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Sherif, Muzafer<br />

• 1944 Aufgrund seiner Kritik am NS-Regime handelt er sich in der Türkei eine Gefängnisstrafe<br />

ein, die zunächst auf 27 Jahre festgelegt wird. Angesichts der Tatsache, dass die Allierten den<br />

Krieg vermutlich gewinnen würden und auf Drängen ehemaliger Harvard-Studenten hin, lässt die<br />

türkische Regierung das Urteil gegen ihn fallen. Nach vier Monaten Haft ist Sherif wieder frei.<br />

Sherif emigriert daraufhin in die USA.<br />

• 1945 zweijährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Princeton, begegnet dort Carolyn<br />

Wood, welche er noch im selben Jahr heiratet.<br />

• 1947-1949 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Yale Universität, führt dort einige seiner bekanntesten<br />

und einflussreichsten Experimente durch.<br />

• 1949-1966 Professor für Psychologie an der Universität Oklahoma.<br />

• 1954 führt er gemeinsam mit seiner Frau Carolyn das berühmte Robber´s Cave Experiment durch.<br />

• 1955 wird er an der Universität Oklahoma Direktor des Instituts für Gruppenbeziehungen.<br />

• 1958 Gastprofessor an der Universität Texas.<br />

• 1963 wird er Ratsmitglied der Psychological Association (APA) 5 .<br />

• 1965 Gastprofessor an der Pennsylvania State University.<br />

• 1966 Professur für Soziologie.<br />

• 1967 erhält er den Kurt Lewin Memorial Award 6 .<br />

• 1968 wird ihm der Distinguished Scientific Contribution Award der APA verliehen.<br />

• 1978 erhält er den Distinguished Senior Social Psychologist Award und als erster überhaupt den<br />

Cooley-Mead Award der American Sociological Society 7 .<br />

16. Oktober 1988 Muzafer Sherif stirbt an einem Herzinfarkt in Fairbanks, Alaska.<br />

129.2. Historischer Kontext<br />

Der Griechisch-Türkische Krieg 8 von 1919-1923 war für Mustafer Sherif prägend. Während der<br />

Invasion durch die Griechen auf seine Heimat Izmir wäre der damals 12jährige Sherif beinahe<br />

von einem griechischen Soldaten getötet worden. Der Soldat hatte bereits das Gewehr auf Sherif<br />

gerichtet, drehte aber im letzten Moment ab und erschoss ihn nicht. "Es ist ein Wunder, dass ich lebe"<br />

sagte Sherif über diesen Vorfall. Diese Begebenheit und die Tatsache, dass er in einem ständigen<br />

Konfliktfeld zwischen Türken, Griechen und Armeniern aufwuchs, prägten Sherif so stark, dass er<br />

beschloss, sein Leben der Erforschung von Gruppenkonflikten zu widmen.<br />

Der Börsenkrach 9 in den USA 1929 war für Sherif, der in eben diesem Jahr nach Amerika kam,<br />

ebenfalls beeindruckend. "Ich dachte zunächst, ich wäre in einem Paradis auf Erden gelandet" sagte<br />

Sherif, "aber als ich die Folgen des Börsenkrachs mitbekam, sah ich alles mit einem realistischerem<br />

Blick." In der Tat begingen viele Menschen Selbstmord, Börsenmakler erschossen sich, Menschen<br />

sprangen aus dem Fenster, plötzlich gab es viele Obdachlose, die auf Zeitungen im Park schlafen<br />

mussten. Sherif führte daraufhin Studien durch, die sich mit dem Einfluss von Arbeitslosigkeit auf<br />

die Wahrnehmung der Betroffenen beschäftigten. Dabei fand er z.B. heraus, dass viele Arbeitslose<br />

oft nicht wissen, welcher Wochentag gerade ist, da es für sie keine Rolle spielt.<br />

5 http://www.apa.org/American<br />

6 http://www.spssi.org/lewin_award_year.html<br />

7 http://de.wikipedia.org/wiki/American_Sociological_Association<br />

8 http://de.wikipedia.org/wiki/Griechisch-T%C3%BCrkischer_Krieg<br />

9 http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6rsenkrach<br />

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