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47.4. Werke<br />

• 1939: Primitive Polynesian Economy<br />

• 1967: Themes in Economic Anthropology (Hg.)<br />

47.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

Werke<br />

Firth entwickelte eine Economic Anthropology in Beachtung der Axiome der neoklassischen Theorie.<br />

Dabei achtete er besonders auf das Maximierungsprinzips bei der Allokation knapper Ressourcen<br />

auf menschliche Bedürfnisse und das Prinzip der Entscheidung zwischen unterschiedlichen Nutzengrößen.<br />

Das Werk Primitive Polynesian Economy (1939) gilt als ethnografischer <strong>Klassiker</strong> der Ökonomischen<br />

Anthropologie und ist ebenso ein bedeutendes Werk der formalistischen Theorie. Primitive<br />

Polynesian Economy umfasst detaillierte Darstellungen und Angaben über die polynesische Wirtschaft.<br />

Firth verband den methodologischen Individualismus in neoklassischer Tradition aus seinem<br />

Ökonomiestudium mit der Anthropologie, was sich auf das gesamte Werk auswirkte. Firth erstellte<br />

Porträts von einzelnen Bewohnern Tikopias und zeigte so deren Persönlichkeit und Individualität,<br />

die Flexibilität des Einzelnen. Auch verwieß er auf die individuellen Wahlmöglichkeiten.<br />

In dem Sammelband Themes in Economic Anthropology (1967) werden die Anschauungen und<br />

Positionen der Formalisten zusammengefasst und der Unterschied zu den Substantivisten verdeutlicht.<br />

Firth muss jedoch die Eigenheiten und das Besondere von einzelnen Kulturen akzeptieren und so unterscheidet<br />

er in seinem Werk in uneingeschränkt geltende formal propositions und kulturspezifische<br />

substantial propositions.<br />

47.5.1. Spezifische ökonomische Systeme und allgemeine Gesetzmäßigkeiten<br />

Formal propositions<br />

formal propositions = generelle Gesetzmäßigkeiten<br />

"On the basic principles of choice in the use of resources and perceptions of relative worth in an exchange,<br />

there is a continuum of behaviour over the whole range of human economic systems." (Firth)<br />

Die formal propositions sind generelle Gesetzmäßigkeiten, deren Geltung weltweit und uneingeschränkt<br />

ist. Nach Firths Darstellung umfasst diese formal propositions vor allem das Motivationsprinzip<br />

jedes einzelnen Individuums, sich im Fall einer Entscheidungssituation mit unterschiedlichen<br />

Wahlmöglichkeiten an der eigenen Nutzenmaximierung zu orientieren. Beim Kula-Tauschring<br />

(Tauschsystem auf 14 Inselgruppen vor Ost-Papua Neuguinea) wird beispielsweise versucht Kula-<br />

Gegenstände nach dem größtmöglichen Nutzen zu tauschen. Die Seltenheit eines schönen Armreifens<br />

oder einer Halskette steigert das Ansehen. Somit ergibt sich durch einen günstigen Tausch<br />

die Verbesserung der sozialen Beziehung zum Tauschpartner. Und wer auf den Potlatch-Festen<br />

mehr verschenken kann als andere erwidern können, steigt in der Hierarchie auf. Dabei tritt im<br />

Kapitalismus die Profitmaximierung an erste Stelle.<br />

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