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Mead, George<br />

"Chicago Pragmatists" wurden geleitet von James Haydn Tufts, John Dewey und George Herbert<br />

Mead.<br />

Mead war dem Hull House (einer der ersten versuche moderner Sozialarbeit) aufs engste verbunden.<br />

G.H. Mead engagierte sich stark im Kampf für Frauenrechte und wollte eine Reform des<br />

Jugendstrafrechts erzielen. Die Zeitung „Elementary School Teacher“ wurde von ihm herausgebracht<br />

und er war Vorsitzender eines Komitees für Probleme der Erziehung.<br />

Weiters gehörte Mead lange Zeit dem City Club an, einer Vereinigung reformwillig gesinnter<br />

Intellektueller und Unternehmer mit Einfluss auf die Kommunalpolitik<br />

• 1907: Mead bekommt eine volle Professur an der Universität von Chicago. Diese Stelle behält er<br />

bis zu seinem Tod am 26.04.1931. Für das Studienjahr 1931/1932 wollte Dewey Mead für eine<br />

Professur an die Columbia Universität holen. Dazu kam es nicht mehr.<br />

97.2. Historischer Kontext<br />

Zu seiner Studienzeit im College von Oberlin spitzte sich der Konflikt zwischen religiöser Dogmatik<br />

und der Ausbreitung der Naturwissenschaften zu. Die Evolutionslehre von Darwin stand hier im<br />

krassen Gegensatz zur christlichen Schöpfungslehre. Die naturwissenschaftliche Methodik wird für<br />

Mead zunehmend interessant, jedoch hält er an den moralischen Werten des Christentums fest. Er<br />

sucht nach einem Weg, der diese beiden Gegenpole miteinander verbindet.<br />

Während seines Studiums in Leipzig und Berlin zeigt sich Mead sehr von der deutschen sozialdemokratischen<br />

Arbeiterbewegung beeindruckt. Er hegt den Wunsch, ähnliches in angemessener<br />

Form auch in den USA zu fördern. Sein vorrangiges Interesse gilt sozialen Reformen. Er hofft auf<br />

eine Erziehung durch den Staat, die Verständigung und Solidarität unterstützt und somit zu einer<br />

gewaltfreien Einigung beträgt.<br />

Als Mead 1894 an die Universität von Chicago wechselt, ist diese Stadt im Aufbruch. Durch die<br />

großen Ströme an Zuwanderern und die enorme kapitalistische Industrialisierung erlebt die Stadt ein<br />

unglaubliches Wachstum mit all seinen sozialen Problemen. Die neu eingerichtete Universität sollte<br />

helfen, diese Probleme zu bewältigen. So wendete sie sich sehr praktischen Problemen zu und suchte<br />

nach wissenschaftlichen Lösungen für kommunale Fragen.<br />

Ein weiteres einschneidendes Erlebnis in Meads Leben war der Eintritt der USA in den ersten<br />

Weltkrieg. Hier unterstützte G.H. Mead die Politik des Präsidenten (Woodrow Wilson).<br />

Die letzten Jahre seines Lebens musste G.H. Mead viele Enttäuschungen erleben, da Ende der 20er<br />

Jahre die sozialreformerische Bewegung in Chicago durch eine restriktive und konservative Politik<br />

zurück gedrängt wurde.<br />

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