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Horkheimer, Max<br />

1916 lernte er die Privatsekretärin des Vater, Rose Christine Riekher, näher kennen. Sein Verhältnis<br />

zu Maidon, wie er Rose zärtlich nannte, blieb den Eltern nicht lange verborgen. Als Tochter eines<br />

christlichen Bankrotteurs war sie, der Meinung der Eltern nach, als Schwiegertochter denkbar<br />

ungeeignet. Von da an lebte Horkheimer in Zwist und Streit mit seinem Vater. Um den Kontakt zu<br />

seinen Eltern nicht ganz abzubrechen, lebte er zunächst im Konkubinat 38 mit seiner zukünftigen<br />

Ehefrau und heiratete sie erst 1926. Seine Ehe zur unkomplizierten, acht Jahre älteren Rose gab<br />

Horkheimer ein völlig neues Gefühl der Geborgenheit.<br />

Politisches Umfeld<br />

• Der erste Weltkrieg<br />

Obwohl er sich, wegen der Kriegswichtigkeit der elterlichen Fabrik, vom Militärdienst hätte freistellen<br />

lassen können, wurde er 1917 Soldat. Zwar war er Kriegsgegner, doch wollte er den anderen<br />

jungen Menschen wegen der väterlichen Fabrik nichts voraushaben.<br />

An die Front kam er jedoch nicht, da er für frontdienstuntauglich befunden wurde. Aus dieser Zeit<br />

stammt sein Werk „Aus der Pubertät“, eine Geschichte in Form eines Briefwechsels zwischen den<br />

Liebesleuten Luise und Walter. Während Luise vom Krieg begeistert ist, verdammt ihn Walter von<br />

ganzem Herzen.<br />

• Der zweite Weltkrieg<br />

Am Tag der Ernennung Hitlers 39 zum Reichskanzler 40 wurde Horkheimers Haus in Kronberg von<br />

der SA 41 besetzt. Horkheimer war jedoch einige Tage zuvor in ein Hotel in der Nähe des Frankfurter<br />

Hauptbahnhofes gezogen. Kurz danach verließ er Deutschland und emigrierte in die Schweiz.<br />

Das 1924 gegründete Institut für Sozialforschung wurde von der Polizei durchsucht und wegen<br />

staatsfeindlicher Bestrebungen geschlossen. Da Horkheimer als einziges Mitglied des Instituts eine<br />

unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung bekam, emigrierten Friedrich Pollock, Herbert Marcuse 42 ,<br />

Leo Löwenthal 43 und Horkheimer nach Amerika. Die Übersiedelung des Instituts von Genf nach<br />

New York fand 1934 statt. In den Vereinigten Staaten veröffentlichte Horkheimer seine wohl besten<br />

Aufsätze und Bücher. „Egoismus und Freiheitsbewegung“ erschien 1936 in der Zeitschrift für<br />

Sozialforschung, ein Jahr später wurde die Arbeit „Traditionelle und kritische Theorie“ ebenfalls in<br />

der Zeitschrift für Sozialforschung veröffentlicht,<br />

1944 erschien „Dialektik der Aufklärung“, das er gemeinsam mit Adorno verfasst hatte und 1947<br />

wurde „Eclipse of Reason“ veröffenticht.<br />

Als der Krieg ausbrach, und die Vernichtung der Juden 44 immer schlimmer wurde fasste Horkheimer<br />

den Entschluss, im Rahmen des Instituts eine wissenschaftliche Untersuchung über den<br />

Antisemitismus 45 bzw. den Nationalsozialismus 46 durchzuführen. 1943 entschied sich das American<br />

Jewish Committe (AJC), das Antisemitismusprojekt zu finanzieren. Behandelt wurde die Psychologie<br />

des Antisemitismus, die Analyse der Artikel und Reden antisemitischer Redner, experimentelle<br />

38 http://de.wikipedia.org/wiki/Konkubinat<br />

39 http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler<br />

40 http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskanzler<br />

41 http://de.wikipedia.org/wiki/Sturmabteilung<br />

42 Kapitel 92 auf Seite 675<br />

43 http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_L%F6wenthal<br />

44 http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust<br />

45 http://de.wikipedia.org/wiki/Judenfeindlichkeit<br />

46 http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus<br />

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