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Das Werk in Themen und Thesen<br />

wird die Tatsache dargelegt, dass eine Trennung der Geschlechter, für das weibliche Geschlecht<br />

zum Nachteil eingesetzt wird indem diese Differenzierung zur ungleichen Chancenverteilung führt.<br />

Neben dem Problem der fehlenden Anerkennung gibt es noch jenes der ungerechten Güterverteilung,<br />

speziell am Arbeitsmarkt, und das der Unterrepräsentation in der Politik und Wirtschaft.<br />

In Europa greift der Feminismus bereits in die ökonomische Politik, Herrschaftsstrukturen der<br />

globalen Wirtschaft angefochten werden und in die Strukturen der Europäischen Union eingegriffen<br />

wird, was den Aktionsrahmen erweitert.<br />

Nancy Fraser zufolge muss eine Differenzierung der Geschlechterrollen anerkannt werden. Die Statusordnung<br />

der kapitalistischen Gesellschaft ist grundlegend für männliche Dominanz. Feministinnen<br />

versuchen aus dem Grund auf die weit verbreitete männliche Dominanz aufmerksam zu machen und<br />

streben eine Verbindung zwischen feministischer Differenz- und Identitätspolitik und dem Kampf<br />

für soziale Gerechtigkeit.<br />

49.4.2. Postsozialistische Zeitalter<br />

Nancy Fraser richtet in ihrem Werk „Die halbierte Gerechtigkeit“ ihr Augenmerk auf Ungerechtigkeiten<br />

bezüglich der Arbeit und weist auf die Wichtigkeit von der Neubewertung unbezahlter Arbeit<br />

sowie der Familienarbeit hin.<br />

Die US-amerikanische Politologin skizziert in den gesammelten Aufsätzen das gegenwärtige "postsozialistische<br />

Zeitalter", dem es an jeglicher fortschrittlichen Vision für ein besseres Leben mangelt und<br />

Gleichheitsbestrebungen zwischen Umverteilungs- und Anerkennungspolitik aufgerieben werden.<br />

Dabei gilt die Gleichheit der Geschlechter als wichtige Vorraussetzung für einen postsozialistischen<br />

Wohlfahrtsstaat. Diese kann durch das Modell der „universellen Betreuungsarbeit“ erreicht<br />

werden, in welchem die Arbeitszeit generell verkürzt wird und die Betreuungsarbeit in ein einheitliches<br />

Sozialsystem eingegliedert wird. Die Männer müssten somit auch ihre Erwerbsarbeit mit der<br />

Betreuungsarbeit kombinieren.<br />

Außerdem sieht sie in der Dekonstruktion von Geschlechterrollen einen wichtigen Bestandteil für<br />

eine verändernde Ordnung. Jedoch ist die Schwelle zur größeren sozialen Umwälzung ebenso wie<br />

die Charakterisierung dieses Wandels, nicht genau feststellbar. Ihrer Meinung nach steht der Beginn<br />

dieses Wandels mit der Massenproduktion in engem Zusammenhang. Die Industriegesellschaft wird<br />

zunehmend zu einer Wissensgesellschaft, in welcher sich Frauen am Arbeitsprozess mehr beteiligen.<br />

49.4.3. Wissensgesellschaft<br />

Der Feminismus wandelte sich von der Gesellschaftskritik in eine Wissenschaftskritik um.<br />

Der Begriff „Wissensgesellschaft“ beruht auf der wandelnden Entwicklung vom Zeitalter der Industrieproduktion<br />

und der Maschinen im Zeitalter, in welchem Wissen produktiv eingesetzt und genutzt<br />

werden kann. Natürlich stellt man sich die Frage, was Wissen ist und welchen Stellenwert es in<br />

vergangenen Zeitaltern, im Vergleich zum jetzigen gesehen, eingenommen hatte. Man bemüht sich<br />

um eine einheitliche und umfassende Definition des Begriffes „Wissen“. Es sollte einen Bereich der<br />

Veränderungsoption einnehmen und schließlich für weitere Veränderungen, die noch nicht absehbar<br />

sind, offen sein. Das Wissen wird als ein kognitives Schema betrachtet, welches veränderungsbereit<br />

ist. Das Wissen wird als Vorraussetzung für den Vollzug einer Handlung angesehen. Das Wissen<br />

befähigt soziales Handeln.<br />

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