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von Wiese, Leopold<br />

150.2. Historischer Kontext<br />

1934: Da durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten das "Forschungsinstitut für Sozialwissenschaften",<br />

so wie es bis dahin operierte, aufgehoben und durch ein "Forschungsinstitut für<br />

deutschen Sozialismus" ersetzt wurde und die Herausgabe der "Kölner Vierteljahreshefte" eingestellt<br />

werden musste, emigrierte von Wiese für etwa ein Jahr in die USA.<br />

150.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Von Wiese betont des Öfteren, er habe die Ansätze seiner Beziehungslehre schon entwickelt, bevor<br />

er sich mit Simmel beschäftigte. Den Begriff der "Wechselwirkung" von Simmel übersetzt er neu<br />

mit "Wechselbeziehungen".<br />

Generell kann gesagt werden, dass von Wiese positivistischer und weniger psychologisch vorgeht als<br />

Simmel. Die Soziologie erforsche - im Gegensatz zur Psychologie, die das Innere des Menschen<br />

betrachtet - das wahrnehmbare Verhalten der Individuen in der Aussenwelt.<br />

Von Wiese hielt auch während der Vorherrschaft des geisteswissenschaftlichen Ansatzes der deutschen<br />

Soziologie in den 20er und 30er Jahren an seiner behavioristisch-soziologischen These fest<br />

und fand v.a. in den USA mit seiner empirischen und quantifizierbaren Soziologie einige Anhänger,<br />

u.a. Howard Becker, der von Wieses Lehre übersetzte.<br />

In Deutschland wurde von Wieses Ansatz mit seiner empirischen Forschung und seiner quantitativen<br />

Methode erst nach 1945 wirklich anerkannt.<br />

In der Soziometrie von J.L. Morenos fand von Wiese eine Bestätigung seiner Beziehungslehre.<br />

150.4. Werke<br />

• "Zur Grundlegung der Gesellschaftslehre" (Habilitationsschrift), 1906<br />

• "Das Wesen der politischen Freiheit", 1911<br />

• "Politische Brief über den Weltkrieg", 1914<br />

• "Gedanken über Menschlichkeit", 1915<br />

• "Staatssozialismus", 1916<br />

• "Liberalismus", 1917<br />

• "Der Schriftsteller und der Staat", 1918<br />

• "Strindberg, ein Beitrag zur Soziologie der Geschlechter", 1918<br />

• "Wegweiser für das Studium der Soziologie oder Gesellschaftslehre an dt. Hochschulen", 1921<br />

• "Das Dorf als soziales Gebilde" (Ergänzungsheft zu den Kölner Vierteljahrsheften), 1928<br />

• "Die Funktion des Mäzens im gesellschaftlichen Leben", 1929<br />

• "System der Allgemeinen Soziologie", 1933<br />

• "Sozial, geistig, kulturell", 1936<br />

• "Der gegenwärtige internationale Entwicklungsstand der allgemeinen Soziologie" in: "Reine und<br />

Angewandte Soziologie", Festgabe für F. Tönnies, 1936<br />

• Mit Pierre Jolly: "Analyse des mobiles dominants qui orientent l’activité des individus dans la<br />

vie sociale." Vol. 2: Contributions de Dr. Léopold von Wiese & Pierre Jolly. Bruxelles/Paris:<br />

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