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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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12. Juni 1997 N 1147 Nationalbankgesetz. Revision<br />

la retirer. Il s’agit ici d’un objet profondément controversé, qui<br />

mérite une information approfondie <strong>de</strong>s parlementaires tout<br />

d’abord, et <strong>de</strong> la population ensuite. Une gran<strong>de</strong> confusion<br />

règne à l’heure actuelle entre le fonds spécial en faveur <strong>de</strong>s<br />

victimes <strong>de</strong> l’holocauste et le projet <strong>de</strong> Fondation <strong>de</strong> la solidarité.<br />

A notre avis, la proposition Stucky est susceptible<br />

d’augmenter encore cette confusion.<br />

Nous ne nions pas, Monsieur Stucky, que votre proposition<br />

puisse être une bonne idée, mais ceci ne peut, sur un sujet<br />

aussi grave, se déci<strong><strong>de</strong>r</strong> sur la base d’une simple proposition<br />

individuelle. Si vraiment votre idée est meilleure que celle<br />

proposée par le prési<strong>de</strong>nt <strong>de</strong> la Confédération, il sera alors<br />

toujours temps d’y revenir, sur la base d’un message séparé<br />

et, surtout, issu d’une large consultation, en particulier <strong>de</strong>s<br />

cantons. Il faudra en particulier étudier également si une telle<br />

proposition est conforme à l’article 39 <strong>de</strong> la constitution, qui<br />

fixe la répartition du bénéfice <strong>de</strong> la BNS – <strong>de</strong>ux tiers aux cantons,<br />

un tiers à la Confédération.<br />

Le problème est trop grave, il implique trop <strong>de</strong> conséquences<br />

sur le plan international pour bâcler son traitement aujourd’hui.<br />

Nous vous <strong>de</strong>mandons donc <strong>de</strong> voter le projet conformément<br />

aux propositions <strong>de</strong> la commission, et je réitère<br />

ma <strong>de</strong>man<strong>de</strong> à M. Stucky <strong>de</strong> retirer sa proposition, ce qui<br />

rendrait caduque celle <strong>de</strong> M. Fasel.<br />

Keller Rudolf (D, BL): Niemand verscherbelt ohne Not und<br />

ungestraft einen Teil seines staatlichen Goldschatzes! Auch<br />

wenn Sie das heute in Abre<strong>de</strong> stellen: Dies wird längerfristig<br />

die Folge dieser Gesetzesrevision sein. Es ist schon sehr<br />

verdächtig, dass nun plötzlich das Nationalbankgesetz revidiert<br />

wer<strong>de</strong>n soll, nach<strong>de</strong>m es jahrzehntelang genügt hat.<br />

Die Schlussbestimmungen sind sehr aufschlussreich. Laut<br />

Kommission soll es ein dringlicher Bun<strong>de</strong>sbeschluss wer<strong>de</strong>n.<br />

Dies ist doch durchsichtig! Sie wollen damit u. a. auch mithelfen,<br />

die Grundlage für Ihre berüchtigte «Zweiter-Weltkrieg-<br />

Entschuldigungsstiftung» zu schaffen. Und siehe da: Kaum<br />

hat Kollega Maspoli seinen Nichteintretensantrag gestellt,<br />

blasen einige aus Angst wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zum Rückzug, in<strong>de</strong>m sie zur<br />

ursprünglichen Variante, also zum normalen Gesetzgebungsproze<strong><strong>de</strong>r</strong>e,<br />

zurückkehren wollen. Das ist sehr, sehr<br />

vielsagend!<br />

Die <strong>de</strong>mokratische Fraktion ist nicht bereit, <strong>de</strong>n guten Ruf unserer<br />

Währungspolitik aufs Spiel zu setzen. Wenn Sie beschliessen<br />

wollen, die Gold<strong>de</strong>ckung in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren<br />

von 40 auf 25 Prozent zu reduzieren, dann ist dies währungspolitisch<br />

ein gefährliches Spiel, das unserem Währungsgefüge<br />

längerfristig Scha<strong>de</strong>n zufügen wird. Das internationale<br />

Vertrauen in unsere Währung ist nicht zuletzt auch<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Tatsache zuzuschreiben, dass bekannt ist, dass unsere<br />

