27.02.2013 Aufrufe

Soziologische Klassiker - Upload server

Soziologische Klassiker - Upload server

Soziologische Klassiker - Upload server

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Im weiteren Verlauf werden die Autoren betrachtet, die GOFFMAN für die Gewinnung von Konzepten<br />

dienen, und andere, die zumindest auch in einem theoretischen Zusammenhang Eingang finden.<br />

Auf die Verweise von Autoren die in Goffmans Publikationen rein zur Illustration (Schaffer, San<br />

Francisco Chronicle, Eugen Kogon, Georg Dendrickson/Frederick Thomas) verwendet werden wird<br />

nicht näher eingegangen. Abgesehen von den Eigenverweisen ist SACKS 9 derjenige Theoretiker, auf<br />

den GOFFMAN am häufigsten Bezug nimmt. Auch wenn SACKS auf die Grundlegung des GOFF-<br />

MANschen Forschungsprogramms noch keinen Einfluss haben konnte. SACKS war bekanntlich<br />

Schüler von GOFFMAN, darum ist die Auseinandersetzung mit ihm ab "Encounter" (1961) für die<br />

Fortführung und Ausarbeitung seines Forschungsprogramms von hohem Belang.<br />

Der zweithäufigste zitierte Theoretiker ist BATESON 10 , der sich schon in den frühen 50er Jahren mit<br />

der Analyse von Interaktionsvorgängen befasst hatte. BATESON und GOFFMAN verbindet eine<br />

enge Wahlverwandtschaft; unverkennbar hat GOFFMAN die Arbeiten von BATESON mit hohem<br />

Interesse verfolgt und zweifellos auch, nicht nur durch das Rahmen Konzept, nachhaltig davon<br />

profitiert.<br />

Auf keinen anderen Namen mit Ausnahme des eigenen verweist GOFFMAN in so vielen Arbeiten<br />

wie auf DURKHEIM 11 . Das meist genannte Werk von DURKHEIM ist dabei "The Elementary<br />

Forms of Religious Life". Aus dem Umfeld der University of Chicago ist in der Tab. 1 Hughes,<br />

GOFFMANs ehemaliger Lehrer, vertreten. HUGHES stammte aus der alten Chicagoer Schule<br />

(Robert E. PARK). Auch wenn HUGHES oftmals zum Symbolischen Interaktionismus gerechnet<br />

wird, ist deutlich zu erkennen, dass sein Denken neben PARK 12 stark von Georg SIMMEL 13 und<br />

auch von Max WEBER 14 geprägt ist, wenig dagegen von George H. MEAD 15 .<br />

Geht man über diese Liste hinaus, folgt eine Reihe von weiteren Vertretern der University of Chicago:<br />

Es lassen sich 20 Verweise, verteilt auf 9 Arbeiten, auf Howard S. BECKER 16 finden, und George<br />

H. MEAD 17 wird an 17 Verweisstellen in neun Arbeiten erwähnt. Dabei fällt auf, dass GOFFMAN<br />

bei MEAD nie einen Titelhinweis gibt. Dieses Nichtvorhandensein der Titelhinweise dürfte auf eine<br />

hohe Vertrautheit mit dem Werk von MEAD zurückzuführen sein. Die Kenntnis des MEADschen<br />

Werks scheint für ihn so selbstverständlich zu sein, dass sich biographische Angaben erübrigen.<br />

Übrigens auch auf DURKHEIM wird 18mal ohne Titelangabe verwiesen. Neben MEAD sind aus den<br />

Anfängen der interpretativen Tradition auch William JAMES 18 (13mal in 5 Arbeiten) oder Charles<br />

H. COOLEY 19 (10/7) im Werk von GOFFMAN durchaus präsent. Wenig Spuren in seinem Werk<br />

hat dagegen Herbert BLUMER hinterlassen. Es finden sich keine Belege dafür, dass auch Herbert<br />

BLUMER 20 wie von manchen Autoren behauptet ein akademischer Lehrer von GOFFMAN gewesen<br />

sei.<br />

9 http://de.wikipedia.org/wiki/Harvey%20Sacks<br />

10 http://de.wikipedia.org/wiki/Gregory%20Bateson<br />

11 Kapitel 39 auf Seite 275<br />

12 Kapitel 113 auf Seite 825<br />

13 Kapitel 130 auf Seite 921<br />

14 Kapitel 156 auf Seite 1083<br />

15 Kapitel 97 auf Seite 729<br />

16 Kapitel 19 auf Seite 165<br />

17 Kapitel 97 auf Seite 729<br />

18 Kapitel 75 auf Seite 541<br />

19 http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Horton_Cooley<br />

20 Kapitel 23 auf Seite 185<br />

431

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!