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Weber, Max<br />

156.4. Rezeption und Wirkung<br />

156.4.1. Die Wirkung Max Webers zu Lebzeiten<br />

• 1908 legte Weber, aus einem Gefühl des Unbehagens heraus an der wissenschaftlichen Ausrichtung<br />

des „Vereins für Socialpolitik“, den Grundstein zur Gründung einer wissenschaftlichen –<br />

empirischen arbeitenden Forschungsorganisation, diese war der Vorläufer des heutigen Max-Planck<br />

Institutes.<br />

• 1909 wurde die Schriftführung des „Grundrisses der Sozialökonomie“ die Arena des Privatgelehrten<br />

Webers. Unter dem Gesamttitel „Wirtschaft und Gesellschaft“ plante Weber „Die Wirtschaft<br />

und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte“, ein weiterer Teil dieses Werkes war „Entwicklungsgang<br />

der wirtschafts- und sozialpolitischen Systeme und Ideale“ von Eugen von Philippovich.<br />

Nach dem Tot Webers übernahm dessen Frau Marianne Weber 1922 den Titel für die posthume<br />

Veröffentlichung des Manuskripts für den geplanten Teilband und ordnete Webers Entwürfe nach<br />

ihren eigenen Vorstellungen.<br />

• Am 3. Januar 1909 war Max Weber einer der Mitbegründer der „Deutschen Gesellschaft für<br />

Soziologie (DGS)“ in Berlin, zusammen mit Ferdinand Tönnies der als Vorstand fungierte, Georg<br />

Simmel und Heinrich Herkner, dieser wurde allerdings durch Werner Sombart ersetzt. Max<br />

Weber hatte die Aufgabe als Rechner. Ab dieser Zeit begann Weber sich erstmals als Soziologe<br />

zu bezeichnen und war verbandspolitisch hoch aktiv. Dieser schied 1912 schließlich wegen Meinungsdifferenzen<br />

zum Postulat der Werturteilsfreiheit aus dem Vorstand der DGS aus. Denn Weber<br />

beteiligte sich aktiv von 1909 bis 1914 an den Diskussionen im „Verein für Socialpolitik“, wo<br />

eines der zentralen Themen der genannte Werturteilsstreit war. Weber hielt an dem Standpunkt fest,<br />

es sei abzulehnen die politische Haltung mit wissenschaftlichen Argumentationen zu rechtfertigen.<br />

• 1912 war Max Weber längst schon eine öffentlich bekannte Person und seine Meinung zu innenund<br />

außenpolitischen Ereignissen war gefragt und äußerte sich regelmäßig dazu, treu der Werturteilsfreiheit<br />

ohne subjektiv zu werten und er tat es als Mitglied einer selbstbewussten und<br />

staatstragenden bürgerlichen Öffentlichkeit im wilhelminischen Kaiserreich. Die Schwierigkeiten<br />

mit denen etwa Georg Simmel oder Ferdinand Tönnies zu kämpfen hatten waren Max Weber fremd.<br />

Sein familiärer Hintergrund, seine Studienwahl und die Stellung im wilhelminischen Kaiserreich<br />

verhalfen ihm zu wesentlich besseren Startchancen.<br />

• 1917 wurde Weber aus materiellen Gründen zu einer Rückkehr an eine Universität gedrängt.<br />

Politisch war Weber in dieser Zeit kaum noch aktiv. Er erhielt den Ruf von der Universität Göttingen,<br />

München und Heidelberg als auch von der Universität Wien. Dort übernahm er schließlich im<br />

Oktober 1918 den Lehrstuhl für „Politische Ökonomie“ und hielt Vorlesungen über „Wirtschaft<br />

und Gesellschaft“. In dieser Zeit beschäftigte sich Weber viel mit Religion, unter anderem mit<br />

dem Hinduismus, Buddhismus aber auch mit dem antiken Judentum. Nach einer Einladung des<br />

„Freistudentischen Bundes“ in München hielt er dort seine famosen Reden über „Wissenschaft als<br />

Beruf“ und „Politik und Beruf“.<br />

• 1919 verschlug es Weber schließlich nach München, auf den Lehrstuhl für Nationalökonomie von<br />

Lujo Brenato an der dortigen Universität München. Nur ein Jahr später starb Weber in München.<br />

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