Währung goldmässig überdurchschnittlich gut abgesichert<br />

ist.<br />

Mit Ihrer Gesetzesrevision, mit Ihren fragwürdigen Buchhaltertricks,<br />

betreiben Sie ein riskantes Spiel, das die Inflation<br />

langfristig eher anheizen als abschwächen dürfte. Leidtragen<strong>de</strong><br />

dürften einmal mehr die Leute mit kleinem Einkommen<br />

sein, die diese unsoziale Rechnung dann zu begleichen<br />

haben wer<strong>de</strong>n.<br />

Die «Neue Zürcher Zeitung» schrieb am 9. März dieses Jahres<br />

zur vorgesehenen Solidaritätsstiftung – das passt jetzt gut<br />

zu diesem Thema hier –: «Doch kostenlos ist die Lancierung<br />

dieser Stiftung nicht. Das hat schon die erste Reaktion <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Goldpreise gezeigt. Die Nationalbank wird, obwohl sie die Stiftung<br />

verwalten soll, einen Teil ihrer Reserven verlieren. Ihre<br />

Reaktionsfähigkeit und ihre Stärke als ’len<strong><strong>de</strong>r</strong> of last resort’ für<br />

einen wichtigen Finanzplatz wird damit etwas relativiert.»<br />

Ich meine, Herr Kollega Stucky sollte sich dies gut merken.<br />

Es ist selbstverständlich, dass die <strong>de</strong>mokratische Fraktion<br />

seinen Antrag ablehnt. Ich sage Ihnen als Kommentar zu diesem<br />

«NZZ»-Auszug, <strong>de</strong>n ich vorgelesen habe: Was von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

«NZZ» zu dieser Stiftung geschrieben wor<strong>de</strong>n ist, gilt erst<br />

recht für die vorgesehene Revision <strong>de</strong>s Nationalbankgesetzes<br />

in bezug auf das Gold. Das wird negative Folgen haben.<br />

Da dürfte es Ihnen auch nichts nützen, wenn in <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorlage<br />

beteuert wird, dass es vorrangig um die bessere Bewirtschaftung<br />

dieses Volksvermögens gehe.<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

Hören Sie also bitte auf damit, unseren Staatsgoldschatz auf<br />

Kosten <strong>de</strong>s Volkes zu plün<strong><strong>de</strong>r</strong>n! Die Zeitung «Finanz und<br />

Wirtschaft» schreibt am 8. März 1997: «In unseren Industriestaaten<br />

sind sich die Anleger bewusst, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Wert <strong>de</strong>s<br />

Gol<strong>de</strong>s weniger auf einer physischen Nachfrage als auf einer<br />

Überzeugung beruht, dass Gold wertvoll ist. Das ist vor allem<br />

kulturell bedingt und wird durch die begrenzten Produktionsmöglichkeiten<br />

gestützt. Das Gold totzusprechen ist aber verfrüht.<br />

Den Test für seine Be<strong>de</strong>utung als Wertanlage wird erst<br />

die nächste Inflationswelle in <strong>de</strong>n Industrielän<strong><strong>de</strong>r</strong>n liefern.»<br />

Wenn Sie die Gold<strong>de</strong>ckung auf 25 Prozent reduzieren, dann<br />

müssen Sie über kurz o<strong><strong>de</strong>r</strong> lang auch Gold verkaufen, davon<br />

bin ich überzeugt. Das ist sehr problematisch, auch wenn Sie<br />

dies in sehr langsamen Schritten tun. Goldverkäufe stellen<br />

eine Vermehrung <strong><strong>de</strong>r</strong> Geldmenge dar, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Folgen man<br />

eventuell mit einer restriktiven Geldpolitik ausgleichen muss.<br />

Weshalb haben wohl die G-10-Län<strong><strong>de</strong>r</strong> aufgehört, Gold zu<br />

verkaufen, nach<strong>de</strong>m sie dies bis letztes Jahr getan haben?<br />

Ich gebe Ihnen die Antwort: Weil sie befürchten, dass dies<br />

das Währungsgefüge durcheinan<strong><strong>de</strong>r</strong>bringt. Ist es wirklich so<br />

gescheit, ausgerechnet in <strong><strong>de</strong>r</strong> jetzigen, für unser Land nicht<br />

