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Werke<br />

seiner Studenten ein. Auch in seinem Privatleben war seine Lehrtätigkeit präsent. Er lud Studenten<br />

zu sich nach Hause ein, diskutierte mit ihnen und vertiefte seine Vorlesungsinhalte. John Millar war<br />

außerdem ein gewähltes Mitglied in der Literary Society of Glasgow, die 1752 gegründet wurde.<br />

Mit Thomas Reid, Professor für Moralphilosophie an der Universität Glasgow und der nachfolgende<br />

Lehrende von Adam Smith, der diesen Lehrstuhl zuvor besetzte, verband ihn eine Kollegenschaft,<br />

die geprägt war von Diskussionen über Theorien. Trotz ihrer verschiedenen Ansichten blieb ihre<br />

Freundschaft aufrecht.<br />

Bei John Millar wird der Einfluss von Adam Smith besonders deutlich. Millar bezeichnet Adam<br />

Smith als den Newton der Moraliphilosophie. Um Millars Lehre verstehen zu können, ist ein kurzer<br />

Einblick in das Werk von Adam Smith nötig.<br />

Seine Theorie der moralischen Gefühle besteht im Wesentlichen aus der Frage, wie es zu moralischen<br />

Urteilen kommt und was das Wesen von moralischen Urteilen ist, beziehungsweise welche Funktion<br />

sie erfüllen.<br />

Fixer Bestandteil dieser Theorien ist die Empathie, die Smith allerdins noch als Sympathie bezeichnete,<br />

der Sinnhaftigkeit aber eher der Empathie (sich in andere hineinversetzen können) entspricht.<br />

Mit Hilfe der Empathie können Handlungen von anderen in gewissen Situationen mit der Vorstellung<br />

des eigenen Handelns verglichen werden. Dadurch kann man laut Adam Smith feststellen, ob die<br />

Handlung angemessen oder unangemessen war.<br />

Eine weitere Theorie von Smith ist die Theorie der Affekte. Er unterscheidet asoziale und soziale<br />

Affekte, die sich wiederum hinsichtlich der Akzeptanz oder eben der Nichtakzeptanz der Affekte<br />

von den anderen Menschen unterscheiden. Dies ist laut Smith notwendig, um Schichtung aufrechtzuerhalten.<br />

Smith glaubt an eine natürliche Ordung, die er auch als unsichtbare Hand bezeichnet.<br />

Weiters beschäftigte sich Smith mit seiner Theorie über den Ursprung des Wohlstands der Völker.<br />

Arbeitsteilung, Tausch, Bedürfnislehre und Wirtschaftsstufenlehre haben Erwähnung gefunden und<br />

sind unter anderem auch Grundlage für die Theorien von John Millar.<br />

Im Verlgeich der Theorien von Millar und Smith wird man feststellen, dass es sich bei Millars<br />

Thesen nicht um eine gespiegelte Variante von Adam Smiths Werk handelt, sondern eher um eine<br />

Art symbiontische Beeinflussung, die erst beide Theorien zu einem Ganzen vereint.<br />

101.4. Werke<br />

Millar, John (1771): Observations Concerning the Distinction of Ranks in Society. John Murray,<br />

London (Disputatio in Latein)<br />

Millar, John (1779): The Origin of the Distinction of Ranks: or, An Equiry into the Circumstances<br />

which Give Rise to INfluence an Authority in the Different Members of Society. Murray, London<br />

Millar, John (1787): An Historical VIew of the English Government: From the Settlement of the<br />

Saxons in Britain to the Accession of the Hause of Steward. Murray, London<br />

Millar, John (1796): Letters of Crito. London<br />

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