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Stark, Werner<br />

137.2. Historischer Kontext<br />

Als Werner Stark 1928 sein akademisches Leben in Hamburg begann, war Adolf Hitler in Deutschland<br />

bereits seit einigen Jahren politisch aktiv. 1930 verfasste er einen Artikel für das Propagandaheft<br />

der sozialdemokratischen Studenten, woraus auch seine politische Orientierung zu erkennen ist. Als<br />

1933 der Reichtagsbrand mit dem Semesterende zusammen fiel, war es für Stark an der Zeit, in seine<br />

Heimat zurückzukehren. Es war klar, dass es für Sozialisten und Kommunisten in Zukunft schwer<br />

werden würde. Hätte er Hamburg nicht verlassen müssen, hätte er Assistent an seiner Universität<br />

werden können. Diese Chance blieb ihm aber verwehrt. 1939 wurde Böhmen von den Deutschen<br />

übernommen und das Verweilen wäre für Stark äußerst gefährlich gewesen. Er musste erneut fliehen<br />

und begann somit seine Karriere in England. Allerdings wurde diese durch den Eintritt Englands in<br />

den zweiten Weltkrieg unterbrochen. Er musste Militärdienst leisten. Zurück in England, nahm er<br />

sein Schaffen wieder auf.<br />

Der zweite Weltkrieg hat Stark auf jeden Fall sehr beeinflusst - viele Verwandte von ihm und seiner<br />

Frau kamen durch den Nationalsozialismus um. Nach seinem Militärdienst hat er sich außerdem<br />

hauptsächlich mit der Verknüpfung von geistigen und gesellschaftlichen Strömungen beschäftigt,<br />

woraus einige seiner Werke entstanden.<br />

137.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Hauptsächlich wurde Werner Stark von Immanuel Kant, Cooley und Sumner beeinflusst. Außerdem<br />

trug sein Katholizismus einiges bei, den er vor allem in den Schriften von Augustinus, Pascal,<br />

Bergson und Newman repräsentiert sah. Weiters greift er auf Rickert, Max Adler und Dilthey<br />

zurück. Für seine Werke benötigte er eine kultursoziologische Basis, die er sich unter anderem aus<br />

den Werken von Tönnies, Scheler, Vico und Max Weber erarbeitete. Er wird auch oft in Verbindung<br />

mit Max Scheler gebracht, genauso wie mit Hegel, Comte, Spengler, Spann, Sorokin und Alfred<br />

Weber, die vor allem zu Starks holisitsch – koinistischen Funktionalismus beigetragen haben.<br />

Abneigungen hingegen hegte er gegen Pareto und Nietzsche. So sagte er über Nietzsche:"Nietzsches<br />

Fall war der eines Irren, doch obwohl seine Auslassungen geistreich waren, waren sie doch nicht<br />

realistisch und konnten es gar nicht sein." Pareto hingegen war seiner Meinung nach "...voll von<br />

Menschenverachtung, und dieses Vorurteil ist ebenso tödlich für die Wahrheit wie die Menschenbewunderung<br />

und -vergötterung..."<br />

137.4. Werke<br />

• The History of Economics in ist relation to social Development (1934 u. 1974)<br />

• America: Ideal and Reality (1947, Neuauflage 1974)<br />

• Jeremy Benthams Economics Writings (1953/54)<br />

• Social Theory and Christian Thought (1959)<br />

• The Fundamental Forms of Social Thought (1962)<br />

• The Sociology of Religion (1966-72)<br />

• The Social Bond (1976-86)<br />

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