sehr einfachen Situation eine neue Politik für das Nationalbankgold<br />

einzuschlagen?<br />

Zu<strong>de</strong>m befürchten die Schweizer Demokraten und die Lega<br />

<strong>de</strong>i Ticinesi, dass immer neue Begehrlichkeiten geschürt<br />

wer<strong>de</strong>n, weil man ja am Goldschatz «knabbern» kann. Es<br />

mag sein, dass die heutige politische Führung nicht an diesen<br />

Goldreserven «nagen» will. Aber wer gibt Ihnen die Gewissheit,<br />

dass dies nicht schon morgen <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall ist? Beispielsweise<br />

wenn es darum geht, die AHV zu finanzieren, die<br />

Krankenkassenprämien, die heute für viele unbezahlbar gewor<strong>de</strong>n<br />

sind, zu finanzieren, o<strong><strong>de</strong>r</strong> wenn es darum geht, die<br />

Neat zu finanzieren?<br />

Ich appelliere daher an Sie, <strong>de</strong>n Nichteintretensantrag Maspoli<br />

zu unterstützen und dieses gefährliche Spiel nochmals<br />

sehr, sehr gründlich zu über<strong>de</strong>nken. Es könnte durchaus<br />

sein – ich meine dies sehr ernst –, dass 50 000 Leute eine<br />

Volksabstimmung for<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Ich weiss nicht, wie Sie dannzumal<br />

eine Abstimmung gewinnen wollen.<br />

Wyss William (V, BE): Wir von <strong><strong>de</strong>r</strong> SVP-Fraktion unterstützen<br />

diese Gesetzesrevision, und wir unterstützen vor allem,<br />

dass durch diese Revision die Schweizerische Nationalbank<br />

im Rahmen dieses Gesetzes nach wie vor eine eigenständige<br />

Notenbankpolitik betreiben kann. Wir sind froh, dass in<br />

Zukunft insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> wirtschaftlicheren Bewirtschaftung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Reserven grösste Beachtung geschenkt wird. Wir unterstützen<br />

daher die flexibleren Anlagemöglichkeiten, die die<br />

Nationalbank durch diese Gesetzesrevision erhält.<br />

Wir legen grossen Wert darauf, dass das Direktorium <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schweizerischen Nationalbank <strong>de</strong>m Artikel 19 Absatz 2 grosse<br />

Beachtung schenken wird. Wir erwarten, dass die Gold<strong>de</strong>ckung<br />

in Zukunft tatsächlich wenigstens 25 Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> im<br />

Umlauf befindlichen Noten beträgt; auf die Betonung von<br />

«wenigstens» legen wir grossen Wert.<br />

In diesem Sinne beantragen wir Ihnen Zustimmung zu <strong>de</strong>n<br />

Anträgen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission.<br />

Den Antrag Stucky lehnen wir in <strong><strong>de</strong>r</strong> vorliegen<strong>de</strong>n Form ab.<br />

Vor allem sind wir dagegen, Herr Stucky, dass gemäss Ihrem<br />

Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> volle Reinertrag aus dieser Revision in eine Stiftung<br />

für humanitäre Zwecke eingebracht wer<strong>de</strong>n soll. Im übrigen<br />

wur<strong>de</strong> dieser Antrag in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission nicht beraten.<br />

Wenn schon, dann erwarten wir, dass solche I<strong>de</strong>en zuerst in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Kommission vorbesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>kehr Roland (U, ZH): Es ist nicht alles Gold, was<br />

glänzt, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s dann nicht, wenn es keine Rendite abwirft.<br />

Deshalb sind wir für diese Revision <strong>de</strong>s Nationalbankgesetzes.<br />

Bekanntlich soll man mit seinen Talenten wuchern und<br />

sie nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> vergraben. Die WAK und <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat<br />

hatten wahrlich eine gute I<strong>de</strong>e; lei<strong><strong>de</strong>r</strong> kann ich nicht sagen, es<br />

sei eine originelle I<strong>de</strong>e gewesen. Mein Votum – so <strong><strong>de</strong>r</strong> Auftrag<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Fraktion – ist nämlich ein «Hansjürg-We<strong><strong>de</strong>r</strong>-Ge<strong>de</strong>nklauf».<br />

Unser ehemaliger Kollege Hansjürg We<strong><strong>de</strong>r</strong> hat wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt<br />

beantragt, Teile <strong><strong>de</strong>r</strong> Goldvorräte in gewinnbringen<strong>de</strong> An-

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