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auch noch heute unvergessen und unbewätigt ist.<br />

12.5.3. Über die Revolution<br />

Rezeption und Wirkung<br />

Arendt analysiert darin die französische und amerikanische Revolution und kritisiert die daraus<br />

entstandenen Gesellschaften.<br />

Während sich die französischen Revolutionäre mit der sozialen Frage konfrontiert sahen und die<br />

Aufmerksamkeit auf die Beseitigung der Not lenkten, war Amerika ein Land mit verhältnismäßigem<br />

Wohlstand, in dem die Frage der Armut durch die Ansiedelung des Westens kanalisiert wurde. Somit<br />

konnte sich die amerikanische Revolution auf die politischen Ziele konzentrieren. Sie postulierte<br />

außerdem, dass die französische Revolution am Versuch das soziale Elend zu eliminieren gescheitert<br />

sei.<br />

Weiters stellte Arendt die These auf, dass das Räteprinzip, welches sie als den eigentlichen politischen<br />

Neuansatz der Revolution und gleichsam als institutionelle Konkretisierung ihres Begriffs der<br />

„öffentlichen Freiheit" ausweist, in jeder Revolution zu finden sei. Dass sich dieses aber dennoch<br />

nicht durchsetzen konnte führt sie auf das Machtstreben der revolutionären Parteien zurück.<br />

12.5.4. Macht und Gewalt<br />

Beeinflusst durch den Vietnam-Krieg, sowie durch die Studentenunruhen der 60er Jahre, erforscht<br />

Arendt die Verbindung von Macht und Gewalt. Ihre Ergebnisse erschienen 1970 als Buchform mit<br />

dem Titel „Macht und Gewalt“. Im Gegensatz zu manch anderen Denker/inne/n, wie z.B. Max<br />

Weber 12 , entsteht für sie Gewalt erst wo Macht bereits verloren ist. Mit anderen Worten, wer über<br />

Macht verfügt braucht keine Gewalt. Wenn ein Politiker Macht hat, tritt er den Demonstranten<br />

friedlich gegenüber, wenn er aber nicht mehr in Besitz von Macht ist, so wird er Gewalt einsetzen.<br />

"Nackte Gewalt tritt auf, wo Macht verloren ist. Macht ist ersetzbar durch Gewalt, doch der Preis<br />

dafür ist sehr hoch, denn sowohl Sieger als auch Besiegter bezahlen mit dem Verlust der Macht."<br />

Auch betonte Arendt, dass kein Einzelmensch über Macht verfügt. Politische Macht entsteht aus<br />

einer großen Anzahl von Menschen, die sich zusammenschließen. Würde sich das gesamte Volk<br />

gegen einen Herrscher stellen, so würde er keine Macht mehr haben. Folglich stellen Macht und<br />

Gewalt für Arendt Gegenbegriffe dar, die sich selbst wechselseitig ausschalten.<br />

12.6. Rezeption und Wirkung<br />

Das Hannah Arendt-Zentrum<br />

1999 wurde das „Hannah Arendt-Zentrum“ an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg<br />

eröffnet. Darin ist der größte Teil des Nachlasses von Hannah Arendt archiviert. Weiters liegt der<br />

12 http://de.wikipedia.org/wiki/Max%20Weber%20<br />

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