27.02.2013 Aufrufe

Soziologische Klassiker - Upload server

Soziologische Klassiker - Upload server

Soziologische Klassiker - Upload server

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

97.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Während seiner Studienzeit zeigte sich G.H. Mead sehr beeindruckt von den Lehren der deutschen<br />

philosophischen Tradition von Immanuel Kant und später den Idealisten Fichte, Schelling und<br />

Hegel. Vor allem war für ihn Kants kritische Philosophie von besonderer Bedeutung. Sie begründen<br />

die Grundrichtung von Meads Arbeiten.<br />

Mead hegt in Harvard große Bewunderung für seinen Lehrer Josiah Royce. Er war auch Student<br />

von George Herbert Palmer. Später in Deutschland studiert er bei Dilthey, Ebbinghaus, Paulsen<br />

und Schmoller.<br />

G.H. Mead zählt neben William James, John Dewey und Charles S. Peirce zu den führenden<br />

Vertretern des amerikanischen Pragmatismus. Eine eigenständige Strömung der amerikanischen<br />

Philosophie, bei der die Beziehung des handelnden Menschen, zu seiner natürlichen und sozialen<br />

Umwelt in den Mittelpunkt der Analyse gestellt wurde. Der Pragmatismus war Ende des 19 Jahrhunderts<br />

die führende Schule der amerikanischen Philosophie und damit maßgebend für die Entwicklung<br />

der Soziologie in den USA.<br />

Mead, William I. Thomas, und Robert E. Park waren die Begründer der Chicagoer Schule der<br />

Soziologie. Sie entwickelten den Pragmatismus weiter und machten das Individuum, seine Identität<br />

und seine Beziehungen in seiner unmittelbaren Umgebung (Familie, Nachbarschaft, etc.) zum Objekt<br />

ihrer Untersuchungen. Sie entwickelten also einen eigenständigen mikrosoziologischen Ansatz.<br />

97.4. Werke<br />

G.H. Meads Denken fand erst nach seinem Tod, vor allem durch seine Schüler,Verbreitung. Er selbst<br />

hat wohl Artikel und Aufsätze, nie jedoch ein Buch veröffentlicht.<br />

• The Philosophy of the Present. (1932/1959)<br />

• Mind, Self and Society (1934)<br />

• Movements of Thought in the Nineteenth Century (1936)<br />

• The Philosophy of the Act (1938)<br />

• Selected Writings (1964)<br />

97.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

97.5.1. Signifikante Symbole<br />

Ausgehend von Darwins Analyse des Ausdrucksverhaltens von Tieren und dem Begriff der Gebärde<br />

bei Wilhelm Wundt entwickelt G.H. Mead seine Theorie der symbolvermittelten Kommunikation.<br />

Sprache wird hier als signifikantes Symbol verstanden. Ein solches ist eine Geste (im Fall von Sprache<br />

ein Laut), die in dem der sie verwendet und im Interaktionspartner dieselbe Reaktion hervorruft.<br />

Im Gegensatz zur Konversation bloßer Gebärden, die bei Sender und Empfänger unterschiedliche<br />

Reaktionen hervorrufen kann. Signifikante Symbole müssen also die gleiche Reaktion in beiden<br />

731

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!