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Glazer, Nathan<br />

4. Auch die zweite und dritte nachgekommenen jüdische Siedlergeneration mit den ehemals traditionellen<br />

Juden macht Karriere und verläßt das jüdische Siedlungsghetto zugunsten besseren<br />

Wohngegenden.<br />

5. Einige Generationen später, kommt es schließlich zur Vermischung mit den US – BürgerInnen, eine<br />

ethnisch gemischte Gesellschaft entsteht. Glazer und Wirth nehmen also an, dass die Intensivierung<br />

der Kontakte mit Andersgläubigen zur Assimilation im Aufnahmeland führt.<br />

Insgesamt, ist dieses Modell, wie die meisten Zyklen- Generationen- und Sequenzmodelle, wenig<br />

generalisierbar. Das Migrationsmodell, dass sich am ehesten zur Verallgemeinerung eignet, ist Robert<br />

E. Parks 2 und Ernest W. Burgess' 3 Race-Relation-Cycle. (vgl. Han 2005: 46)<br />

57.4.2. Beyound the Melting Pot<br />

„The point about the melting pot, as we say later, is that it did not happen.“<br />

Nathan Glazer und Daniel P. Moynihan (w:en:Daniel Patrick Moynihan 4 ) beschrieben ihr Werk<br />

„Beyound the Melting Pot“ als „beginning book“, also als wissenschaftliche Arbeit ohne Anspruch auf<br />

Vollständigkeit. Für die Autoren war es „an effort to trace back the role of ethnicity in the tumultuous,<br />

varied endlessly complex life of New York City“, in der Hoffnung, auf größere Zusammenhänge zu<br />

stoßen.<br />

In der Studie untersuchten sie die Gruppen der Afroamerikaner („Negroes“), Puertoricaner, Juden,<br />

Italiener und Iren in der Stadt New York hinsichtlich der Rolle der Ethnizität (the role of ethnicity). Im<br />

folgenden sind die Forschungsergebnisse zu den fünf größten ethnischen Gruppen zusammengefasst:<br />

Die Gruppe der Schwarzen (the Negroes)<br />

1960 betrug der Anteil der Schwarzen an der Bevölkerung von New York mit etwas über einer<br />

Million, etwa ein Siebtel. Im Vergleich mit anderen Städten wie Chicago, Detroit, Philadelphia und<br />

Cleveland (wo zu dieser Zeit 20-25% der EinwohnerInnen Schwarze sind) ist diese Zahl relativ<br />

gering. Der Großteil wanderte aus dem Süden ein. Die AfroamerikanerInnen waren jünger als der<br />

Altersdurchschnitt der übrigen New Yorker Bevölkerung, was sich auf die Zahl der SchülerInnen<br />

und Jugenddelinquenz auswirkte.<br />

Die schwarzen ArbeiterInnen verdienten 70% des Durchschnittslohns der Weißen und war mit<br />

erhöhter Wahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit betroffen. So stieg mit der Rezession der 1960er<br />

Jahre die Arbeitslosigkeit bei den AfroamerikanerInnen mit 10% überdurchschnittlich an. Die<br />

Arbeitsmarktchancen der Frauen waren generell deutlich besser, z.B. mit einem Lohn, der 93% des<br />

Lohns weißer Frauen entsprach.<br />

Ein großes Problem für die schwarze Bevölkerung New Yorks war die schulische Segregation. So<br />

betrug der Anteil schwarzer Kinder 90% in 95 der insgesamt 589 Grundschulen sowie 85% in 22<br />

von insgesamt 125 Mittelschulen aus. In den Gymnasien gab es gar nur 10% schwarze SchülerInnen.<br />

2 Kapitel 113 auf Seite 825<br />

3 Kapitel 27 auf Seite 205<br />

4 http://en.wikipedia.org/wiki/Daniel%20Patrick%20Moynihan<br />

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