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Der Begriff der Moral bei den <strong>Klassiker</strong>n der Soziologie<br />

Durkheim 18 sieht die Moralordnung als Grundlage für die Gesellschaftsordnung überhaupt an. Er<br />

unterscheidet die häusliche/familiale Moral (die Aufzeichnungen über diese gingen jedoch leider<br />

verloren) von der Berufsmoral und der staatsbürgerlichen Moral. 19 Außerdem beschäftigt er sich<br />

ausführlich mit der Moralerziehung, insbesondere mit den Elementen der Moralität (Geist der<br />

Disziplin, Anschluss an soziale Gruppen, Autonomie des Willens). 20 >> weiter 21<br />

Auch für Parsons 2223 hat die Moral eine herausragende Funktion: Sie integriert die Persönlichkeit<br />

und das soziale System sowie das Wertesystem mit den letzten Zwecken. Die institutionalisierte<br />

Moral garantiert also die Integration der Gesellschaft. >> weiter 24<br />

Der Kommunitarist Etzioni 2526 thematisiert die gelebte Moral als Grundlage für ein gutes soziales<br />

Leben. >> weiter 27<br />

Für Luhmann 2829 ist die Moral zwar ebenfalls ein System, das alle anderen Teilsysteme durchdringt<br />

(„interpenetriert“), sie hat aber nicht eine derart einzigartige Sonderfunktion wie bei den oben genannten<br />

Soziologen. Er beschreibt die Moral als System von Achtungs- und Missachtungsbekundungen<br />

mit einer bivalenten Struktur. >> weiter 30<br />

6.3.3. Moral in der konkreten Situation<br />

Andere SoziologInnen behandeln die Moral auf der Mikroebene. Hier geht es darum, auf welche<br />

Weisen sich die Moral in konkreten Situationen, im konkreten Handeln zeigt. Dabei können vor<br />

allem Vertreter des interpretativen Paradigmas und Vertreter der Rational Choice Theory (bzw. des<br />

utilitaristischen Paradigmas) gefunden werden, deren Grundgedanken hier kurz vorgestellt werden.<br />

Für genauere inhaltliche Auseinandersetzungen mit den einzelnen Moraltheorien bitte den Links<br />

folgen.<br />

Bei den Vertretern des interpretativen Paradigmas sind die Zugänge sehr vielfältig.<br />

Becker 3132 beschäftigt sich mit den moralischen UnternehmerInnen, die auf "moralische Kreuzzüge"<br />

gehen und versuchen, neue moralische Regeln einzuführen bzw. durchzusetzen. >> weiter 33<br />

18 Kapitel 39 auf Seite 275<br />

19 vgl. Durkheim 1991.<br />

20 vgl. Durkheim 1973.<br />

21 http://www.sbg.ac.at/zfl/wikibook/klaffinger_moral.pdf<br />

22 Kapitel 114 auf Seite 829<br />

23 vgl. Parsons 1994.<br />

24 http://www.sbg.ac.at/zfl/wikibook/klaffinger_moral.pdf<br />

25 Kapitel 45 auf Seite 319<br />

26 vgl. Etzioni 1994; Etzioni 1997.<br />

27 http://www.sbg.ac.at/zfl/wikibook/klaffinger_moral.pdf<br />

28 Kapitel 88 auf Seite 633<br />

29 vgl. Luhmann 1978.<br />

30 http://www.sbg.ac.at/zfl/wikibook/klaffinger_moral.pdf<br />

31 Kapitel 19 auf Seite 165<br />

32 vgl. Becker 1981<br />

33 http://www.sbg.ac.at/zfl/wikibook/klaffinger_moral.pdf<br />

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