regelt?<br />
7. Ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat bereit, das BAG aufzufor<strong><strong>de</strong>r</strong>n, auf seine<br />
Kampagne vom Juni 1997 zu verzichten o<strong><strong>de</strong>r</strong> diese wenigstens<br />
in eine wirkliche Kampagne zur Prävention <strong>de</strong>s Drogenmissbrauchs<br />
zu verwan<strong>de</strong>ln?<br />
Texte <strong>de</strong> l’interpellation du 3 mars 1997<br />
Du 27 janvier 1997 au 10 février 1997, l’Office fédéral <strong>de</strong> la<br />
santé publique (OFSP) a procédé, dans toute la Suisse, à<br />
une campagne d’affichage dans le domaine <strong>de</strong> la drogue, qui<br />
n’avait manifestement pas pour but la prévention.<br />
Je désire dès lors poser au Conseil fédéral les questions suivantes:<br />
1. Combien a coûté au total la campagne d’affichage <strong>de</strong><br />
l’OFSP du 27 janvier au 10 février 1997 (frais <strong>de</strong> conception,<br />
<strong>de</strong> graphisme, d’impression et d’affichage)?<br />
2. Que coûtera la campagne <strong>de</strong> juin 1997?<br />
3. Sous quelle rubrique budgétaire ces sommes ont-elles été<br />
prélevées?<br />
4. Le Conseil fédéral est-il aussi d’avis que cette campagne<br />
n’a rien à voir avec la prévention <strong>de</strong> la toxicomanie (notamment<br />
le slogan: «Entrer dans la drogue ne signifie pas y rester.<br />
La plupart <strong>de</strong>s toxicomanes en sortent»)?<br />
5. Le Conseil fédéral entend-il dorénavant justifier sa politique,<br />
dans d’autres domaines aussi, et notamment là où elle<br />
est contestée, par <strong>de</strong>s campagnes d’affichage aux frais du<br />
contribuable, y compris aux frais <strong>de</strong> ceux qui ne sont pas<br />
d’accord avec cette politique?<br />
6. Le Conseil fédéral n’estime-t-il pas qu’il <strong>de</strong>vrait s’en tenir à<br />
la jurispru<strong>de</strong>nce développée par le Tribunal fédéral à l’égard<br />
<strong>de</strong>s autorités cantonales et communales en matière d’utilisation<br />
<strong>de</strong> l’argent public dans les campagnes précédant les votations<br />
populaires?<br />
7. Le Conseil fédéral est-il prêt à <strong>de</strong>man<strong><strong>de</strong>r</strong> à l’OFSP <strong>de</strong> renoncer<br />
à sa campagne d’affichage <strong>de</strong> juin 1997 ou du moins<br />
d’en faire véritablement une campagne <strong>de</strong> prévention <strong>de</strong> la<br />
toxicomanie?<br />
<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale