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2. Brain Drain<br />

2.1. Prolog<br />

2.1.1. Definition Braindrain<br />

Beide angloamerikanische Begriffe würden wörtlich in etwa "Abfluss von Gehirn" bedeuten.<br />

1 Im Allgemeinen wird Braindrain 2 mit Abwanderung von Wissenschaftlern übersetzt . Diese<br />

Definition wird dahingehend erweitert, dass es sich bei diesen Personen um Auswanderer handelt,<br />

die besonders gut ausgebildet oder begabt sind. Im Gegensatz dazu beschreibt der Braingain 3 u.a.<br />

den Gewinn 4 jener Länder, die diese Auswanderer aufnehmen.<br />

Der Begriff Braindrain 5 wurde erstmals 1960 6 im Zusammenhang mit der Auswanderung britischer<br />

hochqualifizierter Facharbeiter sowie Wissenschaftler in die USA im Zuge einer Studie<br />

verwendet. Diese Studie diente zur Aufdeckung von Schwächen im britischen Wissenschaftssystem<br />

und um eine entsprechende Förderung zu bewirken.<br />

Die Abwanderung erfolgt in diesem Kontext i.d.R. vom Heimatland der Betroffenen in einen neuen<br />

Kulturraum. Das erworbene Wissen aus dem Ursprungsland ist somit im eigenen Kulturraum nicht<br />

mehr verfügbar und wird im neuen Kulturraum eingebracht.<br />

Meist bestehen mehrere Gründe für eine derartige Abwanderung. Zum einen müssen die Bedingungen<br />

für die betroffenen Personen im Heimatland bedrohlich oder aussichtslos sein, um als Motive<br />

zur Abwanderung zu dienen. Zum anderen müssen seitens der Emigranten die verfügbaren Mittel<br />

zur Verfügung stehen, um in ein anderes Land auswandern zu können. Wie wir noch weiter sehen<br />

werden, wird dieser Umstand von Ländern, die Auswanderer aufnehmen mit Anreizregelungen<br />

wie Stipendien gefördert.<br />

Ein weiteres Problem stellte sich den Auswanderern dann oftmals im neuen Kulturraum. Dieser<br />

ist meist durch eine fremde Sprache und Sozialstruktur gekennzeichnet auf die sich der Immigrant<br />

einstellen muss. Viele Wissenschaftler in der jüngeren Geschichte der Soziologie verzichteten auf<br />

diesen Schritt 7 in der Angst, ihre spezifischen Gedankengänge nicht im entsprechenden Maße zu<br />

Papier bringen zu können, aufgrund der Sprachbarriere 8 . Auch dies zeigt, dass der Braindrain<br />

meist nicht freiwillig erfolgt ist.<br />

1 Vgl. Online Übersetzungsprogramm Leo Online: Verfügbar über: http://dict.leo.org/<br />

2 http://de.wikipedia.org/wiki/Braindrain<br />

3 http://de.wikipedia.org/wiki/Braingain<br />

4 Dieser Gewinn kann u.a. volkswirtschaftlich, sozial oder politisch determiniert sein<br />

5 http://de.wikipedia.org/wiki/Braindrain<br />

6 Vgl. Hunger, 2003, S.10<br />

7 Und das obwohl eine höhere Reputation zu erwarten gewesen wäre<br />

8 Bsp. Simmel oder Luhmann<br />

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