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Werke<br />

und Svend Riemer kennen. Die teilweise gegensätzlichen Sichtweisen zwischen Alfred Weber<br />

(idealistisch) und Karl Mannheim (materialistisch) werden v.a. auf dem 6. Deutschen Soziologentag<br />

(1928 in Zürich)deutlich. Elias äußert sich öffentlich kritisch zu den beiden Soziologen und zeigt<br />

damit, dass er den Argumenten berühmter Soziologen standhalten kann. Ein Jahr darauf wechselt<br />

Mannheim nach Frankfurt und gibt Elias die Chance, als sein Assistent mitzugehen. Elias nimmt an<br />

und folgt seinem Vorbild.<br />

41.4. Werke<br />

• 1924 Idee und Individuum (Dissertation)<br />

• 1939 Über den Prozess der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen<br />

• 1969 Die höfische Gesellschaft. Untersuchungen zur Soziologie des Königtums und der höfischen<br />

Aristokratie<br />

• 1977 Zur Grundlegung einer Theorie sozialer Prozesse<br />

• 1983 Über den Rückzug der Soziologen auf die Gegenwart<br />

• 1987 Die Gesellschaft der Individuen<br />

• 1991 The Symbol Theory<br />

41.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

Hauptwerk: Über den Prozess der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen<br />

(Zwei Bände)<br />

Während seines Exilaufenthalts findet Elias im Lesesaal des Britischen Museums zufällig Benimmbücher<br />

verschiedener Epochen. Diese wecken sein Interesse und er beginnt über die ungeplanten und<br />

langfristigen Veränderungen der Gesellschaft nachzudenken. So entsteht sein größtes Werk „Über<br />

den Prozess der Zivilisation“.<br />

Die Prozesse der Zivilisation sind, so Elias, der Grund für die Veränderung des menschlichen Verhaltens.<br />

Elias beschäftigt sich mit der Zivilisierung der Sitten vom 13. bis ins 18. Jahrhundert und<br />

erörtert diese an Beispielen wie Tischsitten und Benimmregeln. Auch sein Werk „Die höfische<br />

Gesellschaft“ befasst sich mit einer ähnlichen Problematik. Die Prozesse zeigen eine lang andauernde<br />

Umwandlung/Entwicklung von Außenzwängen in Innenzwänge an, die nicht rational geschehen. Die<br />

Verhaltensänderungen der Individuen sind stark abhängig von den Veränderungen der Gesamtgesellschaft<br />

und umgekehrt. So hält Elias fest, dass der Auslöser für den Prozess der Zivilisation die<br />

Konkurrenz der Menschen um die Macht ist:<br />

"Die Angst vor dem Verlust oder auch nur vor der Minderung des gesellschaftlichen Prestiges ist<br />

eines der stärksten Motoren zur Umwandlung von Fremdzwängen in Selbstzwänge."<br />

"Es ist eine Ordnung, die zwingender und stärker ist, als Wille und Vernunft der einzelnen Menschen,<br />

die sie bilden."<br />

Im zweiten Band beschäftigt sich Elias mit der Enwicklung von stabilen Zentralorganen in Form<br />

von Gewalt- und Steuermonopolen. Bevor diese entstanden sind, hatten die Ritter und Krieger ein<br />

relativ freies und eigenständiges Leben. Doch auch sie mussten sich nach Zwängen und Vorschriften<br />

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