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Martineau, Harriet<br />

Wichtige private Ereignisse:<br />

• 1814: Erstes Auftreten der Taubheit, ein Leiden, das sie in mehr oder weniger ausgeprägter Form<br />

bis zu ihrem Tod begleitete.<br />

• 1826: Tod ihres Vaters und damit verbundene Schließung der Textilfabrik drei Jahre später.<br />

• 1832-1839: Harriet lebte mit Unterbrechung mit ihrer Mutter in London und in Westminster bei<br />

ihrer Tante Margaret Martineau Lee.<br />

• 1839: Reise nach Italien bei der sie in Venedig schwer erkrankte.<br />

• 1839-1845: Harriet wurde nach Tynemouth nahe Newcastle gebracht, um ihrem Schwager, dem<br />

Arzt Thomas Michael Greenhow, nahe zu sein. Diagnose: Tumor an der Gebärmutter und an<br />

den Eierstöcken. Sie nahm Opiate gegen die Schmerzen und hörte nicht auf zu schreiben. Sie<br />

wartete fast fünf Jahre auf ihren Tod, danach glaubte sie durch Mesmerismus ihre Gesundheit<br />

wiedererlangt zu haben.<br />

• 1845-1876: Martineau lebte in Ambleside, Cumbria, im Lake District, unweit ihrer Freunde, der<br />

Schriftsteller William Wordsworth (1770-1850) und Matthew Arnold (1822-1888). Dort ließ sie<br />

sich nach eigenen Entwürfen ein Haus ("The Knoll") bauen.<br />

• 1855/56: 1855 Beginnt ihr körperliches Unwohlseins, das zunächst als Herzkrankheit gedeutet<br />

wurde. 1856 kam die Diagnose, dass der als geheilt erachtete Tumor zu enormer Größe angewachsen<br />

war. In Erwartung eines baldigen Todes schrieb sie in nur drei Monaten ihre Autobiografie.<br />

Einen dritten Band sollte später ihre lebenslange Freundin, die US-amerikanische Abolitionistin<br />

Maria Weston Chapman (1806-1885), schreiben. Nunmehr bis zu ihrem Tod schwer krank, wurde<br />

sie von ihrer Nichte Maria Martineau betreut, zu der sie eine intensive Freundschaft entwickelte,<br />

die aber 1864 an Typhus starb. Danach wurde sie von Marias jüngerer Schwester Jane (Jenny)<br />

Martineau gepflegt.<br />

• 27.6.1876: Martineau stirbt in ihrem Haus nahe Ambleside.<br />

93.2. Historischer Kontext<br />

Harriet wuchs als das Sechste von acht Kindern in einer englischen oberen Mittelschicht-Familie<br />

auf. Ihre Eltern waren Thomas und Elizabeth (Rankin) Martineau. Thomas war ein Hersteller von<br />

Textilwaren und ein Einfuhrhändler von Wein in die alte Kathedralen-Stadt von Norwich. Norwich<br />

war einmal ein bedeutendes Kultur- und Produktionszentrum, allerdings wurde es später zum Opfer<br />

der industriellen Revolution.<br />

Von Beginn ihres Lebens an, war Frau Martineau durch ihre Taubheit und ihren nicht vorhandenen<br />

Geruchs- und Geschmacksinn beeinträchtigt. Sie wurde als Kind als schwach, klug und unglücklich<br />

beschrieben.<br />

Mit 16 Jahren zwang sie ihr gesundheitlicher und nervlicher Zustand zu anhaltenden Besuchen bei<br />

ihrer Tante väterlicher Seite, die eine Schule in Bristol führte. Dort wurde sie von Dr. Lant Carpenter<br />

und ihrem Bruder James Martineau stark in ihrem unitarischen Glauben geprägt.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt in ihrem Leben war der Tod ihres Vaters, der sie aus finanziellen<br />

Gründen dazu zwang einen Autorenjob anzunehmen, da sie auf Grund ihrer Krankheiten keinen<br />

anderen Job annehmen konnte.<br />

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