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66.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Die Soziologin wurde vorallem von den Vertretern der Chicago School – welche ihr die Anziehung<br />

empirischer Arbeit vermittelte (wie Lazarsfeld u.a.;) beeinflusst. Durch die Ethnomethodologie und<br />

Ethnosoziologie erlangte Haug die Faszination für die Alltags und auch die Rollentheorie. Während<br />

der Studentenzeit kam das Interesse für Marx hinzu – der sie nach eigenen Angaben: "... bis heute<br />

herausfordert und wohl der einflussreichste unter ihren Lehrern war". Von großer Bedeutung war<br />

auch die Kritische Psychologie mit Klaus Holzkamp, ihrem Doktorvater. Die Kritische Psychologie<br />

will die bürgerliche Psychologie als Ganzes in eine kritische Subjektwissenschaft umzubauen. Haug<br />

war an der Bildung dieser Subjektwissenschaft insofern beteiligt, als sie als Lehrende am Institut für<br />

Kritische Psychologie unterrichtete und Studien zur Entwicklung der Arbeit und der Automation<br />

entwickelte. In der Reihe der Schriften für Kritische Psychologie gab Frigga Haug den Band-<br />

"Gesellschaftliche Produktion und Erziehung" heraus.<br />

Die feministischen Romane, allen voran Marge Piercy, aber auch Ursula K. Leguin und die Theoretikerin<br />

Donna Haraway,lehrten Frigga Haug die Respektlosigkeit gegen die Biologietheorie. Desweiteren<br />

beschäftigte sich diese mit der Industriesoziologie, in deren Rahmen sie über 15 Jahre<br />

Automationsforschung betrieb und sich schließlich mit dem Grenzgebiet zwischen Literatur und<br />

Philosophie – Brecht und Gramsci beschäftigte. Rosa Luxemburg, Vertreterin der europäischen<br />

Arbeiterbewegung und entschiedene proletarische Internationalistin, wie auch die Literatin und als<br />

Idol innerhalb der Frauenbewegung geltende Virginia Woolf, hatten Einfluss auf Haugs Arbeiten.<br />

Durch die Literatur von Irmtraud Morgner und Christa Wolf wurde sie zur Entwicklung der Methode<br />

der Erinnerungsarbeit inspiriert.<br />

66.4. Werke<br />

Dies sind ihre wichtigsten Werke, wobei sie zusätzlich eine große Zahl von Artikeln, auch in<br />

Zusammenarbeit mit anderen Autoren, verfasste.<br />

• Kritik der Rollentheorie und ihrer Anwendung in der bürgerlichen deutschen Soziologie. Frankfurt/M.<br />

1972, 3. Aufl.1975, 4. überarbeitete und aktualisierte Aufl. 1994<br />

• zusammen mit Projekt Automation und Qualifikation (PAQ): Automation in der BRD. Berlin 1975,<br />

3. Aufl. 1979<br />

• Gesellschaftliche Produktion und Erziehung. Kritik des Rollenspiels. Frankfurt/M. 1977<br />

• zusammen mit PAQ: Theorien über Automationsarbeit. Berlin 1978<br />

• zusammen mit PAQ: Entwicklung der Arbeitstätigkeiten und die Methode ihrer Erfassung. Berlin<br />

1978, 2. Aufl. 1979<br />

• zus. mit PAQ: Automationsarbeit: Empirische Untersuchungen. Band 1 Berlin 1980<br />

• (Hrsg.): Frauenformen. Alltagsgeschichten und Entwurf einer Theorie weiblicher Sozialisation.<br />

Berlin 1980, 3.Aufl. 1988; gänzlich überarbeitete und aktualisierte Auflage unter neuem Titel:<br />

Erziehung zur Weiblichkeit.Berlinund Hamburg 1991<br />

• (Hrsg.): Gesellschaftliche Arbeit und Individualentwicklung. Studien zur Kritischen Psychologie<br />

Band 20. Köln 1980<br />

• zus. mit PAQ: Automationsarbeit: Empirische Untersuchungen. Band 2 Berlin 1981<br />

• zus. mit PAQ: Automationsarbeit: Empirische Untersuchungen. Band 3 Berlin 1981<br />

• (Hrsg.): Sexualisierung der Körper. Frauenformen 2. Berlin 1983, 2. Aufl. 1988; 3. überarbeitete<br />

Auflage 1991<br />

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