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Alexander, Jeffrey<br />

vertraut und beschäftigte sich intensiv mit der Zeitschrift "Socialist Revolution" (später "Socialist<br />

Review").<br />

Großen Einfluss auf seine Entwicklung hatten sicherlich die Studentenbewegungen in den 60ern<br />

und 70ern sowie der Watergate-Skandal in den frühen 70ern. Letzteren nahm er zum Anlass, über<br />

die kulturellen Werte der Amerikaner sowie über die stark geteilte Amerikanische Gesellschaft<br />

nachzudenken. Er befasste sich mit der Entstehung der Verfassungskrise und versuchte diese zu<br />

erklären.<br />

Nachdem er sich politisch vom Revolutionär zum demokratischen Sozialisten (und mitunter zum<br />

Linksliberalen) entwickelt hatte, stellte er nach und nach fest, dass er in diesen ersten drei Jahren<br />

eine entscheidende intellektuelle Phase durchlebt hatte. Dies verdankte er u.a. Neil Smelser, Robert<br />

Bellah und Leo Lowenthal, bei denen er Kurse besuchte und deren Werke er schließlich auch in<br />

seiner Disseration reflektierte.<br />

9.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Alexander beruft sich, wie auch andere Neofunktionalisten, auf Talcott Parsons 1 , eine in den<br />

50er Jahren konkurrenzlose Leitfigur soziologischer Theorie. Während Alexander versucht, die<br />

Theorie Parsons weiterzuentwickeln, zählt er gleichzeitig zu dessen Kritikern. Einerseits konnte,<br />

so Alexander, Parsons Modell vom Sozialsystem nur in den fünfziger Jahren, als die USA als<br />

Wirtschaftswunder galt, nicht jedoch in den darauf folgenden Krisenjahren bestätigt werden. Einen<br />

weiteren Problempunkt sieht Alexander in Parsons Theorie „Veränderungen am Zustand eines Gleichgewichts<br />

als Idealzustand zu messen“, was Parsons allerdings als früherer Dozent für Ökonomie<br />

nur als heuristisches Modell verstanden hatte. Alexander gilt neben anderen Neofunktionalisten als<br />

einer der wenigen Weiterdenker von Parsons. Neben einer allgemeinen Wiederbesinnung auf den<br />

soziologischen <strong>Klassiker</strong> soll eine Einbeziehung der historischen Dimension stattfinden.<br />

Auch Emile Durkheims 2 Schaffen hatte auf Alexanders Werk Einfluss. Vor allem seine Ausführungen<br />

über Religion zur Erklärung des Wandels der Bewertungen haben seinem Aufsatz über den "Watergate<br />

Skandal" eine zusätzliche intellektuelle Dimension verliehen.<br />

9.4. Werke<br />

Publikationen:<br />

Theoretical Logic in Sociology (University of California Press and Routledge Kegan Paul, 1982-<br />

1983)<br />

vol. I: Positivism, Presuppositions, and Current Controversies<br />

vol. II. The Antinomies of Classical Thought. Marx and Durkheim.<br />

vol. III: The Classical Attempt at Syntheesis: Max Weber.<br />

vol. IV: The Modern Attempt at Synthesis: Talcott Parsons.<br />

1 Kapitel 114 auf Seite 829<br />

2 Kapitel 39 auf Seite 275<br />

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