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Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

In Westeuropa bildete sich zu dieser Zeit die internationale Arbeiterbewegung aus, mit ihrem<br />

"autoritären" Flügel unter Führung von Karl Marx, und dem freiheitlich-anarchistischen Flügel der<br />

von den Ideen Michail Bakunins inspiriert war und in dem auch Kropotkin aktiv wurde.<br />

Ein besonderes Ereignis stellt der Pariser Kommuneaufstand von 1871 dar, der als erste (zumindest<br />

in Teilen) sozialistische Revolution der Geschichte angesehen werden kann. Obwohl Kropotkin nicht<br />

direkt daran beteiligt war, hatte dieser wesentlichen Einfluss auf sein Denken.<br />

In die zweite Lebenshälfte Kropotikins fällt der erste Weltkrieg, in dem sich Kropotkin auf die Seite<br />

der Aliierten schlug- seine Gründe hierfür sind nach wie vor rätselhaft (eine gewisse Antiphatie<br />

gegen Deutschland dürfte eine Rolle gespielt haben), isolierte ihn diese Entscheidung doch von fast<br />

allen anderen Anarchisten.<br />

Die Februarrevolution 1917 veranlasste Kropotkin zur Rückkehr nach Russland. Er beriet die<br />

Kerenski-Regierung und war für eine Fortsetzung des Krieges gegen Deutschland und Österreich.<br />

Nach der Oktoberrevolution übte er in mehrerern Briefen und Erklärungen Kritik an den Bolschewiki,<br />

wohl wissend um die zunehmende Entwicklung Russlands zu einer Diktatur. Er traf sich in dieser<br />

Zeit auch mit Lenin, jedoch blieb seine Kritik ohne Erfolg, sein Wirken wurde auch bald von der<br />

Tscheka(Geheimpolizei) behindert.<br />

80.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Kropotkin bediente sich in seinem Leben der Werke verschiedenster Autoren als Quellen seiner<br />

Arbeit. Besonderen Einfluss hatte jedoch auf dem Gebiet der Politik (d.h.:des Anarchismus) das<br />

Werk Michail Bakunins, auf dem Gebiet der Wissenschaft das Werk Darwins, mit dem Kropotkin<br />

schon seit seiner Jugend vertraut war, und auf literarischem Gebiet der russische Naturalismus mit<br />

Vertretern wie Tolstoi (der von K's Memoiren "entzückt" war), Gogol, Dostoijewski.<br />

Kropotkin hatte im Zuge seiner geographischen Expeditionen nach Sibirien und Skandinavien auch<br />

selbst sehr viel Gelegenheit zum Studium von Natur und einheimischen Kulturen. Diese Erfahrungen<br />

bilden zu einem nicht unerheblichen Teil die Basis seiner wissenschaftlichen Arbeiten.<br />

80.4. Werke<br />

• Worte eines Rebellen. 1885, herausgegeben von Elisée Reclus.<br />

• In russischen und französischen Gefängnissen. 1887.<br />

• Die Eroberung des Brotes. 1892.<br />

• Memoiren eines Revolutionärs.1899.<br />

• Landwirtschaft, Industrie und Handwerk. 1899.<br />

• Moderne Wissenschaft und Anarchismus. 1901/1913.<br />

• Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. 1902, in Artikeln fortgesetzt.<br />

• Ideale und Wirklichkeit in der russischen Literatur. 1905.<br />

• Die Schreckensherrschaft in Russland. 1909.<br />

• Die französische Revolution 1789-1793.<br />

• Ethik.ab 1900, unvollendet, erster Band posthum 1922.<br />

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