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Bedingungen für Demokratisierung<br />

1. Vergrößerung der Mittelschicht<br />

2. Wirtschaftliche Sicherheit der Unterschicht (in relativem Maße)<br />

3. Vertikale Mobilität<br />

4. Hoher Organisierungsgrad der Bürger<br />

5. Egalitäres Wertsystem (in relativem Maße)<br />

Kritik an der Modernisierungstheorie<br />

Das Werk in Themen und Thesen<br />

Schon zu Beginn der Modernisierungstheorie stand die Korrelation von Wohlstand, Wertwandel und<br />

Demokratie im Mittelpunkt. Man ging davon aus, dass wachsender Wohlstand einen Wertwandel<br />

zur Folge hat, welcher sich besonders in dem Bedürfnis nach Mit- und Selbstbestimmungsrecht<br />

(demokratisch) äußert.<br />

Der Hauptkritikpunkt dieser Theorie besteht in dem nicht miteinbezogenen Wertwandel. Dieser<br />

konnte zur Zeit der Entstehung dieser Theorie allerdings gar nicht miteinbezogen werden, da die<br />

benötigten Daten dafür nicht vorhanden waren. Es gab zu wenig repräsentative Daten aus Umfragen<br />

in Gesellschaften. Erst später standen in diesem Bereich durch die „Weltwertstudie“ von Ronald<br />

Inglehart (beinhaltet ca. sechzig Gesellschaften weltweit, in denen Umfragen gemacht wurden)<br />

verwendbare Daten zur Verfügung.<br />

86.3.2. Die Cleavage-Theorie<br />

Die Cleavage-Theorie ist der Versuch, Wahlergebnisse auf relativ dauerhafte soziale Konflikte<br />

zurückzuführen (das englische Wort cleavage bedeutet „Spaltung“) und die mögliche Größe der<br />

Anhängerschaft einer Partei zu bestimmen. Die Cleavage-Theorie wurde 1967 von Seymour Martin<br />

Lipset und Stein Rokkan aufgestellt.<br />

Die Theorie besagt, dass sich politische Parteisysteme aufgrund vier sozialer Konflikte bildeten. Diese<br />

Bildung vollzog sich im 19. Jahrhundert und war das Ergebnis von Konflikten zwischen sozialen<br />

Gruppen deren Organisation Kontakte zu Politikern knüpften, um ihre Interessen gegenüber anderen<br />

durchzusetzen. Aus diesen (dann) längerfristigen Kontakten entwickelten sich erst die politischen<br />

Parteien.<br />

Die vier sozialen Konflikte (oder Cleavages) sind:<br />

1. Besitzer-Arbeiter<br />

2. Stadt-Land<br />

3. Staat-Kirche<br />

4. Zentrum-Peripherie<br />

Die sozialen Konflikte im Detail<br />

• Besitzer/Arbeiter (oder auch Klassenkonflikt)<br />

Darunter wird der Konflikt zwischen Arbeiter und Kapitalinhaber verstanden, sowie allgemein die<br />

Arbeiterbewegung und die Industrielle Revolution.<br />

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