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Rezeption und Wirkung<br />

In Vollkulturvölkern herrscht ein Dualismus zwischen Erhaltungs- und Entfaltungswelt und ein<br />

Druck auf die geistige Welt durch die rituale Welt. ("Der Dualismus im modernen Weltbild" 1923)<br />

Im Gegensatz zu den Kulturvölkern kennen Naturvölker nicht den Wert des Lebens (Kindestötung,<br />

Sklaverei), sie sind von der Natur abhängig, haben eine mythologische Denkweise und Raum und<br />

Zeit haben keinen Wert.<br />

"Gesellschaftslehre" (1923) Hauptwerk:<br />

In diesem Werk versucht er seine Erkenntnisse auf phänomenologischer Basis (im Anschluss an<br />

Durkheim) in einer systematischen Soziologie zusammenzufassen. Sein Ziel ist es, das reine Schema<br />

des sozialen Lebens und der Gesellschaft durch phänomänologische Verfahren aufzuzeigen.<br />

Im ersten Schritt klärt er die Bedeutung gesellschaftlicher Grundeinstellungen angeborener Triebe<br />

und sozialer Anlagen. Als wesentlich für das menschliche Zusammenleben sieht er die "innere<br />

Verbundenheit". Diese ist in der Gemeinschaft am stärksten ausgeprägt. In der Gruppe unterscheidet er<br />

zwischen Ichverbundenheit und Ordnungsverbundenheit, Art und Größe des Gemeinschaftsverhältnis<br />

bestimmen den Charakter der Gruppe. Er sieht die Gemeinschaft als ideale Form der Gesellschaft an.<br />

In der 2. Auflage seiner Gesellschaftlehre unterscheidet er nicht mehr (wie zuvor in Anlehnung<br />

an Tönnies) zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft, sondern in gemeinschaftsnahe und gemeinschaftsferne<br />

Sozialverhältnisse wobei das Gemeinschaftsgefühl von ersteren zu letzern abnimmt. Das<br />

Ichbewusstsein des Individuums muss sich lockern und das Individuum muss mit anderen eine Einheit<br />

bilden. (Wirgefühl) Je mehr das Verbundenheitsgefühl abnimmt, desto wichtiger wird die Ordnung.<br />

(Außerdem führt er den Begriff des Sachverhältnisses ein; hier fehlt das Gemeinschaftsgefühl völlig -<br />

Gewaltverhältnis)<br />

Weiters zu erwähnen ist, dass Vierkandt eine Theorie der sozialen Gruppe durch reziproke Perspektivenverschränkung<br />

(wechselseitig kontinuierlicher Rollenwechsel zwischen Handeln und Zuschauen)entwickelte.<br />

Die soziale Gruppe ist für ihn Ort der Entstehung sozialer Normen.<br />

"Handwörterbuch der Soziologie" (1931):<br />

Er verband in diesem Werk alle wesentlichen Theorien der damaligen führenden deutschen Soziologen<br />

zu einem Standartwerk.<br />

148.5. Rezeption und Wirkung<br />

• Einführung der mikrosoziologischen Betrachtung in die Soziologie (Die Großen Dinge setzen sich<br />

aus kleinen Bestandteilen zusammen.)<br />

• Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie<br />

148.6. Literatur<br />

• Beine, Theodor W. (2001):<br />

"Vierkandt, Alfred. Naturvölker und Kulturvölker In: Oesterdiekhoff, Georg W. [Hrsg.] Lexikon<br />

der soziologischen Werke"<br />

Wiesbaden, S. 682, 683<br />

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